Als Spieler und Verantwortlicher des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf / Hövelhof am frühen Sonntagmorgen nach langer Auswärtsfahrt pünktlich zum Frühstück wieder zu Hause eintrudelten, war ihnen die Zufriedenheit des 28:26-Sieges bei BW Insel Usedom anzumerken. Aber nur 24 Stunden später war die Ernüchterung groß, als Trainer Diethard von Boenigk wie so oft in den vergangenen Tagen von einer personellen Negativmeldung erfuhr. Auf unbestimmte Zeit müssen die Musketiere auf ihren Kapitän Christian Grunow verzichten. Der Abwehrstratege zog sich einen Unterarmbruch nahe am linken Handgelenk zu und wird in den kommenden vier Wochen eine Gipsschiene tragen müssen. „Das ist einer von vielen Nackenschlägen in den vergangenen Monaten. Es wäre ja auch zu schön gewesen. Wir haben einfach keine Ruhe“, muss sich der Coach wieder einmal etwas neues einfallen lassen. Erst erwischte es Neuzugang Dennis Gote (Knie), dann fiel Sebastian Sauerland in der Vorbereitung aus, im Anschluss fehlte bis zum vergangenen Freitag die Spielgenehmigung für Wladimir Stukalin, schließlich musste Manuel Honerkamp (bis heute krank geschrieben) zum Auftakt passen und war Benedikt Schindelhauer nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. „Ich dachte, wir könnten jetzt in Ruhe Stukalin und Sauerland integrieren. Jetzt müssen wir die Deckung komplett umkrempeln“, steht von Boenigk vor einer großen Herausforderung. Grunow, der sich zu einem Spezialisten nach Bünde begeben hatte, spielte eine gute Vorbereitung und „war im rechten Rückraum überragend“ (von Boenigk). Dass Michael Feldmann an einem Bluterguss im Unterschenkel laboriert, macht die Aufgabe nicht einfacher.

Die personelle Situation ist ärgerlich genug, als Bundesliga-Obmann Klaus Wandke Ende vergangener Woche noch einen Brief von Männerspielwart Uwe Stemberg ins Haus flatterte. Inhalt: 500 Euro sollen die Augustdorfer berappen. Das Schiri-Gespann Pioro/Strick hatte moniert, dass die Pokal-Partie gegen Schwerin drei Minuten zu spät angepfiffen worden war.