Das Spiel war lange vorbei, und das 34:26 (19:13) der HSG Augustdorf / Hövelhof gegen TuS Bielefeld-Jöllenbeck zum Abschluss der Handball-Oberliga-Saison sollte mit Freibier begossen werden. Geduldig warteten die Fans an der Theke - und auf einmal tauchte Matthias Struck auf dem Podium im Foyer auf. Nach elf Jahren kehrt er zum Inselweg zurück.

Stolz präsentierte HSG-Geschäftsführer Andreas Blüsse den Zugang, der "für drei Jahre bei uns unterschrieben hat - als Spieler des Oberliga-Teams und Trainer der zweiten Mannschaft. Wir haben uns lange um ihn bemüht und freuen uns riesig." Struck (32), dessen Vertrag bei Eintracht Hildesheim aufgrund des Abstiegs aus der 2. Liga ausläuft, kehrt aus "beruflichen Gründen" in die Witex-Halle zurück. Als Fitnesstrainer möchte er sich selbstständig machen, und "wenn die HSG mich dabei unterstützt, freue ich mich natürlich". Über den TBV Lemgo war "Strucki" 2002 nach Augustdorf gekommen, 2004 wechselte er zu FA Göppingen. Es folgten die Stationen Düsseldorf, Rostock, Hildesheim, Nordhorn, Hamm und noch mal Hildesheim. In Bad Salzuflen baute der Linkshänder mit seiner Frau Vanessa ein Haus, das Paar hat mit Lian (5), Kjell (3) und Karlotta (sieben Wochen) drei Kinder: "Wir wollen, dass unsere Kinder in der Nähe unserer Familien aufwachsen."

Auf dem Spielfeld und unter dem Applaus der Anhänger hatte Andre Tempelmeier vorher "servus" gesagt. Der in Kürze 48 Jahre alt werdende "Chef" beendet offiziell seine Karriere, sagte aber im LZ-Gespräch: "Man soll nie ,nie? sagen. Ich habe immer Mannschaftssport getrieben und werde auch künftig etwas machen." Fußball und Tennis seien Optionen. "Er hat immer sein Wort gehalten und ist auch nach unserem Abstieg geblieben", lobte Wolfgang Huppke, ebenfalls HSG-Geschäftsführer.


Ein Augustdorfer Festtag
Wort zum Sport
In Augustdorf ist am Samstag richtig was los gewesen: Der Soldatentag lockte die Menschenmassen an. Länger in Erinnerung bleibt den Anhängern der HSG Augustdorf / Hövelhof jedoch die "Party" nach dem 34:26 gegen Bielefeld-Jöllenbeck.

Auf die beeindruckende Vorstellung der Mannschaft folgte die Präsentation eines Top-Transfers: Die HSG-Geschäftsführer Andreas Blüsse und Wolfgang Huppke waren zurecht stolz auf ihren Coup. Matthias Struck entschied sich für eine Rückkehr zum Inselweg. Der aktuelle Zweitliga-Spieler wird dem jungen Team auch mit seiner Erfahrung helfen und seinen Teil dazu beitragen, dass sich die sportliche Situation weiter stabilisiert. Dass "Strucki" sich zudem als Trainer der zweiten Mannschaft engagiert, rundet das Paket ab.

Seinen verdienten Applaus erhielt Andre "der Chef" Tempelmeier von den Fans. Trotz seiner fast 48 Jahre war er in den vergangenen drei Jahren eine ganz wichtige Stütze der HSG und ein Vorbild. Die Leistung des "Mr. Europapokals", wie ihn die Anhänger des TBV Lemgo getauft hatten, verdient großen Respekt.