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Team HandbALL | LZ vom 05.02.2003 | 05.02.03
Zehn Jahre lang machte er sich einen Namen in der 1. Handball-Bundesliga, zehn Jahre lang stand der mittlerweile 41-Jährige im Tor des TBV Lemgo. Die Rede ist von Lutz Grosser. Anfang Januar feierte der Brandenburger ein überraschendes wie erfolgreiches Comeback beim Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf / Hövelhof. Maximal 20 Minuten pro Spiel im Einsatz, bewies der "Oldie" besonders bei Siebenmetern seine Nervenstärke. Vor dem heutigen Derby (20 Uhr, Witex-Halle) gegen die HSG Bielefeld unterhielt sich Redakteur Oliver König mit Lutz Grosser.

Können Sie sich noch an Ihr letztes Spiel in der Bundesliga erinnern?

Lutz Grosser (lacht): Natürlich, das war 2001 in Hameln. Als ich rein kam, lagen wir zurück. Doch mit Lutz Grosser im Tor haben wir uns die Vize-Meisterschaft gesichert.

Eineinhalb Jahre ohne Leistungssport, dann kam die Anfrage aus Augustdorf. Was haben Sie im ersten Augenblick gedacht?

Grosser: Man sollte mit so etwas vorsichtig umgehen, denn irgendwann hatte ich ja dem Leistungssport ade gesagt, um andere Prioritäten zu setzen. Spontan habe ich nicht zugesagt. Ich habe in Lemgo eine Super-Zeit gehabt und mich mit sportlich guten Leistungen vernünftig verabschiedet.

Was gab dann den Ausschlag, sich noch einmal in der 2. Liga zwischen die Pfosten zu stellen?

Grosser: Die alte Freundschaft zu Heiko Bonath, Trainer der HSG Augustdorf / Hövelhof. Er sagte: "Ich bin noch nie abgestiegen, das soll auch so bleiben. Vielleicht kannst Du uns helfen."

Und dann stimmt auf Anhieb die Leistung, wie beim abgewehrten Siebenmeter gegen Varel (28:27) zwölf Sekunden vor Schluss.

Grosser: Im Niveau herrscht zwischen der 1. und 2. Liga in technisch-taktischer Hinsicht ein himmelweiter Unterschied. Dann kommt auch das Glück hinzu. Das Ganze ist ja auch ein Vabanque-Spiel Denn ein Rest-Risiko bleibt immer. Das hier soll keine Aktion auf Dauer sein. Ich habe von vornherein gesagt, dass ich nicht alle Spiele mitmachen kann.

Dennoch wollen Sie die für Sie als Brandenburger heimatnahen Auftritte in Schwerin, Delitzsch oder Bernburg nicht missen?

Grosser: Das ist das Schöne. Du triffst Leute, die du 20 Jahre nicht gesehen hast.

Nun haben sie sich für Augustdorf entschieden, und wer Lutz Grosser kennt, der weiß, dass er bei seinem Comeback auch Ziele verfolgt.

Grosser: Der Klassenerhalt wäre das Non-Plus-Ultra. Allein schon die Kooperationsgedanken zwischen Augustdorf und dem TBV Lemgo wäre ein Platz in der 2. Bundesliga ein Glücksgriff. Allerdings fehlt momentan noch ein bisschen mehr Spielintelligenz und ein wenig mehr Cleverness.

Spricht man in diesen Tagen mit Trainer und Verantwortlichen in Augustdorf, fällt auf, dass vor allem der Motivator Lutz Grosser immer größere Anerkennung findet.

Grosser: Sicher, das liegt an meiner Natur. Wenn ich was anpacke, dann will ich immer gewinnen - ob beim Kegeln oder beim Handball. Ich versuche in jeder Situation das Beste aus der Sache zu machen.

Und trotzdem soll am 30. Juni definitiv Schluss sein?

Grosser: Definitiv. Das ist ein kleines Intermezzo. Ich habe nicht mehr die Wettkampfausdauer für 60 Minuten.
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