News


[+] Bild vergößern
Team HandbALL | LZ vom 23.07.12 (Sebastian Lucas) | 23.07.12
Ronny Krüger, "dritter Pfosten der Witex-Halle" genannt, arbeitet mit Hochdruck am Comeback. Der Keeper ist optimistisch, bald ins Tor der HSG Augustdorf / Hövelhof zurückzukehren. Kurz vor seinem Gran-Canaria-Urlaub hat die LZ den 38-Jährigen, der sich Mitte Dezember 2011 beim 29:28-Sieg in Soest einen Achillessehenriss zuzog, beim Reha-Training in Lemgo besucht. Bereits seit 2003 steht Krüger für die HSG im Tor, ist der einzig verbliebene Spieler aus der Zweitliga-Zeit. Er sprach über...

... die 37. Minute in Soest: "Nach einem Tempogegenstoß wollte der Gegenspieler um mich herumspringen, ich bin mitgegangen. Danach merkte ich sofort: An der Ferse ist nichts mehr. Die Erstversorgung übernahm Wolf Opitz, mit dem Notarzt ging es ins Krankenhaus."

... die Operation: "Auf der Rückfahrt - ich konnte noch im Mannschaftsbus mit - habe ich Kontakt zu TBV-Mannschaftsarzt Volker Broy aufgenommen. Montags untersuchte er mich, dienstags folgte die OP. Ich hatte Riesenglück, so schnell einen Termin zu bekommen, denn so zogen sich die gerissenen Enden nicht so lange auseinander. Broy hat einen Riesenjob gemacht, der Operateur legt die Grundlage für den Heilungsprozess."

... ein mögliches Karriere­ende: "Dazu hätte es natürlich kommen können - in meinem Alter. Für mich war aber immer klar, dass ich so nicht aufhören wollte. Für einen Torhüter bin ich noch nicht alt, der HSV hat Enid Tahirovic als Ersatz für Bitter geholt. Der ist 39."

... seine Zeit zuhause: "Ich habe es sehr genossen, bei meiner Familie zu sein. Deshalb kann ich mir im Augenblick nach meiner Karriere auch nicht vorstellen, als Trainer tätig zu sein."

... die ersten Schritte: Zwei Wochen trug ich eine Gipsschiene, dann bekam ich Stiefel mit drei Zentimeter hohen Fersenkeilen, um die Achillessehne zu entlasten. Alle drei, vier Wochen ging es jeweils einen Zentimeter runter, drei Monate nach der OP konnte ich mit den guten, aber sehr teuren Winterstiefeln wieder zur Schule. Als ich die Stiefel wieder weglassen durfte, brauchte ich noch etwas Zeit, um wieder normal laufen zu können. Jetzt kann ich mir vorstellen, wie Frauen auf hohen Absätzen laufen. . ."

... die Reha in Lemgo: "Seit sechs Monaten bin ich regelmäßig, zwei- bis dreimal die Woche, hier bei Bennet und Rüdiger Risch, bin bestens aufgehoben. Mein Haupttherapeut ist der Augustdorfer Frank Deiters. Zu Beginn war es echt stressig, um meinen Job in der Schule, Reha und meine Tätigkeit als Co-Trainer von Udo Schildmann, nachdem Laszlo Benyei ausgeschieden war, unter einen Hut zu bekommen."

... den Stand heute: "Die erste Vorbereitungsphase habe ich fast komplett mitgemacht, nur Spiele nicht. Der Umfang meiner linken Wade ist noch um 1,5 Zentimeter geringer als die der rechten. Seit dem 9. Juli habe ich das Okay von Broy, dass ich wieder alles machen darf, fühle mich gut."

... den neuen Trainer Uwe Landwehr: "Er hat sich die letzten Spiele von uns alle angeguckt und festgestellt, dass wir im athletischen Bereich zulegen müssen. Statt 36 sind nun 56 Einheiten in der Vorbereitung angesetzt, zudem trainieren wir länger. Sein Training ist methodisch durchdacht und zeitgemäß. Für Uwe ist der Job des Handballtrainers eine Berufung."

... die neue Saison: "Ich werde topfit ins Tor zurückkehren, bin beim jüngsten Coopertest schon wieder 2.900 Meter gelaufen. Nur vor acht Jahren, als ich ihn beim TBV Lemgo mit meinem Trauzeugen Robin Kothe machte, war ich mit 3.150 Metern besser. Das Training von Uwe, das auch feste Zeiten für die Torhüter vorsieht, kann auch mich noch besser machen. Mein Ziel ist es, wieder die beste Abwehr zu stellen. Diesen Titel, den wir drei Jahre hatten, möchte ich zurück."

... Augustdorf: "Die Zuschauerresonanz ist geblieben. In der Regionalliga belegten wir in der Besuchertabelle den dritten Rang, in der Oberliga kommen mehr als in den letzten Zweitliga-Jahren. Neben mir ist auch Udo Schildmann seit Jahren da, im Jugendbereich tut sich viel. Ob ich ewig in Augustdorf bleibe, weiß ich nicht, Anfragen hat es auch mal aus der zweiten Liga gegeben. Das Paket muss passen, denn aus Lemgo ziehen wir nicht mehr weg."

Haus neben dem Idol
Der Lehrer Ronny Krüger ist am Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg in Detmold tätig, er hat Wirtschaft und Wirtschaftsinformatik studiert. 2003 war er vom SV Anhalt Bernburg nach Augustdorf gekommen, machte den Weg von der 2. bis in die Oberliga mit. Er ist mit Sandra verheiratet, die beiden Kinder heißen Zoë (7) und Rasmus (3). Er wohnt in der Nähe der Lipperlandhalle in Lemgo, direkt neben seinem Vorbild Lutz Grosser. Beide waren im selben Krankenhaus in Burg zur Welt gekommen.
Zurück

Sponsoren

Küchen Exquisit

Galerie

In der Galerie sind 4037 Fotos von 240 Spielen und Events.
© HSG Augustdorf / Hövelhof 2001 - 2024 - Datenschutzerklärung - Impressum