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Team HandbALL | LZ vom 01.02.06 (Oliver König) | 01.02.06
Als Diethard von Boenigk nach 37 Minuten der Kragen platzte und seine laute Ansprache während der Auszeit deutlich zu hören war, da hätte wohl kein Fan mehr einen Pfifferling auf die HSG Augustdorf / Hövelhof verwettet. Doch 23 Minuten später setzte der Trainer des Handball-Zweitligisten als einer der ersten zum Jubel-Sprint an und feierte mit seinen Jungs das 30:29 (12:15) gegen den TSV Burgdorf.

"Der Anschiss kam zur rechten Zeit", war dem Coach beim 16:21 der Geduldsfaden gerissen. Schon in der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber viele psychologische Vorteile (drei von René Selke gemeisterte Siebenmeter, Ausgleich zum 11:11 in Unterzahl) nicht nutzen können. Dann gesellten sich kurz nach Wiederbeginn grobe Schnitzer hinzu, so dass von Boenigk keine andere Wahl blieb, als auf die Notbremse zu treten. "Da haben wir nicht das gemacht, was wir machen wollten. Wir wussten doch, dass wir gegen diese defensive 6:0-Deckung Probleme haben", erinnerte er an die miserable Phase. Zwar erlaubten die Musketiere dem Ex-Salzufler Maciej Tluczynski noch das Burgdorfer 22:16 (41.). Dann war es für die Augustdorfer jedoch an der Zeit, die Aufholjagd zu beginnen.

Angetrieben von einem überragenden Christaki "Otto" Kolios, der acht seiner zehn Treffer im zweiten Durchgang erzielte, und einem treffsicheren Wladimir Stukalin ließ sich die HSG auch nicht vom Drei-Tore-Rückstand nach 54 Minuten beeindrucken. Auf einmal entschärfte Norman Kern im Kasten die Würfe der vorher erfolgreichen Robertas Pauzuolis und Heidmar Felixson, auf einmal entdeckte Kolios die Stärke von der Marke wieder, auf einmal nahm sich der Linksaußen sogar den Mut und glich aus dem Rückraum zum 28:28 aus. Und dennoch hätten die Augustdorfer fast die Punkte verschenkt.

Stukalin traf zum 29:28, Pauzuolis glich zum 29:29 aus und erneut Stukalin brachte die HSG in Front. Dann wurde Burgdorfs Tomek Tluczynski zur tragischen Figur. Zunächst scheiterte er 51 Sekunden vor dem Ende von Linksaußen, um dann eine halbe Minute vor Schluss in eine Stukalin-Fehlabgabe zu laufen. Doch Norman Kern parierte den Gegenstoß in sensationeller Art und Weise. "Mir war klar: Tomek macht keinen Dreher oder Heber, sondern wird draufballern. Also musste ich mich groß genug machen", meinte der HSG-Schlussmann.


Augustdorf - wie es singt und jubelt: Die Zuschauer waren gestern Abend gegen 21.30 Uhr schier aus dem Häuschen und feierten die drei Matchwinner. Norman Kern (Nr. 16) wehrte den entscheidenden Tempogegenstoß ab, Christaki Kolios (Nr. 22) war mit zehn Treffern erfolgreichster Torschütze und Wladimir Stukalin (Nr. 71) warf das Tor zum 30:29.
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