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Konstanz und jahrelange Vereinstreue gelten heutzutage auch in der Handball-Welt als nahezu ausgestorbene Begriffe – zumindest in den höheren Amateurligen und im Profibereich. Ein Mann, der in diesem Fall gegen den Strom schwimmt, steht bei der HSG Augustdorf / Hövelhof zwischen den Pfosten: Seit nunmehr acht Jahren hütet Ronny Krüger den Kasten der Sandhasen.

Zu Zweitligazeiten war Krüger zur Saison 2003/2004 vom damaligen HSG-Ligakonkurrenten Anhalt Bernburg mit der Empfehlung in die Senne gewechselt, einer der besten Keeper der 2. Bundesliga Nord zu sein. Diesen Ruf hatte er sich hart erarbeiten müssen. Mit 14 Jahren war Ronny Krüger in die Handballklasse der Sportschule des SC Magdeburg gekommen. Dort durchlief er noch zu DDR-Zeiten die komplette Jugendabteilung des Traditionsclubs an der Elbe, der in Sachen Nachwuchsförderung noch immer als Aushängeschild im deutschen Handball gilt.

Es folgten Länderspiele im Jugendbereich und Engagements beim FSV Magdeburg sowie in Duderstadt und Bernburg, bevor er eine neue Herausforderung bei der HSG Augustdorf / Hövelhof suchte. „Meine Vereinswechsel hatten immer etwas mit dem Ende eines alten und dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts zu tun“, macht Ronny Krüger deutlich, dass er mehr von wohlüberlegten Veränderungen hält denn von wildem „Vereins-Hopping“.

Das stellte er eindrucksvoll unter Beweis, als die finanziell angeschlagene HSG Augustdorf / Hövelhof ins Schlingern geriet und nach einem Jahr Regionalliga bis in die Oberliga Westfalen durchgereicht wurde. Lediglich zwei Konstanten sind aus dieser Zeit übriggeblieben: Teammanager Udo Schildmann, der zeitweise auch als Coach fungierte, und Tormann Ronny Krüger. Definitiv keine Selbstverständlichkeit in einem Geschäft, das schnelllebig geworden ist. „Für mich hat der berufliche Aspekt immer eine entscheidende Rolle gespielt“, erklärt Krüger, der mit seiner Familie in Lippe sesshaft geworden ist und als Lehrer am Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg in Detmold arbeitet.

Mit Ronny Krüger im Rücken, der im westfälischen Handball-Oberhaus der Beste seiner Zunft ist, stabilisierte sich die HSG und stellte sich personell wieder solide auf. Und wann denkt ein Hüter, der selbst mit 37 Lenzen Woche für Woche mit glänzenden Leistungen, blitzschnellen Reflexen und einer gehörigen Portion Ehrgeiz aufwartet, ans Aufhören? „Ein paar Jahre möchte ich schon noch spielen“, lacht die Nummer 61 der Sandhasen.

Und da Fans und Verantwortliche der HSG Augustdorf / Hövelhof nur allzu gut wissen, was ein Ronny Krüger in Topform wert ist, dürften dieser sportlichen Ehe einige weitere schöne Jahre bevorstehen. Und wer weiß? Vielleicht erlebt Krüger noch auf dem Parkett die HSG-Rückkehr in die dritthöchste deutsche Spielklasse. Auszuschließen ist dies sicher nicht.
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