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Jeder Sieg ist schön. Wenn man aber ständig zurückliegt, in letzter Sekunde erstmals in Führung geht und gewinnt, ist es noch schöner. So geschehen beim 29:28-Erfolg des Handball-Oberligisten HSG Augustdorf / Hövelhof gegen LIT Handball Nordhemmern. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, lag an Keeper Nils Krause.

Es sah lange nicht danach aus, als würde bei den Gastgebern ein Keeper die entscheidende Rolle einnehmen können. In der Startaufstellung stand Routinier Ronny Krüger (41) im Kasten, bekam aber nicht einen Ball zu fassen und wurde schon nach neun Minuten beim Stand von 3:7 ausgewechselt. Robin Wetzel (20) kam, musste aber viermal hinter sich greifen, ehe er den ersten Wurf abwehren konnte. Als auch bei ihm keine weiteren Paraden folgten, kam in der 22. Minute mit Nils Krause der dritte Torhüter zum Einsatz und sollte gleich zeigen, dass das sein Spiel wird. »Das ist das Gute am Handball. Der Trainer muss sich nicht auf einen Torwart festlegen, sondern kann viel mehr wechseln«, sagte HSG-Urgestein Krüger, der mitansehen durfte, wie sich Krause mit einer Doppel-Parade einführte und kurz darauf einen Siebenmeter entschärfte, was er kurz vor der Pause wiederholte.

»Nils’ Paraden haben uns in die Spur zurückgebracht«, lobte Trainer Heiko Schumann. Tatsächlich hätte die HSG zum Seitenwechsel höher als mit zwei Toren zurückgelegen, wenn nicht Krause eingewechselt worden wäre. Dessen Kollegen hatten bei einer zwischenzeitlichen Torflaute des Gegners drei Chancen vergeben. Wären die Bälle von René Wolff (Latte), Marvin Anzer und noch mal Wolff (Siebenmeter neben das Tor) drin gewesen, hätte es 16:16 gestanden. Nach der Pause ging es mit der Krause-Show weiter, aber auch mit Wolffs Missgeschicken. Frei aufs Tor laufend, vergab der schnelle Rechtsaußen die Chance zum 18:18. Es war zum Haare raufen. Nach 42 Minuten war es dann endlich so weit, Florian Hengsbach gelang das Tor zum 22:22-Gleichstand. Doch als Wolff anschließend wieder Holz traf, statt zum 23:22 zu treffen und zur tragischen Figur zu werden drohte, schien die Partie endgültig verhext und beim 24:28 (51.) auch verloren.

Dann aber wurde Krause zum »Hexer« und zum strahlenden Helden. Der 20-Jährige vernagelte sein Tor bis zum Spielende, parierte seinen dritten Siebenmeter – bei einem weiteren verleitete er Jan Mohrmann zu einem technischen Fehler – und wehrte auch 45 Sekunden vor Schluss den Ball ab. Das wäre das 27:29 gewesen. Es kam anders. Die HSG traf noch zweimal und nach dem Schlusspfiff rannte Krause schneller als Flügelflitzer Wolff quer durch die Halle, wurde zurecht gefeiert und drückte eine Freudenträne weg. »Das war schon nicht so schlecht«, beurteilte Krause seine Leistung und musste überlegen, wann schon mal vier Strafwürfe gegen ihn nicht verwandelt wurden: »In der Jugend in Lemgo waren es mal drei. Wir haben super gekämpft und die Stimmung in der Halle war phänomenal«, sagte Krause und Teamkollege Wetzel hatte die einfache Erklärung für Krauses Sahnetag: »Er kann es eben.«
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