Als beim Stand von 8:17 die Pausensirene ertönte, war die Handball-Zweitligapartie zwischen der HSG Augustdorf/Hövelhof und SG Achim/Baden so gut wie gelaufen. Nach Dennis Gotes Tor zum 21:23 in der 51. Minute kam wieder Hoffnung auf. Doch die Gäste blieben vorne und siegten mit 27:24.

Glückwunsch, Kollege:Vice Kutlesa (links) gratuliert Achims Ariel Panzer zum Auswärtssieg.

Dem Anspruch ihres Trainers Diethard von Boenigk, eine bessere Trefferquote zu erzielen, genügten die Musketiere nur in der Anfangsphase des wichtigen Duells mit dem Aufsteiger. Nach sieben Minuten führte die HSG mit 4:1, 180 Sekunden später war dieser Vorsprung wieder dahin. Der zweite verwandelte Siebenmeter von Vladimir Stukalin bedeutete das 5:4. Es folgten bittere Momente. Eine längere Durststrecke. Während Achims argentinischer Torwart Ariel Panzer mit sauberen Paraden glänzte, schützten die Augustdorfer ihre Keeper Ronny Krüger und René Selke zu halbherzig vor SG-Angriffen.
Die Folge waren neun Gegentreffer in Serie, ehe Gote den Rückstand auf sieben Tore verkürzte. Christaki Kolios war es beim überraschenden Comeback drei Monate nach seiner Schulter-Operation zu verdanken, dass die Musketiere nicht mit zweistelligem Rückstand in die Kabine schleichen mussten.
"Uns fehlte in der Deckung die Einstellung, wir wollten aggressiv mit einem 5:1-System agieren, haben Stahl und Deric aber zu viel Platz gelassen", kritisierte von Boenigk. Er entschuldigte sich bei den Fans für "die grottenschlechten ersten 30 Minuten". Nach Wiederbeginn überzeugte die HSG mit druckvollem Tempospiel, doch mehr als Ergebniskosmetik sprang dabei nicht mehr heraus. Das 17:21 durch André Kropp, der mit fünf Toren am besten für die Hausherren traf, bedeutete eine Viertelstunde vor Schluss den knappsten Rückstand seit der 18. Minute. Als Kolios, Jäger und Gote auf zwei Treffer verkürzte hatten, kam eine umstrittene Zeitstrafe gegen Geburtstagskind Christian Grunow höchst ungelegen. Die nervenstarken Gäste blieben ganz ruhig und retteten die Ernte des ersten Abschnitts über die Zeit.


Kein Durchkommen:Philipe Jäger (am Ball) wird in der gut besuchten Witex-Halle von Daniel Stahl und Cord Katz am Wurf gehindert. André Kropp, dem fünf Treffer gelangen, wartet vergeblich auf ein Abspiel.