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Team HandbALL | LZ vom 07.07.04 | 07.07.04
Der Moment, als Bremens Profi Angelos Charisteas einen ganzes Land in einen blau-weißen Freudentaumel versetzte, bleibt den Griechen unvergessen. Ganz ergriffen von den Szenen beim Fußball-EM-Finale ist Kristaki Kolios, Neuzugang des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf/Hövelhof, auch gestern noch, als er auf die Sensation angesprochen wird.

Der Grieche, der zusammen mit 45 enthusiastischen Fans bei der Übertragung am vergangenen Sonntag richtig "Halli-Galli" gemacht hat, gerät geradezu ins Schwärmen. "Ich habe schon auf Mallorca den Triumph angekündigt. Leider habe ich nicht getippt, sondern nur im privaten Bereich abgesahnt. Der Titel ist das Größte. Wir hatten nie den ganz großen Athleten. Die Mischung passte. Die Mentalität kann man nicht ändern, aber der Spaß muss bleiben", schreibt er den Erfolg auch Trainer Otto Rehhagel auf die Fahne.

Kolios weiß, wovon er spricht. Gar in die Fußball-Westfalenauswahl berufen, ging er für den C-Junioren-Bezirksligisten FC Lübbecke auf Torejagd. Und nebenbei sorgte er als Tennisspieler bei Masters-Turnieren für Furore, bis ihn ein Armbruch zurückwarf. Besser erging es seiner ein Jahr älteren Schwester Dimitra, die den Sprung in die griechische Tennis-Nationalmannschaft und beim TC Rahden in die Westfalenliga schaffte. Eine Sportart ohne das "runde Etwas" kommt für den 22-Jährigen nicht in Frage. "Ich glaube, bei mir zu Hause liegen 1000 Bälle herum", lächelt der in Lübbecke geborene Grieche. Da verwundert es, dass der Rechtshänder erst vor sieben Jahren zum Handball kam. Denn nur einen Steinwurf von der Kreissporthalle entfernt wohnt der "Familienmensch" Kolios, aber erst durch seinen Schulkameraden Maciej Tluczynski fand er Gefallen an diesem Mannschaftssport. Von Nettelstedt gings bald nach Hahlen, wo der Linksaußen 2001 die Deutsche Vizemeisterschaft mit der Jugend gewann. Über die Station Oberlübbe landete Kolios für zwei Jahre beim Oberligisten HCE Bad Oeynhausen. Schon nach seinem Premierenjahr in der Badestadt hatte der Physiotherapeut Angebote aus Ibbenbüren oder Bielefeld vorliegen. So richtig ernst wurde es in diesem Jahr. Kolios befand sich auf gepackten Koffern und auf den Weg nach Griechenland, um bei Filippos Verias sein Können zu beweisen. Bis ein Anruf von Stephan Neitzel, Teammanager der HSG Augustdorf/H., den Youngster zum Umdenken zwang. "Ein Verein muss mich haben wollen. Ich kämpfe mich auch durch, aber ich will spielen", freut er sich auf die Aufgabe am Inselweg. "Tempogegenstöße, schnell, gewandt", nennt der elfmalige griechische Junioren-Nationalspieler seine Stärken. Auch Gründe dafür, dass Kristaki Kolios zweimal das Trikot der A-Nationalmannschaft überstreifen durfte. Gegen Litauen langte es zum Sieg, gegen Schwedens B-Truppe zum Unentschieden. Pech, dass er für die Olympischen Spiele im eigenen Land keine Berücksichtigung fand. "Da müssten sich zwei Leute verletzen", hat er wenig Hoffnung auf eine Nachnominierung.

Doch ohne Schwächen ist der ehrgeizige Sportler dann doch nicht. "Laufen hasse ich wie die Pest", verrät Kolios, "aber das weiß der Trainer schon. Wenn ich Runden um den Platz laufen soll, wird mir schwindelig. Ich brauche eben die Tore als Motivation." Und davon soll der Neu-Augustdorfer künftig genügend erzielen.

Der Steckbrief

Name: Kristaki Kolios
Geburtsdatum: 27. Mai 1982
Größe: 1,80 Meter
Bisherige Vereine: TuS Nettelstedt, TSV Hahlen, Eintracht Oberlübbe, HCE Bad Oeynhausen
Hobbys: Sport, Familie, Freunde
Worauf ich mich bei der HSG freue: Auf eine schöne Zeit in der 2. Bundesliga
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