"Es kann nur besser werden." Kurz fiel das Fazit im "Live-Ticker" auf der Homepage des Handball-Zweitligisten SV Post Schwerin zur Halbzeitpause aus. Grund: Die HSG Augustdorf/Hövelhof düpierte den Favoriten. Aber eben nur 30 Minuten lang, dann übernahmen die Hausherren das Kommando und feierten einen verdienten 30:22(13:14)-Sieg.

"Das Ergebnis gibt nicht das Geschehen wieder. Die Niederlage ist zu hoch ausgefallen", sagte HSG-Bundesligaobmann Klaus Wandke. Über 3:0 und 9:6 zogen die Musketiere bis zur 23. Minute gar auf 12:7 davon. Nichts war von der tollen Kulisse von 2780 Zuschauern zu hören, die Gäste hatten die Begegnung im Griff. "Das war zu diesem Zeitpunkt ein sehr gutes Spiel unserer Mannschaft und sah sehr ordentlich aus", lobte Wandke die Augustdorfer Darbietung. Allen voran ein Mann brachte die Schweriner Deckung ins Schwitzen: Rolf Hermann. Nach seinem sechsten Treffer wurde es Post-Trainer Holger Schneider zu "bunt", und er ließ den 21-Jährigen in Manndeckung nehmen. Aber schon wenige Minuten vor der Pause deutete sich an, dass den Augustdorfern mehr und mehr leichte Fehler unterliefen.

30 Minuten lang ließ Trainer Diethard von Boenigk die sechs Feldspieler durchspielen. Das Fehlen von Christophersen, Deppe und Wilhelm sowie der Trainingsrückstand von Bonath (Bundeswehrdienst) machte sich fortan negativ bemerkbar. Bei Schwerin dagegen ging nun richtig die "Post ab". Nach der ersten Führung (16:15, 35.) gab es für den alles überragenden Kreisläufer Frank Loke (acht Treffer), der von der Gäste-Deckung nicht auszuschalten war, und den mit Übersicht agierenden Ronald Bahr (7) kein Halten mehr. Bei Augustdorf hielt lediglich Frank Habbe dagegen. "Sehr viele Kleinigkeiten summierten sich", sagte Wandke und bezog auch das Schiedsrichter-Gespann (kein Siebenmeterpfiff für die HSG) mit ein.


SV Post Schwerin
Stange, Mayer; Kommoß (1), Witt, Christ, Vildalen (1), Bahr (7), Obrvan (8/5), Ladig (2), Thormann, Løke (8), Melzer (3)

HSG Augustdorf / Hövelhof
Krüger, Kern, Selke; Struck (2), Freier (1), Habbe (5), Skarbalius (2), Bonath (1), Grunow, Schindelhauer (5), Hermann (6), Sander, Diekmann

Siebenmeter
5/5:0

Zeitstrafen
2:2 (Vildalen 2 - Bonath, Hermann)

Auffälligste Spieler
Løke, Bahr - Habbe, Hermann

Schiedsrichter
Hartmann/Schneider (Magdeburg/Ebendorf)

Zuschauer
2790

Spielfilm
1:4 (5.), 3:5 (10.), 6:9 (15.), 7:10 (20.), 8:12 (25.), 13:14 (30.); 16:15 (35.) 18:17 (40.), 22:18 (45.), 26:20 (50.), 28:21 (55.), 30:22 (60.)