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Team HandbALL | Westfalen-Blatt vom 10.04.07 | 10.04.07
Am 22. Februar stellte Handball-Zweitligist einen Insolvenzantrag, an vergangenen Donnerstag leisteten die Musketiere bei der 13:15 (7:4)-Heimniederlage im OWL-Derby gegen den TuS Spenge den sportlichen Offenbarungseid.

HSG-Geschäftsführer Hermann Ludewig fand die Vorstellung peinlich, Spielführer Christian Grunow gab zu, den eh schon kleinen Kredit, den die Mannschaft bei den Fans hat, fast endgültig verspielt zu haben und Keeper Ronny Krüger musste eingestehen, dass sich das Team nur entschuldigen könne. Trainer Diethard von Boenigk hatte die bittere, aber wohl richtige Erkentnis, »dass uns einfach die Qualität fehlt«. Wie anders ist es zu erklären, dass die Musketetiere nach der Torflut (37:41) gegen Stralsund während des Derbys ungezählte Chancen vergaben und es gegen schwache Spenger auf gerade einmal 13 Tore brachten? »Das war gegenüber dem Stralsund-Spiel eine Kehrtwende um 180 Grad«, erklärte der Trainer.

In der torarmen Partie, die mit 28 Treffern nur knapp den Negativ-Rekord (TSV Altenholz - TV Emsdetten 13:14, 11. Mai 1996) verfehlte, stand in der ersten Halbzeit zumindest die Abwehr der Gastgeber noch ganz sicher. Auch dank des überragenden Torhüters Krüger ließ die von Boenigk-Sieben nur zwei Feldtore zu und ging daher trotz eigener Minuten langer Torflaute mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die Kabine. »Aber ein 7:4 zur Pause habe ich vielleicht vor mehr als 30 Jahren erlebt«, wähnte sich von Boenigk bei einem Jugendspiel.

»Nach dem Wechsel haben wir Spenge dann selbst wachgeküsst«, meinte von Boenigk. Der TuS erzielte innerhalb von 66 Sekunden so viele Tore aus dem Spiel heraus wie in der gesamten ersten Hälfte und war plötzlich wieder im Spiel. Die HSG zog zwar nochmal auf 10:7 (41.) weg, doch spätestens nach der Roten Karte (für dreimal zwei Minuten) für Christian Grunow (48.) war es um die Musketiere geschehen.

Die Gäste witterten Morgenluft, konterten zum 11:10 (52.) und konnten sich bei den HSG-Spielern bedanken, die einfach nicht mehr trafen. Selbst in doppelter Überzahl blieben glasklare Chancen ungenutzt. So nach dem 12:14 für den TuS, als nacheinander Daniel Holl, Christos Kolios und Michael Feldmann es nicht schafften, den Ball im Tor unterzubringen. »Wir haben uns nicht selbst geschlagen, sondern verprügelt«, so von Boenigk. Bei nun sieben Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz gibt es für die HSG wohl keine Rettung mehr.
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