51 Minuten lang verlief die Handball-Zweitliga-Partie des TV Emsdetten gegen die HSG Augustdorf / Hövelhof ausgeglichen: Die Gastgeber führten zu diesem Zeitpunkt mit 21:20. Doch während die Münsterländer in der verbleibenden Spielzeit weitere fünf Tore erzielten, gelang dem Team von Trainer Diethard von Boenigk kein weiterer Treffer, so dass die Lipper in eine 20:26-(14:13)-Niederlage einwilligen mussten.

"In der Schlussphase hat einfach die Kraft gefehlt und es gab einige dubiose Schiedsrichterentscheidungen, so dass wir immer wieder in Unterzahl agieren mussten", sagte Stephan Neitzel gestern Abend. Doch der HSG-Teammanager wollte die beiden Unparteiischen nicht für die Niederlage verantwortlich machen. Und das, obwohl sie neben vielen Zeitstrafen Augustdorfs Keeper René Selke in der 31. Minute mit der roten Karte vom Feld schickten. "Norman Kern hat seine Sache hervorragend gemacht. Nicht nur, weil er drei Siebenmeter abwehrte", berichtete Neitzel.

Und warum mussten Christian Grunow und Co. die Heimreise ohne Punkte im Gepäck antreten? "Zur Pause hätten wir mit drei, vier, vielleicht sogar mit fünf Toren führen müssen. Aber viele Möglichkeiten ließ die Mannschaft ungenutzt. Wären wir deutlicher vorne gewesen, hätte es hinten raus vielleicht besser für uns ausgesehen", sagte der Teammanager der HSG Augustdorf / Hövelhof.

Mit einer sehr offensiven Deckung gelang es den Lippern, die Offensive der Emsdettener aus dem Konzept zu bringen. "Wir haben Goldin, Pries und Bilanovic mit unserer variablen 3:3- beziehungsweise 1:5-Formation beeindrucken können. Damit gelangen uns viele Ballgewinne, doch im Abschluss lief es nicht wirklich gut", erkannte Stephan Neitzel.

Die 1700 Besucher in der Emshalle sahen eine niveauarme Zweitliga-Partie, in der die Gäste nur in der Defensive zu überzeugen wussten. Während der letzte Treffer der Lipper zehn Minuten vor dem Ende fiel, waren es in den zweiten 30 Minuten insgesamt auch nur sechs. "Die Angriffsleistung ließ allgemein zu wünschen übrig. Und dass wir am Ende nicht mehr zulegen können, ist verständlich. Denn eine offensive Deckung kostet viel Kraft. Schließlich haben wir dann aufgesteckt", meinte Neitzel. Zudem sind die Augustdorfer derzeit in der Breite ohnehin nicht üppig besetzt.