Die Bundeshauptstadt war keine Reise wert für den lippischen Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf / Hövelhof. Die Schützlinge von Trainer Diethard von Boenigk unterlagen bei den Reinickendorfer Füchsen in Berlin mit 19:32 (9:18) und brachten dabei den Tabellenführer nie in Gefahr.

Erstmals setzten die Mannen um Füchse-Trainer Jörn-Uwe Lommel mit Martin Matas einen frisch verpflichteten Angreifer ein. Der im rechten Rückraum auflaufende slowakische Nationalspieler wechselte vom slowakischen Meister und Pokalsieger MSK Pov. Bystrica an die Spree und markierte in seinem ersten Pflichtspiel gleich sechs Treffer.

Doch am guten Debüt des 30-jährigen, erfahrenen Matas allein lag es nicht, dass die Musketiere bei ihrer Fuchs-Jagd mit Platzpatronen schossen. Schon beim 8:2 (11.) musste Diethard von Boenigk eine Auszeit nehmen, um seiner Truppe noch einmal Orientierungshilfe zu geben. Erfolg sieht allerdings anders aus. Bis zur Halbzeit (9:18) ließen die Augustdorfer Kolios und Grunow noch zwei Siebenmeterchancen ungenutzt. Füchse-Keeper Petr Stochl parierte die Bälle der HSG-Schützen mit Bravour.

Nach dem Wechsel liefs etwas besser für die Gäste. "Wir wollte die Angriffe etwas länger ausspiele und hinten besser stehen bei Eins-gegen-Eins-Situationen", gewann von Boenigk dem Auftritt seiner Mannen gute Seiten ab. Zudem gelang es zunehmend, den gegnerischen Gegenstoß zu unterbinden, so dass der zweite Durchgang nur mit vier Treffern verloren ging. "Mit der Darbietung nach dem Wechsel kann ich einigermaßen leben. Wir wollten uns beim Spitzenreiter ordentlich aus der Affäre ziehen. Das ist uns teils gelungen", sagte der HSG-Übungsleiter, der sich allerdings bei der Rückfahrt schon mit den Gedanken bei den kommenden Aufgaben aufhielt. Denn am kommenden Samstag um 18 Uhr gastiert mit dem OHV Aurich eine Mannschaft in der Witex-Halle, die unbedingt geschlagen werden muss. "Es kommen vor Weihnachten noch richtungweisende Partien. Vor allem die Heimbegegnungen mit Aurich und in 14 Tagen mit Potsdam", so von Boenigk. Gut möglich, dass die Augustdorfer in diesen Vier-Punkte-Spielen den gestern in Berlin gezeigten, zu großen Respekt ablegen.


Aussichtslos: Drei Treffer erzielte Augustdorfs Michael Feldmann beim Versuch, in Berlin zu punkten.