Aus der Traum von einem lukrativen Los in der nächsten DHB-Pokal-Runde. Von Beginn an standen die personell arg dezimierten Zweitliga-Handballer der HSG Augustdorf/H. beim Klassen-Konkurrenten TSV Hannover-Burgdorf auf verlorenem Posten. Am Ende kam es für die Musketiere auch sportlich knüppeldick und sie unterlagen gestern Abend mit 23:35 (9:19).

20 Würfe, 19 Tore, ein bestens aufgelegter Gajic im Kasten und ein nach dem Motto "Jeder Wurf ein Treffer" agierender Heidmar Felixson, dazu eine turmhohe 19:9-Führung - schon nach 30 Minuten war der Fisch geputzt. Der Zweitliga-Aufsteiger diktierte vor 250 Zuschauern in der AWD-Hall eindeutig das Geschehen und ließ von der ersten Minute keinen Zweifel an einem Erfolg der völlig überforderten Musketiere aufkommen. Fünf beziehungsweise sieben Tore Rückstände zur Pause in den Meisterschafts-Begegnungen auf Usedom und in Varel, und auch daheim gegen Magdeburg II kamen die Augustdorfer erst spät in die Puschen. Gestern Abend wars nicht anders. 2:6 nach neun Minuten, 4:11 gar nach 16 Minuten. Die Gäste leisteten sich viel zu viele Ballverluste und etliche Fehler. "Wir haben den Gegner viel zu schnell stark gemacht", meinte auch ein enttäuschter Kapitän Christian Grunow, der tatenlos mit ansehen musste, wie seine Truppe einen Treffer nach dem anderen kassierte. Da half auch nicht, dass Trainer Diethard von Boenigk schon früh die Notbremse in Form einer Auszeit zog. Ganze acht Feldspieler, darunter Nachwuchsmann Jens Klöpping und der erst vor kurzem verpflichtete Ungar Sandor Kemeny, konnten dem munter aufspielenden Burgdorfer Ensemble kein Paroli bieten.

Für Grunow allerdings kein Grund, darin die alleinige Entschuldigung zu suchen. Denn: "Was der Trainer will, das muss auch umgesetzt werden. Der hatte vor dem Spiel noch gewarnt. Doch hinten haben wir nicht aggressiv genug gedeckt, und vorne haben wir viel zu statisch gespielt."

Die Beteiligten sind sich bewusst, nach zwei herben Niederlagen in einer ganz schwierigen Phase zu stecken. Grunow: "Schade, die Truppe ist intakt. Wir müssen schnell aus dem Loch herauskommen."