Die Meldung am späten Donnerstagnachmittag überraschte dann doch. Viel hatte Diethard von Boenigk, Trainer des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf / Hövelhof, in den vergangenen Wochen ertragen müssen. Doch an Rücktritt dachte er nie. Erst jetzt war das Fass für ihn übergelaufen, und er zog vor dem heutigen Auswärtsspiel beim OHV Aurich die Konsequenzen - teilweise jedenfalls.

Zwar wird er in Ostfriesland wie auch eine Woche später gegen Rostock auf der Bank sitzen, aber das Training leitet bis auf weiteres sein "Co" Udo Schildmann. Vom Insolvenzverwalter Oliver Schulte (war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen) bekam er die Nachricht, dass nicht gewährleistet werden könne, dass das Mai-Gehalt voll gezahlt werden könne. "Das ist mein Chef, was soll ich sagen?", meinte der 50-Jährige Münsteraner am Donnerstag. Statt die Trainingseinheit am Abend vorzubereiten, widmete sich von Boenigk den Hausaufgaben seines Sohnes. Ein unrühmlicher Abschluss einer in jeder Hinsicht unruhigen Saison. Mit Manuel Honerkamp und Philipe Jäger wird der Coach heute Abend eine Fahrgemeinschaft nach Aurich bilden und anschließend in Rücksprache mit Schildmann die Mannschaft einstellen. Von Boenigk: "Für die Jungs bedeutet das Ganze kein Drama."

Wie gehts überhaupt weiter in der Sennegemeinde? Seit gut zweieinhalb Wochen kümmert sich eine achtköpfige Findungskommission um das Thema "Zukunft des Augustdorfer Handballs". An der Spitze des Gremiums steht der Gemeindesportverbandsvorsitzende und zweite Vorsitzende der TuSG, Peter Diemerling. Dieser hofft, in der kommenden Woche eine Entscheidung bekannt geben zu können. "Normal ist es so, dass es mit dem Handball in Augustdorf weiter gehen soll - und das so hoch wie möglich. Nur, ob wir das realisieren können, kann ich jetzt noch nicht sagen."