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Team HandbALL | LZ vom 22.05.2006 (Oliver König) | 22.05.06
Wie steht es in Niestetal? Benedikt Schindelhauer ließ auf dem Laptop die Finger fliegen, um den Fans eine Antwort geben zu können. Eine Viertelstunde vor Schluss der Partie TSV Hannover-Burgdorf gegen die HSG Augustdorf / Hövelhof (39:30) wurde die Schar der Interessierten größer. Längst schlitterten die Musketiere in ein Debakel, und per "stille Post" und Handzeichen wurde das Ergebnis des Abstiegskonkurrenten zur Augustdorfer Bank übermittelt.

Klassenerhalt mit Kopfschmerzen:Trainer Diethard von Boenigk brauchte lange, um die Darbietung zu verdauen. Anschließend freute er sich wie seine Spieler über den Verbleib in der 2. Bundesliga.

Doch erst eine halbe Stunde nach dem Ende des eigenen Spiels war die Gewissheit da, dass die HSG weiter in der 2. Handball-Bundesliga spielt. Ein undichtes Hallendach in Heiligenrode sorgte für einen verspäteten Anpfiff und im Abstiegskrimi für zusätzliche Dramatik. Erst als der Live-Ticker einen kontinuierlichen Vorsprung des OHV Aurich ausspuckte, huschte langsam ein Lächeln über die Lippen der Augustdorfer. Nach der "schönsten Niederlage" der Vereinsgeschichte hatte die HSG gegenüber Niestetal den Abstiegskampf gewonnen.

Fünf vergebene Siebenmeter

"Sämtliche Experten haben Recht behalten, dass es am letzten Spieltag so laufen würde. Eigentlich habe ich mir zu viele Sorgen gemacht", konnte sich HSG-Trainer Diethard von Boenigk einen ironischen Unterton nicht verkneifen. Denn zu sehr steckten dem 50-Jährigen die 60 Minuten zuvor in den Knochen. Seine Mannschaft trat in der weitläufigen AWD-Hall wie ein Abstiegskandidat auf. Eine eklatante Chancenauswertung, dazu fünf vergebene Siebenmeter (allein drei in den ersten elf Minuten) und zum wiederholten Male spielerische Mängel. Mit Ausnahme des Ein-Tor-Rückstands nach 42 Minuten war die HSG absolut chancenlos. "Du kannst das Spiel in drei Teile gliedern. Die erste Halbzeit haben wir verschlafen, dann haben wir die Aufholjagd gestartet, anschließend folgte der Untergang", fasste Christian Grunow die Begegnung trefflich zusammen. Enttäuschend die Darbietung der rechten Seite. Wladimir Stukalin und René Vasek waren am Samstagabend Totalausfälle, Sandor Kemeny und Dennis Gote fehlten Erfahrung und Cleverness, das kompensieren zu können. "Intern habe ich zu einigen Leuten einige Dinge gesagt. Das werde ich nicht öffentlich machen und werde mich nicht mehr zum Spiel äußern", so von Boenigk.

Doch bei ihm und bei den Spielern überwog schließlich die große Freude über den Klassenerhalt in letzter Sekunde. "Wir haben einfach ganz, ganz viel Pech gehabt und hatten in der Phase der Verletzungen keine Alternativen. Auch wenn es glücklich war: Mit dem Gesamtergebnis bin ich natürlich mehr als zufrieden", strahlte von Boenigk dann doch. Wie auch Norman Kern. Der aufstiegsverwöhnte Torwart verabschiedete sich mit dem Wort "unabsteigbar" Richtung Verl.
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