Die prekäre Situation, das unglaubliche Verletzungspech, sechs Spiele ohne Sieg, jetzt kommt auch noch der Spitzenreiter und nur 48 Stunden später gehts zum Abstiegsgipfel nach Berlin. Ein normales Handball-Zweitligaspiel zwischen der HSG Augustdorf / Hövelhof und Eintracht Hildesheim (heute, Mittwoch, 20 Uhr) sieht anders aus.

"Das ist doch die leichteste Partie im Restprogramm", unterstreicht HSG-Trainer Diethard von Boenigk, dass sein personell so geschwächtes Team gegen den Aufstiegsfavoriten überhaupt nichts zu verlieren hat. Die Musketiere gehen acht Spieltage vor Saisonende am Stock.

Sebastian Sauerland (Patellasehne), Christaki Kolios (Schulter) und Christian Grunow (Hand) fallen vorerst aus, Ronny Krüger (Armverletzung) hat gegen Spenge erst sein zweites Spiel nach wochenlanger Pause bestritten und Benedikt Schindelhauer (Schleimbeutel-Operation) fehlen noch etliche Prozent bis zur alten Leistungsstärke. Teammanager Stephan Neitzel bestätigte, dass man inzwischen auf dem Markt "aktiv" geworden sei und durchaus kurzfristig einen Neuzugang verpflichten wolle.

"Ich weiß aber nicht, ob das realisierbar ist", erklärte Neitzel und schloss eine Lösung schon für die heutige Begegnung nahezu aus. In die gleicher Kerbe schlug auch von Boenigk: "Wir gucken nach rechts und links." Gestern Abend sollte zumindest Daniel Blome aus der Bezirksliga-Reserve erstmals mit der Bundesliga-Truppe mittrainieren. Gut möglich, dass der 25-jährige Dachdeckermeister gegen Hildesheim den Kader ergänzt.

Am Montag hatte von Boenigk seine Jungs noch mal auf die außergewöhnliche Lage eingeschworen. "Wir werden uns von den intensiven Nackenschlägen nicht unterkriegen lassen. Jetzt sind keine Besonderheiten mehr gefragt, und wir werden uns mit aller Macht gegen Hildesheim wehren und mit einer gehörigen Portion realistischem Selbstvertrauen auftreten", verspricht er dem Spitzenreiter, der bisher alle drei Partien am Inselweg verlor, einen ganz heißen Tanz.