Ausreden sind verboten. Ob Grill-Abend oder Sportschau gucken: Handball-Zweitligist HSG Augustdorf / Hövelhof setzt im letzten Saisonheimspiel gegen den Stralsunder HV auf ein volles Haus. Denn ab 18 Uhr heute Abend könnte im harten Abstiegskampf die Entscheidung fallen.

Patzen die Konkurrenten aus Varel und/oder Niestetal und gewinnen die Musketiere ihre Partie, dann wären sie rechnerisch gerettet. "Das wollen wir mit aller Macht erreichen", unterstreicht HSG-Trainer Diethard von Boenigk die Wichtigkeit. Und jeder Augustdorfer Fan weiß seit der Zugehörigkeit zu Bundesliga zwei, welche Brisanz in den letzten Saionheimspielen steckt. 2003 zog der SV Post Schwerin vor 1000 Besuchern am Inselweg durch ein 32:25 in die Erstliga-Relegation ein, 2004 stoppte die HSG beim 23:24 vor 1000 Zuschauern beinahe die sagenhafte Zu-Null-Serie des TuS N-Lübbecke und im vergangen Jahr feierten 900 Handballinteressierte aus Augustdorf und Dessau gemeinsam.

Die HSG siegte 28:27, und Dessau blieb trotzdem in der Liga. Auch diesmal wird die Serie der spannenden Heimauftritte im Mai fortgesetzt. "Keiner sollte denken, dass das ein Selbstläufer wird", warnt von Boenigk. Dabei enttäuschte der heutige Gast im Jahr 2006 und entführte nur beim 26:26 in Hamm einen Auswärtspunkt. Von Boenigk: "Ich bleibe dabei: Die Mannschaft besteht aus guten bis sehr guten Zweitligaspielern. Da war die Zielsetzung (Aufstieg, Anm. d. Red) keineswegs illusorisch."

In den eigenen vier Wänden spielten die Musketiere zuletzt gegen Aurich, Hildesheim, Bernburg und Hamm am obersten Limit und sicherten sich zudem in Niestetal den so genannten Big Point. Deshalb wollen sie heute das I-Tüpfelchen setzen

Neben Benedikt Schindelhauer (Ahlener SG), Norman Kern (TV Verl) und Christoph Mylius (TuS Spenge) wird heute auch Sebastian Sauerland, der zu einem Zweitligisten aus der Süd-Staffel wechselt, verabschiedet.

Der in der Rückrunde aufgrund einer Verletzung nicht eingesetzte Rückraumspieler hat sich wohl aus beruflichen Gründen für einen Wechsel entschieden. Ein Absage handelte sich Teammanager Stephan Neitzel vom potenziellen Neuzugang Kilian Kraft (Minden II) ein. Dem Nachwuchsspieler lag laut Neitzel ein unterschriftsreifer Vertrag vor, doch wollte der Spieler nicht so lange warten, bis die Klassenzugehörigkeit der HSG feststeht. Also machte Zweitligist Eisenach das Rennen.