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Team HandbALL | LZ vom 07.10.2002 | 07.10.02
Die Diskussionen rissen auch eine Viertelstunde nach dem Schlusspfiff nicht ab. Aufgeregt tauschten sich Spieler und Verantwortliche von Eintracht Hildesheim und HSG Augustdorf/Hövelhof über die entscheidenden Szenen der gestrigen Handball-Zweitligapartie aus. Einer allerdings beteiligte sich daran nicht. Heiko Bonath verharrte nach der 28:29(12:17)-Niederlage seiner Mannschaft lange auf der Bank. Die nötige Nüchternheit für eine handfeste Analyse fehle ihm, sagte der Augustdorfer Trainer anschließend auf der Pressekonferenz.

Heiko Bonath sinnierte über die letzten Sequenzen des Spiels. Die hatten es in sich. Es war nicht einfach nur eine knappe Niederlage, die die Lipper einstecken mussten. Der Spielverlauf in den letzten Minuten war dramatisch. Nach dem 29:27 für Hildesheim in der 59. Minute wollte Bonath eine Auszeit nehmen. Die Schiedsrichter Stefan Ludwig und Reinhard Pitterling allerdings registrierten die grüne Karte, die das Kampfgericht als Signal dafür deutlich sichtbar in die Höhe streckten, nicht und ließen weiterspielen. Libor Hrabal erzielte wenig später das Tor zum 28:29. Nach Rücksprache mit dem Kampfgericht erkannten die Unparteiischen im Nachhinein nun auf Auszeit. Die Spieluhr war allerdings auf Null heruntergelaufen. Das Tor von Hrabal wurde nicht anerkannt. "Wir haben bereits Protest eingelegt. Das ist ein ganz klarer Regelverstoß, weil die Zeit nicht angehalten wurde", sagte Augustdorfs Bundesliga-Obmann Klaus Wandke.

Doch damit war die Partie noch nicht beendet. Nach der Auszeit ließen die Schiedsrichter Hand gestoppte 30 Sekunden spielen, in denen zunächst erneut Hrabal für den Anschluss sorgte. Hildesheim Mike Hairston scheiterte mit seinem anschließenden Wurfversuch an Norman Kern. Augustdorf hatte also noch die Chance zum Ausgleich. Allerdings pfiffen die Referees das Spiel in der Wurfbewegung von Rolf Hermann ab. Aus und vorbei.

"Es war ähnlich wie gegen Varel. Als Aufsteiger musst du dir das Glück erzwingen", kommentierte Teammanager Stephan Neitzel die Partie. Und dennoch brauchten sich die Augustdorfer nicht als Unterlegene zu fühlen. Nach einer verschlafenen ersten Hälfte, die Hildesheim mit variablen Angriffen und einer sicheren Abwehr klar dominierte, war die Partie beim 12:17 schon so gut wie verloren. Doch nach dem Wechsel zeigte die Mannschaft ihr Kämpferherz und ihr spielerisches Potenzial. Beim 21:21 durch den starken Hermann schaffte sie den Ausgleich. Norman Kern im Tor verlieh der Abwehr mehr Stabilität. Nur Marius Kasmauskas bekamen die Musketiere nicht in den Griff. Der Hildesheimer, der insgesamt elfmal erfolgreich war, war auch in der Schlussphase nicht zu stoppen. Bis zwei Minuten vor dem Ende hielten die großartig kämpfenden Lipper die Partie dennoch völlig offen. Bis die Schiedsrichter eine kleine grüne Karte übersahen. "Das war die beste Niederlage in vier Jahren", sah auch Mäzen Friedhelm Brune ein starkes Spiel seiner Mannschaft.


Libor Hrabal
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