Wenn Diethard von Boenigk morgen in den Flieger Richtung Zürich steigt und anschließend Augenzeuge des EM-Finals ist, dann hofft der Trainer des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf / Hövelhof, dass seine Mannschaft am Abend zuvor den Aufwärtstrend bestätigen konnte. Heute, Samstag, 19.30 Uhr, gastieren die Musketiere in der ehrwürdigen Gieseler-Halle beim SC Magdeburg II.

Dabei stellt der Coach in seinem Ausblick auf die Partie das Mitwirken der drei SC-Erstliga-Spieler Grafenhorst, Theuerkauf und Heinevetter gar nicht einmal oben an. "Das war doch zu erwarten", entgegnet von Boenigk und führt gleich an: "Wir fahren da locker hin." Wohl wissend, dass die Magdeburger schon im Hinspiel trotz einer 29:32-Niederlage überzeugten, technisch gut ausgebildete Akteure aufs Feld schickten und 60 Minuten Tempo gingen. Von Boenigk: "Die sind stärker, als sie in der Hinrunde in so manchem Spiel demonstrieren konnten." Das bekamen zuletzt auch der TV Emsdetten und der VfL Fredenbeck in jeweils eigenen Hallen zu spüren.

Diethard von Boenigk wird seine Jungs aber auch an den überzeugenden Auftritt in den letzten 20 Minuten des Burgdorf-Spiels erinnern. "Ein Klassespiel. Das war schon gut für die gesamte Stimmung und das gesamte Drumherum", urteilte der 49-Jährige. Die Folge ist auch in der Tabelle (achter Platz) nicht zu übersehen. Doch kein Augustdorfer will diese Momentaufnahme überbewerten. "Wir haben die Pflicht gegen Usedom erfüllt und nun gegen Burgdorf die Kür bestanden - das allerdings mit Licht und Schatten. Wir liegen im Soll, vielleicht sogar ein bisschen darüber", meint von Boenigk.

Auch in der dritten Partie des neuen Jahres wird Sebastian Sauerland wahrscheinlich auf einen Einsatz verzichten müssen. Nach einer Patellasehnenreizung ist er "noch nicht wieder voll belastbar und wir befinden uns nicht in der Situation, um ihn einsetzen zu müssen". Auch Ronny Krüger braucht weiter ein wenig Geduld. Nach seiner Arm-Operation kann der Torwart nach einer Untersuchung in Hannover zwar wieder mit dem Training beginnen, doch an ein aktives Mitwirken sei erst in vier bis sechs Wochen zu denken.


Recken und strecken: So wie sich hier Manuel Honerkamp (Mitte) gegen die Burgdorfer Pauzuolis (links) und Felixson behauptet, wollen die Augustdorfer heute auch in Magdeburg etwas ausrichten.