Im Foyer der modernen Witex-Sporthalle ging es gestern Abend entspannt zu. 90 Minuten vor dem Testspiel gegen Handball-Zweitligist HSG Augustdorf/Hövelhof saßen die Nationalspieler aus Katar noch bei Cola und Wasser zusammen und redeten. "Über die Partie wird hier nicht gesprochen", sagte ein Betreuer auf Nachfrage. Ähnlich entspannt gingen die Afrikaner auch die Partie gegen den lippischen Aufsteiger an. Dass sie am Ende mit 27:23(14:11) siegten, war aber nur zum Teil ihrer ausgeprägten Spielfreude zuzuschreiben.

Die Musketiere taten sich in allen Bereichen schwer. Vor allem in der Anfangsphase riss das schnelle Passspiel der Gäste große Lücken in die Augustdorfer Abwehr. Die ersten acht Angriffe der Mannschaft aus dem Scheichtum führten zum Erfolg. In der Offensive fehlte es nicht am Willen, wohl aber an den spielerischen Möglichkeiten. Versuche aus dem Rückraum waren selten und blieben zumeist erfolglos. Anspiele zum Kreis drangen an den vielen schnellen Händen der Gäste-Deckung nicht vorbei. Was blieb, waren lange Angriffsperioden, in denen die Musketiere den Ball um die Abwehr von der linken auf rechte Seite und zurück wandern ließen, um auf die entscheidende Lücke zu warten. Diese kam aber selten. Zur Pause lag Augustdorf mit 11:14 zurück. "Katar ist sicherlich keine schlechte Mannschaft. In der zweiten Bundesliga würde sie eine gute Rolle spielen", lautete die Analyse von HSG-Bundesliga-Obmann Klaus Wandke.

Nach dem Wechsel wandelte sich das Bild kaum. Auch die Reaktivierung von Stefan Neitzel, der in der Abwehr zum Einsatz kam, brachte keine Sicherheit. Insgesamt machte sich das Fehlen von Hermann (Grippe), Hrabal (Entzündung in der Schulter) Lause und Bruelheide, der nach zehn Minuten ausgewechselt werden musste, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr bemerkbar. Außer Lause sollen aber alle in ersten Punktspiel am Samstag einsatzbereit sein. Trainer Heiko Bonath wollte die Niederlage aber nicht allein auf die Verletztenliste schieben. "Wir haben Fehler gemacht, die wir nie machen dürfen", sagte er. Für einen Lichtblick sorgte Dainius Skarbalius, der nach überstandener Verletzung erstmals wieder zum Einsatz kam und einige gute Aktionen hatte.