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Team HandbALL | LZ vom 04.12.06 (Jörg Hagemann) | 04.12.06
Schon der Blick unter die poröse Hallendecke verriet Ungemach. Zwei mausgrau getarnte Plastikkübel sollten einem erneuten Wassereinbruch in die Witexhalle vorbeugen. "Alles im Eimer" scheint nach dem 27:30 (16:15) gegen OHV Aurich auch für die Zweitligahandballer der HSG Augustdorf / Hövelhof zu sein. Nach der achten Niederlage in Folge beträgt der Abstand zum rettenden Ufer bereits fünf Punkte.

Dass unmittelbar nach dem Schlusspfiff der gut leitenden Unparteiischen Niedtner/Valley kurzzeitig sämtliche Lichter in der Witexhalle ausgingen, war nur ein Versehen, das per Knopfdruck umgehend korrigiert wurde. Wie düster es tatsächlich um die Musketiere bestellt ist, wurde aber in der zweiten Hälfte offenkundig, als gefühlte 20 Ballverluste nicht nur HSG-Patron Friedhelm Brune auf die Palme brachten.

"Eine deprimierende Niederlage. Beim 22:22 haben wir das Handballspielen komplett eingestellt. Weil wir nicht in der Lage waren, die 5:1-Deckung auszuspielen und nicht auf die Nahtstellen gegangen sind, sind wir Aurich quasi ins offene Messer gelaufen. Die Fehlerquote war viel zu hoch, und es fehlten uns die individuellen Möglichkeiten. Der Druck wird jetzt immer größer. Das ist alles sehr, sehr bitter", schien sich Trainer Diethard von Boenigk in seinem Empfinden auf Augenhöhe mit dem chronisch glücklosen HSV-Coach Thomas Doll zu befinden.

Dabei war das Bemühen zur Trendwende in der ersten Hälfte klar erkennbar. Speziell die Steilpässe auf Rechtsaußen Lück taten der HSG gut, die über 4:1 und 11:8 (21.) zur Pause mit 16:15 die Nase vorn hatte. Der beim 19:22 (41.) völlig verschlafene Start in den zweiten Abschnitt wurde dank guter Reflexe von Rene Selke beim 22:22 (46.) zwar rasch korrigiert, doch nach Grunows Zeitstrafe war die Chance zur Rückeroberung der psychologisch wichtigen Führung endgültig vertan. Die Ostfriesen verstanden nun keinen Spaß mehr und ließen über 24:22 (51.), 26:23 und 29:25 (59.) nicht mehr den Hauch von Spannung aufkommen. Eklatant waren die Mängel im Überzahlspiel. In der zweiten Hälfte nutzte Augustdorf die sich gleich fünfmal bietende numerische Überlegenheit nur zu einem einzigen Törchen (23:24, Kutlesa). Insgesamt glückten den mit neun Zeitstrafen bedachten Aurichern fünf Treffer in Unterzahl. Dafür plagen den Ostfriesischen Handball-Verein andere schwerwiegende Sorgen. In der vergangenen Woche durchsuchten 100 Beamte der Steuerfahndung Oldenburg 30 Wohnungen und Büros, weil Spieler und Trainer an der Steuer vorbei bezahlt worden und Sozialversicherungsbeiträge nicht abgeführt sein sollen.


Kein Durchkommen: Dennis Gote (rechts) hatte es gegen die Auricher Abwehrrecken Kai Behrend (links) und Anders Henriksson schwer.
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