"Es hat alles geklappt. Nur das Spiel ging daneben." Robert Hedin, für den Abstiegskampf kurzfristig verpflichteter Zugang des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf / Hövelhof, zog am Freitagabend sein persönliches Fazit. Zwar kam der Schwede pünktlich in Augustdorf an, um dann bei der Ahlener SG sein erstes Spiel für die Lipper zu bestreiten, aber die 21:33-Klatsche konnte auch er nicht verhindern.

Am Donnerstagabend fuhr der 40-Jährige, der in seiner Heimat bei Ystad IF als Trainer tätig ist, mit dem Auto auf die Fähre. Über Nacht setzte er von Trelleborg nach Travemünde über. "Auf dem Schiff habe ich neun Stunden schlafen können", berichtete Hedin. Am Freitag traf er um 12.15 Uhr in Augustdorf ein.

"Unser Betreuer Klaus Wandke hat ihn in Empfang genommen und ihn erst mal zum Essen ausgeführt", berichtete HSG-Teammanager Stephan Neitzel. Im "Dörenkrug" konnte sich der ehemalige Bundesligaspieler (Minden, Schwerin, Lübbecke) dann noch einige Stunden ausruhen, bevor es um 16.30 Uhr nach Ahlen ging. Hedin stieg aber nicht in den Mannschaftsbus ein, sondern fuhr mit seinem Pkw hinterher. "Damit er nach dem Spiel sofort wieder die Rückreise antreten konnte", begründete Neitzel, der den Transfer mit Hedin über seine Kontakte nach Nettelstedt (hier arbeitete Hedin auch als Trainer) eingefädelt hatte.

Beim Stand von 6:11 nach 20 Minuten schickte HSG-Trainer Diethard von Boenigk den Schweden erstmals aufs Feld. Doch die gewünschte Stabilität konnte der Rechtshänder der Deckung auch nicht geben. "Wir hatten viele Probleme in der Abwehr", nannte Hedin den Hauptgrund für die deutliche Niederlage. Als sich nach 34 Minuten (12:24) ein Debakel für die Lipper andeutete, setzte von Boenigk erstmals auch im Angriff auf den Zugang. Mit seinem ersten Wurf verkürzte er auf 13:24, kurz darauf hatte Hedin Pech mit einem Pfostentreffer. Aber schon drei Minuten vor der Schluss-Sirene war der "Arbeitstag" für den Rechtshänder beendet, die dritte Zeitstrafe bedeutete die rote Karte.

Am Donnerstag oder Freitag werde er wieder nach Augustdorf kommen, sagte Hedin. Am Samstag steht das Heimdebüt an (18 Uhr gegen Stralsund). Die Situation ist davor folgendermaßen: Durch die Unentschieden von Varel (auf Usedom, das kurz vor dem Ende einen Siebenmeter verwarf) und Niestetal-St. (gegen Altenholz) hat Augustdorf weiter zwei Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.