Christian Grunow lässt Zweiflern keine Chance. "Die Stimmung ist gut. Wir setzen auf Sieg. Das Wörtchen wenn zählt nicht, nur zwei Punkte gegen die rote Laterne", betont der Spielführer der HSG Augustdorf / Hövelhof. Heute um 18 Uhr beginnt am Inselweg das Handball-Zweitliga-Duell zwischen dem Ligaschlusslicht aus dem Lipperland und dem um einen Rang und einen Punkt besseren VfL Potsdam.

Nach neun Niederlagen in Serie stehen die Musketiere unter großem Erfolgsdruck. Denn nur, wenn sie ihr Schicksalsspiel gewinnen und am aktuellen Konkurrenten vorbei ziehen, dürfen die Handballer um Trainer Diethard von Boenigk noch auf den Klassenerhalt hoffen. Der Coach ist zuversichtlich. "Wir wollen kompakt stehen, Tempo machen, konsequent unsere Tore werfen und an die Leistung in Rostock anknüpfen", sagt er. Der dritte Saisonsieg wäre ein schönes Geschenk für einen frisch gebackenen Papa, den HSG-Manager Stephan Neitzel. Dessen Tochter Liv kam Anfang dieser Woche zur Welt.

"Gegen wen sollen wir denn gewinnen, wenn nicht gegen unseren jetzigen Gegner", zeigt sich Potsdams 23-jähriger Linksaußen Steffen Baumgart ähnlich selbstbewusst wie HSG-Routinier Grunow. Der fordert: "Wir müssen verstärkt aus der Deckung agieren und exakt die Anweisungen des Trainers umsetzen." Beiden Abstiegskandidaten fehlt ausgerechnet heute - unter dem Motto Punkte und Applaus oder die Lichter gehen aus - jeweils ein Leistungsträger. Bei Augustdorf kränkelt Michael Feldmann, der sich laut von Boenigk im Training vor drei Tagen einen Außenbandriss im rechten Fuß zugezogen hatte. Der VfL begibt sich ohne seinen mit 108 Toren besten Angreifer Enrico Bolduan auf die mehr als 500 Kilometer lange Reise von Brandenburg ins Lipperland. Der Torgarant hatte sich bei der jüngsten Potsdamer Heimspiel-Niederlage, 28:35 gegen den Stralsunder HV, eine Splitterfraktur im linken Wurfarm zugezogen, allerdings mit Schmerzen weiter gespielt und acht Treffer erzielt.

Der ehemalige polnische Nationalspieler Pawel Kaniowski wechselte übrigens vor zwei Wochen vom Parkett auf die Potsdamer Trainerbank. Als Nachfolger des zurückgetretenen Alexander Haase.


Aus allen Lagen: Philipe Jäger (am Ball) und die Musketiere müssen heute ihren dritten Saisonsieg einfahren.