Pokal-Atmosphäre kam am Freitag in der Witex-Halle nie auf. Zu sehr wollten sich die 400 Besucher mit der neuen Mannschaft des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf/H. beim 22:19 gegen Reinickendorf vertraut machen. Und dann war da noch zu viel Stückwerk im Spiel der Musketiere.

Maik Lissel (Blinddarm-Operation) fehlte genauso wie die für den DHB-Pokal nicht einsetzbaren René Selke und Rico Bonath. So war die Nervosität bei den auf Anhieb in der Anfangsformation stehenden Neulingen Michael Feldmann, Stefan Dessin oder Christaki Kolios groß. Benedikt Schindelhauer sollte und musste in die Bresche springen und erstmals seit seinem Wechsel im Vorjahr echte Verantwortung übernehmen - zumindest im Angriffsspiel. Eine zum Teil (zu) schwierige Aufgabe. Wie gut, dass ein Routinier seine jungen Mannschaftskameraden mitriss. Der neue Kapitän Christian Grunow (Stellvertreter Ronny Krüger, für die Mannschaftsfinanzen ist Jens Freier verantwortlich) stopfte in der Deckung Löcher, führte allen voran in Hälfte eins vorne Regie und stieß in so manche Lücke. Bei etwas mehr Konzentration wäre die Partie so gegen einen alles andere als starken Gegner früh zu Gunsten der Musketiere entschieden gewesen.

"19 technische Fehler, das reicht normal für zwei Spiele", war denn auch Füchse-Trainer Georgi Sviridenko enttäuscht vom Spielverlauf.

Dabei waren die Berliner abgesehen vom noch nicht spielberechtigten spanischen Neuzugang Jonathan Rivera im Gegensatz zu Augustdorf in Bestbesetzung angetreten. Bei beiden Klubs zählt jetzt einzig der Punktspiel-Auftakt am kommenden Wochenende. Und der präsentiert der HSG mit Delitzsch eine harte Nuss.