Auf den Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf/Hövelhof ist Verlass – zumindest in den eigenen vier Wänden. Zum sechsten Mal in der Rückrunde gewannen die Musketiere ein Heimspiel und buchten damit alle in dieser Zeit eingefahrenen zwölf Zähler in der Witex-Halle. Und weil ein 26:22(13:13)-Derbysieg über den TuS Spenge eben ein ganz besonderer ist, wurde gestern Abend auch ein wenig gefeiert.

„Dieser Erfolg zählt schon ein bisschen mehr“, jubelte HSG-Torwart Ronny Krüger und bedankte sich zusammen mit seinen Mannschaftskameraden per Handschlag bei den treuen Fans. 850 waren es diesmal, die den Weg zum Inselweg fanden und die brauchten ihr Kommen nicht bereuen. Couragiert und engagiert wie lange nicht mehr versuchten die Hausherren die Auswärtsmisere vergessen zu machen. „Im Endeffekt sind wir mannschaftlich geschlossener aufgetreten. Jeder hat seine Aufgabe erfüllt“, hatte der Schlussmann den Grund für den doppelten Punktgewinn nach dem Abpfiff schnell ausgemacht.

Selbst als der ostwestfälische Konkurrent in der letzten Sekunde der ersten Halbzeit einen Tempogegenstoß durch VaÅ¡ek zum 13:13 nutzte, blieben die Augustdorfer im Gegensatz zu vielen anderen Spielen ruhig. „Entscheidend waren dann die Kleinigkeiten“, hatte auf der Tribüne der ehemalige HSG-Torwart Norman Kern, der jetzt in Diensten des Landesligisten TV Verl steht, genau geschaut. So raubte der alles überragende Ronny Krüger (insgesamt 15 Paraden) bei einem abgewehrten Scholz-Tempogegenstoß und einem gehaltenen VaÅ¡ek-Strafwurf den Spengern beim 17:16 nach 39 Minuten den letzten Nerv, und als Christaki Kolios beim 20:19 nach 48 Minuten einen Konter übers Ziel setzte, warf direkt im Gegenzug Rüdiger Traub einen Siebenmeter weit über den Kasten. „Das waren diese Nadelstiche. Spenge war außerdem nicht in der Lage, 60 Minuten druckvoll zu agieren“, befand Kern.

So machten die Musketiere in den Schlussminuten endgültig alles klar und sorgten auf der Tribüne schon fast drei Minuten vor dem Ende für stehende Ovationen. „Das war ein Spiel mit viel Leidenschaft und Kampf und einem verdienten Sieger“, brachte Hermann Ludewig, Leiter der Pressekonferenz, das Entscheidende auf den Punkt.