Wolfgang Schwenke schien es schon vorher gewusst zu haben. "Die sind launisch", meinte der Trainer des Handball-Zweitligisten TSV Altenholz über den nächsten Gegner HSG Augustdorf/Hövelhof. Und tatsächlich demonstrierten die Musketiere gegenüber der schwachen Darbietung am vergangenen Freitag gestern Abend in der Witex-Halle ihre Unberechenbarkeit und schlossen den Beutefang beim 29:26 (16:12) erfolgreich ab.

Vor den Augen von Lemgos Geschäftsführer Fynn Holpert und TBV-Trainer Volker Mudrow traten die Hausherren vor 550 Zuschauern mit gestärktem Selbstbewusstsein auf und wollten von Beginn an unterstreichen, wer Herr im Hause ist. "Das war kein Vergleich zum Fredenbeck-Spiel", zeigte sich Teammanager Stephan Neitzel zufrieden und fügte an: "Eine super Einstellung, vom Torwart bis zum Linksaußen." In der Tat legten die Augustdorfer den Grundstein zum Erfolg in einer konzentriert agierenden, hart, aber fair zupackenden Deckung, hinter der Torhüter Ronny Krüger mit insgesamt 13 abgewehrten Bällen die nötige Sicherheit ausstrahlte. "Von Anfang an hat man gemerkt, dass heute eine andere Mannschaft auf dem Parkett stand", freute sich Kreisläufer Frank Habbe. Gerade er drückte der Partie seinen Stempel auf. Vom flinken Dainius Skarbalius, einem umsichtigen Sven-Sören Christophersen oder einem engagiert auftrumpfenden Rolf Hermann in Szene gesetzt, avancierte Habbe mit zehn "Buden" zum besten Torschützen seines Teams. "Wir trainieren das immer wieder, diesmal ist uns das sehr gut gelungen", lobte der 26-Jährige seine Mannschaftskameraden. Dass seine Ausbeute noch besser hätte sein können, wollte Habbe dennoch nicht verschweigen. "Da spielen sie mich super frei und dann vergebe ich noch drei, vier Dinger", ärgerte er sich über so manche Situation in der zweiten Halbzeit. Durch diese und andere vermeidbare Aktionen (unter anderem viele Gegentreffer über die rechte Abwehrseite) ließ die HSG ihren Gegner zwar auf drei Treffer herankommen, doch in Gefahr geriet der alles in allem sichere und verdiente Sieg zu keinem Zeitpunkt.

Getrübt wurde die Freude über den doppelten Punktgewinn durch die Verletzung von Matthias Struck. Mitte der zweiten Halbzeit knickte der Rechtsaußen um und musste mit Verdacht auf Kapsel- und Bänderriss im Fuß die restliche Zeit von der Bank aus zuschauen.


Kreisspiel: Wieder einmal setzt der Augustdorfer Sven-Sören Christophersen den treffsicheren Frank Habbe in Szene.


HSG Augustdorf / Hövelhof
Krüger, Kern (bei zwei Siebenmetern), Selke (bei zwei Siebenmetern); Struck (5), Christophersen (4/2), Deppe (n.e.), Wilhelm (2), Skarbalius (2), Bonath, Grunow, Schindelhauer (2), Hermann (4), Habbe (10)

TSV Altenholz
Klockmann, Winneck; Schwenke (n.e.), Müller (5), Schindler (1), Spieker (2), Greve (1), Steinkamp, Bauer, Bommes (11/4), Gersch (1), Mahnecke (3), Schöppner (2)

Siebenmeter
2/2:4/4

Zeitstrafen
7:1 (Grunow 2, Bonath 2, Schindelhauer, Hermann, Habbe - Schöppner)

Auffälligste Spieler
Krüger, Habbe, Hermann - Bommes

Zuschauer
550

Schiedsrichter
Klinkermann / Lutze (Göttingen)

Spielfilm
3:0, 3:1 (8.), 4:2, 7:5 (16.), 10:5 (22.), 13:8, 15:10 (28.), 16:11, 16:12 (Pausenstand); 18:12 (35.), 19:13, 21:16 (41.), 22:19 (47.), 23:20, 25:20 (50.), 25:22, 26:23, 28:23, 29:24, 29:26