Mit den Hinfahrten ist es in dieser Saison beim Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf/Hövelhof so eine Sache. Passte der Bus am vergangenen Mittwoch auf dem Weg nach Fredenbeck nicht unter einer Brücke hindurch, machte diesmal in Achim eine Umleitung einen Strich durch die Rechnung. Die 20-minütige Suche nach der Halle war eigentlich der einzige ganz große Stress, den die Musketiere beim 32:25 (12:13) bei der SG Achim/Baden zu bewältigen hatten.

Obwohl die Musketiere eine holprige, hektische und von vielen Fehlern gekennzeichnete erste Halbzeit zu überstehen hatten. Nach der eigenen 7:6-Führung kam der Neuling besser ins Spiel und hielt seinerseits einen knappen Vorsprung. "Das Spiel kippte aber nicht. Es gab keinen Grund zur Beunruhigung. Denn die Deckung stand", erinnerte sich Trainer Diethard von Boenigk an die Pause. Über die gesamte Spielzeit über stand ein starker Ronny Krüger im Kasten, und die rechte Achimer Angriffsseite konnte sich nie entfalten.

Die Geduld hatte der neue Coach auch, als Christian Grunow früh die zweite Zeitstrafe erhielt und Rico Bonath in der Abwehr seinen Mann stehen musste. Aber nur bis zur 40. Minute. Danach musste der Youngster mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgewechselt werden. Grunow kam zurück, stellte sich in den Zweikämpfen clever an und hielt die Defensivreihe zusammen. Bis eine Viertelstunde vor Schluss blieb die Partie dennoch offen, ehe die konditionell stärkeren Gäste die Oberhand gewannen. Über 24:22 zogen die Augustdorfer auf 27:22 davon eine Vorentscheidung. Als dann auch noch vier Treffer auf Reihe gelangen, stand dem zweiten Augustdorfer Auswärtssieg innerhalb von vier Tagen nichts im Wege.

Am doppelten Punktgewinn gab es nichts zu deuteln. Von Boenigk zeigte sich zufrieden: "Wir haben unsere Linie 60 Minuten konsequent durchgezogen." Hinzu kam eine optimale Chancenauswertung bei nur fünf Fehlwürfen in den zweiten 30 Minuten.

Nach der zweiten "Duftmarke" in der noch jungen Saison mahnt Diethard von Boenigk eindringlich vor einem Höhenflug. "An meiner Grundaussage, dass es immer mal wieder ein Auf und Ab gibt, ändert sich nichts. Du musst ganz einfach ein Mittelmaß finden. Nach Niederlagen darfst du dich nicht eingraben, nach Siegen darfst du nicht abheben. Wir müssen erst einmal unsere eigene Leistung optimieren, dann sind unsere Erfolgsaussichten in jedem Spiel groß."

Die nächste Gelegenheit dazu hat die HSG Augustdorf/Hövelhof bereits am kommenden Samstag im Heimspiel gegen die Bundesliga-Reserve der SG Flensburg-Handewitt.

SG Achim / Baden
Eilts, Landsmann; Könnecke (4), Block-Osmers, Spöde (1), Faciejew (3), Katz (2), Naumann (5), Brandt (3), Schmidt (4/2), Siemer (3)

HSG Augustdorf / Hövelhof
Krüger, Kern (bei zwei Siebenmetern), Selke; Struck (6), Freier (6), Skarbalius (8/7), Wilhelm (1), Christophersen (1), Grunow, Hermann (5), Schindelhauer (4), Bonath, Deppe (1)

Zeitstrafen
6:5 (Siemer 3, Könnecke, Faciejew, Katz - Grunow 2, Hermann 2, Freier)

Siebenmeter
3/2:7/7 (Kern pariert gegen Schmidt)

Auffälligste Spieler
Könnecke, Eilts - Skarbalius, Struck, Krüger

Zuschauer
600

Schiedsrichter
Klinkermann / Lutze (Göttingen)

Spielfilm
0:1, 2:4, 6:7, 9:7, 10:8, 13:12 (Pausenstand); 13:13, 15:15, 18:18, 19:19, 19:20, 21:23, 22:24, 22:27, 24:27, 24:31, 25:32