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Team HandbALL | LZ vom 26.04.04 | 26.04.04
"Diese desolate Leistung war beschämend. Ich entschuldige mich dafür." Christian Grunow fand kurz nach dem Abpfiff deutliche Worte für den Auftritt des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf/Hövelhof. Vor allem die letzten fünf Minuten gegen den SV Anhalt Bernburg hatten den Routinier erzürnt. Mit einer Mischung aus Resignation und falschem Ehrgeiz hatten die Musketiere vor 400 enttäuschten Fans in der Witex-Halle nach dem 25:28 noch fünf Treffer zum ärgerlichen 25:33(12:16)-Endstand kassiert.

Auch HSG-Coach Diethard von Boenigk war nach eigenen Angaben "relativ angefressen", verpackte seine Kritik aber in gemäßigtere Worte: "Anstatt am Schluss ein bisschen auf Ergebnis zu spielen, versuchen die Jungs noch mal, schnelle Tore zu machen." Doch viel mehr als dieser Umstand, der dazu führte, dass sich die Musketiere statt einer normalen Niederlage eine Klatsche abholten, ärgerte von Boenigk das Auftreten seiner Mannschaft. Denn über 60 Minuten legten die Gäste in einer über weite Strecken zerfahrenen Partie die bessere Einstellung an den Tag und bestraften die Augustdorfer Nachlässigkeiten konsequent.

Schon als von Boenigk anfangs versuchte, Bernburgs Spielmacher Dimitri Filippow mit einer kurzen Deckung aus dem Spiel zu nehmen, offenbarten sich die entscheidenden Defizite der Gastgeber. Selten fanden die übrigen fünf HSG-Verteidiger am Kreis zu einer richtigen Einheit zusammen. Zu leicht konnte Rückraumschütze Robert Lux seine Tore erzielen. Und auch als Filippow später auf Linksaußen auswich und die Regie an Routinier Sven Liesegang abgab, zeigte sich das gleiche Bild. Bezeichnend war ein toller Dreher-Bodenpass von Filippow auf den agilen Kreisläufer Uwe Mäuer. Da konnte sich Augustdorfs Torhüter René Selke aufregen wie ein HB-Männchen - es half nichts.

Da sich die Musketiere auch im Angriff fast nur in Einzelaktionen versuchten, war die logische Konsequenz ein kontinuierlicher Rückstand. Über 16:12 zur Pause setzte sich Bernburg auf 22:17 ab. Da die Gäste es allerdings auch bei einer kurzzeitigen 6:3-Überzahl - dabei kassierten Hermann und Wilhelm kurz hintereinander zwei dumme Zeitstrafen für absichtliches "Fußspiel" - versäumten, den Sack zuzumachen, kam Augustdorf noch einmal dicht heran. Doch beim 20:22 ließen die Musketiere zwei Gelegenheiten ungenutzt und lagen beim 20:25 in der 52. Minute wieder hoffnungslos zurück. Dass bereits zu diesem Zeitpunkt einige Zuschauer die Witex-Halle verließen, wurmte Christian Grunow allerdings ebenso sehr wie die schlechte Leistung des Teams: "Nach so einer guten Saison ist das einfach nur schade."

HSG Augustdorf / Hövelhof
Krüger (1. - 18.), Selke (18. - 60.), Kern (bei einem Siebenmeter); Struck (2), Freier (n.e.), Deppe, Wilhelm (2), Skarbalius (2), Bonath (1), Grunow (6/4), Schindelhauer (6), Hermann (3), Habbe (3)

SV Anhalt Bernburg
Zimmer, Pajung (58. - 60.); Krause, Lux (7), Liesegang (3), Gutowski (5), Filippow (9/3), Stoukaline (3), Mäuer (5), Dreibrodt

Siebenmeter
6/4:3/3 (Zimmer pariert innerhalb von 60 Sekunden gegen Grunow und Skarbalius)

Zeitstrafen
5:5 (Grunow 2, Wilhelm, Hermann, Schindelhauer - Gutowski 2, Lux, Stoukaline, Mäuer)

Auffälligste Spieler
Schindelhauer, Selke (2. Halbzeit) - Filippow, Zimmer, Lux

Zuschauer
400

Schiedsrichter
Aniol / Boeken (Düsseldorf / Viersen)

Spielfilm
0:1, 1:2, 2:3 (8.), 2:4, 3:6, 5:6 (13.), 6:9, 8:9 (17.), 8:11, 10:11, 10:13 (26.), 11:13, 11:15, 12:16 (Pausenstand); 12:17, 13:17, 15:17, 15:18 (38.), 16:20, 17:20, 17:22 (45.), 20:22 (48.), 20:25, 21:26, 24:27, 25:28 (56.), 25:33
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