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Team HandbALL | LZ vom 31.03.12 (Dietmar Welle) | 31.03.12
Auferstanden aus Ruinen, doch der Umschwung ist geschafft. Zunehmend positive Schlagzeilen produziert Handball-Oberligist HSG Augustdorf / Hövelhof. Sportlich wie auch wirtschaftlich. Der 65-jährige Diemerling, einer der drei Geschäftsführer der HSG Augustdorf / Hövelhof, zeichnet seit dem „Neuaufbau“ vor fünf Jahren verantwortlich für die Geschicke des Vereins und ist hauptberuflich als Geschäftsführender Gesellschafter für das Augustdorfer Unternehmen Artesia (Springbrunnentechnik und Anlagenbau) tätig. Bereits seit acht Jahren bekleidet der begeisterte Motorradfahrer das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden der TuSG Augustdorf.

Wie war die Situation, als Sie 2007 Verantwortung für die HSG Augustdorf / Hövelhof übernommen haben?
Peter Diemerling: Vor fünf Jahren standen wir vor einer großen Herausforderung. Die Insolvenz lähmte alle Aktivitäten. Es stellte sich die Frage, ob es überhaupt mit dem Handball weitergeht. Und wenn ja: Wo? Kreisliga oder Regionalliga? Dann haben wir uns entschlossen, gemeinsam mit den weiteren Geschäftsführern Andreas Blüsse und Wolfgang Huppke, die Rettungsaktion in Angriff zu nehmen. Nach dem Abstieg aus der Regionalliga haben wir dann aufgeräumt.

Mit Erfolg offenbar, denn von einem klammen Geldbeutel ist seit geraumer Zeit nicht mehr die Rede.
Diemerling: Wir haben eine breite und treue Sponsorenbasis und der 100-er Klub bietet für viele Fans auch die Möglichkeit der Unterstützung. Mit aktuell 88 Sponsoren sind wir noch nicht ganz zufrieden. Es ist also leicht auszurechnen, dass wir bis zur 100 noch Luft nach oben haben, aber wir sind glücklich, dass wir die Kurve bekommen haben und profitieren aber immer noch davon, was zu Zeiten der 2. Liga aufgebaut worden ist. In der Oberliga spielen wir eine gute Rolle mit aktuell Rang vier. Wir gelten als seriöse Adresse im ostwestfälischen Handball und auch weit darüber hinaus.

Die Mannschaft scheint zu funktionieren. Gleichwohl musste Laszlo Benyei vorzeitig sein Traineramt wieder zurückgeben...
Diemerling: Richtig. Doch die Trennung hatte auch ihre Gründe. Vier Jahre hat Laszlo bei uns gute Arbeit geleistet. In der Situation, in der wir uns Anfang des Jahres befanden, brauchten wir einfach frischen Wind. Und mit Uwe Landwehr haben wir einen neuen Coach gefunden, der zwar erst zur kommenden Saison offiziell einsteigt, aber schon jetzt am neuen Kader bastelt.

Mit offenbar großem Erfolg. Denn alle bleiben, oder?
Diemerling: Ja, das sieht so aus und es zeigt auch, wenn alle aktuellen Akteure bleiben wollen, dass wir ein passendes Umfeld bieten und von unseren Fans getragen werden. Aber von zwei Spielern wollen wir uns trennen.

Und die wären?
Diemerling: Viorel Sava hat nicht ganz die Erwartungen erfüllt und passt auch nicht ins Konzept des neuen Trainers. Und sicher spricht sein Alter von 35 Jahren nicht unbedingt für ihn. Dazu werden wir uns auch von Linksaußen Florian Schröder trennen, weil seine Entwicklung nicht so stringent wie von uns erhofft verlaufen ist.

Wo klemmt’s noch?
Diemerling: Wir suchen noch nach einem Mann für Rückraum Mitte und nach einem Linkshänder. Die Gespräche werden sich wahrscheinlich noch bis Mitte April hinziehen, weil die Kandidaten noch gewisse Modalitäten mit ihrem alten Verein abklären müssen. Das nimmt noch etwas Zeit in Anspruch.

Kalter Schlag – kurze Antwort: Wie hoch ist der Etat?
Diemerling: Wir bewegen uns im Bereich von 100 000 Euro.

Wie sieht die Zukunft der HSG Augustdorf / Hövelhof aus?
Diemerling: Zunächst will ich noch einen Blick in die Vergangenheit werfen und noch einmal auf solche Spieler wie Jonas Bagel und Stanislaw Lutschizki zurückkommen, die wir uns in den vergangenen Jahren wichtige Eckpfeiler waren, um dahin zu kommen, wo wir jetzt sind.

Und jetzt die Zukunft...
Diemerling: Wir wollen auf die Jugend setzen und uns mittelfristig von den vielen Zukäufen verabschieden. Auf Dauer wird das zu teuer. In den nächsten drei Jahren kommen zehn verheißungsvolle Talente aus dem eigenen Jugendbereich, die wir integrieren wollen, wenn sie uns nicht von Lemgo wie jüngst Alex Greitens abgeworben werden. Wir wollen attraktiv sein und bleiben für unser großes Einzugsgebiet und unsere große Fangemeinde.

Zwischenruf: Eine Perspektive
Beste Voraussetzungen herrschen in der Sennegemeinde Augustdorf für effektives sportliches Treiben. Von den knapp 10.000 Einwohnern sind 25,5 Prozent unter 18 Jahren und 37 Prozent unter 25 Jahre. Damit zählt Augustdorf zu den jüngsten Gemeinden Deutschlands. Ein guter Resonanzboden für Fußball, Handball usw. Die Zuschauerzahlen in der Witexhalle bei Spielen des Handball-Oberligisten Augustdorf / Hövelhof sind vielversprechend. Es gilt für alle Beteiligten, das noch nicht aktivierte Potenzial aus Augustdorf herauszukitzeln – und der Jugend eine Perspektive zu bieten. Insofern visiert die HSG die richtigen Ziele an.
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