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Team HandbALL | LZ vom 11.09.06 (Oliver König) | 11.09.06
Das war nicht der Tag des Diethard von Boenigk. Erst stand der Trainer des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf / Hövelhof in der Halbzeitpause auf dem Weg von der Kabine in die Halle vor verschlossener Tür, dann musste er mit ansehen, wie hilflos seine Truppe gegen den Mini-Kader des TSV Hannover-Burgdorf agierte und zu allem Überfluss fielen ihm nach dem 28:30 (12:11) in der Pressekonferenz ein paar unbelehrbare Fans ins Wort.

Ungewöhnlicherweise lagen die Nerven am Samstagabend schon nach den ersten 60 Minuten der neuen Saison blank. Erst die beruhigenden Worte von Geschäftsführer Hermann Ludewig ("Es gebietet die Höflichkeit, den Gäste-Trainer, aber auch unseren Trainer ausreden zu lassen.") brachten wieder Ruhe ins Foyer. Was einen ganz kleinen Teil der Zuschauer auf die Palme gebracht hatte, war die Tatsache, dass Burgdorf tatsächlich nur mit sieben Feldspielern angereist war, die HSG aber mit elf Akteuren (die Torhüter ausgenommen) aus dem Vollen schöpfen konnte und das Spiel dennoch verloren ging.

"Burgdorf hat gezeigt, was eine Mannschaft leisten kann, wenn sie eingespielt ist", machte ein leicht angefressener Diethard von Boenigk deutlich. Vice Kutlesa wurde erst wenige Tage vor dem Auftakt verpflichtet, Christoph Dübener hat die Vorbereitung mit dem Team gar nicht richtig bestritten, Philipe Jäger stieß auch erst spät dazu, Manuel Honerkamp und Michael Feldmann plagten sich lange mit Verletzungen herum.

Prompt stand die Deckung in den zweiten 30 Minuten wackelig auf den Beinen. "Wir machen ganz dämliche Dinger, einfache Sachen funktionierten nicht", sagte Torwart René Selke. Hinzu kam, dass auch erfahrene Spielern wie Christian Grunow (zwei eklatante Fehlpässe bei Tempogegenstößen) nicht richtig auf dem Damm waren. Und ein Blick in die Statistik bewies außerdem: Die Musketiere kamen eigentlich nie für einen Sieg in Frage. Bei 18 Würfen von der linken oder rechten Rückraumseite gelangen mickrige fünf Treffer.

Respekt nötigt allerdings die starke Leistung des Siegers ab. Mit nur sieben Feldspielern stand die Abwehr felsenfest und erlaubte sich nur eine Zeitstrafe, vorne traf Deutsch nach Belieben und netzte Tluczynski aus unmöglichen Winkeln von Linksaußen ein, wirkte das Team fit und überzeugte somit auf ganzer Linie. "Wir haben mit Herz gespielt und Gas gegeben", strahlte TSV-Trainer Nei Cruz Portela denn auch übers ganze Gesicht.


Hoch gestiegen, tief gefallen: Selten konnte sich Augustdorfs Philipe Jäger so gegen die Burgdorfer Deckung (hier mit Heidmar Felixson) in Szene setzen.
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