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Team HandbALL | LZ vom 24.09.07 | 24.09.07
Dass ein Sieger nicht immer strahlen und dass ein Verlierer nicht gleich den Kopf in den Sand stecken muss, das wurde am Samstagabend nach dem Handball-Regionalliga-Derby zwischen der HSG Augustdorf / Hövelhof und HL Lemgo II mehr als deutlich. Zwar hatten die favorisierten Hansestädter das hoch dramatische, emotionsgeladene Spiel mit 28:25 (11:10) gewonnen, doch richtige Freude wollte nicht aufkommen.

"Wir haben uns dem Niveau des Gegners angepasst - genau davor hatte uns der Trainer gewarnt", schüttelte Lemgos überragender Torwart Julian Lahme (allein neun Paraden in der ersten Halbzeit) mit dem Kopf. Eine Aussage, die der angesprochene Walter Schubert nur unterstützen konnte. "Wir dürfen uns nicht von der Hektik oder der Kulisse anstecken lassen. Aber die vorherigen Anweisungen wurden nicht eingehalten, diese Disziplin in der Mannschaft ist ganz bescheiden. In so einem Spiel müssen wir mit unserem Potenzial mehr Präsenz zeigen", kritisierte der neue Coach. Die Enttäuschung des Ex-Spengers war so groß, dass er während der Pressekonferenz im voll besetzten Foyer der Witex-Halle mit seinem Team hart ins Gericht ging. "Ich bin jetzt vier Wochen hier und habe nicht gedacht, dass so eine Leistung möglich ist. Katastrophal. Hier sind Spieler dabei, die höhere Ansprüche stellen, dass habe ich heute nicht gesehen", sagte Schubert. Wohl gemerkt, Lemgo II hatte die Partie gewonnen.

Es wirkte so, als ob die Gäste, die früh auf den verletzten Chatton verzichten mussten, den stark ersatzgeschwächten Gastgebern (ohne Kemeny, Holl, Blatte und Benz) vor 550 Zuschauern unterschätzt hatten. Auch HSG-Coach Manfred Meereis fand die Lemgoer Leistung "grottig". Er lobte aber seine Truppe in höchsten Tönen. "Wir haben gekämpft, sind schnell zurückgelaufen, und so konnte Lemgo nicht sein Konterspiel aufziehen. Denn gehen die ihr Tempo, dann machen sie uns platt." Nur eine Winzigkeit fehlte Augustdorf zu einer faustdicken Überraschung. Gerade, als es darauf ankam, hatten die Hausherren nichts mehr hinzuzusetzen. In den letzten drei Minuten bog Lemgo so - in Unterzahl - auf die Siegerstraße ein. Meereis betonte unter dem Applaus der Zuschauer: "Wir haben im Rückraum nicht wechseln können. Nur wenn einer eine Zeitstrafe erhielt, konnte er sich erholen."

Drei-Minuten-Entscheidung

Entschieden wurde das Derby zwischen Augustdorf / Hövelhof und Lemgo II in den letzten drei Minuten. Die Schiedsrichter Aslandag/Aslandag hatten alle Hände voll zu tun, und die 550 Fans verfolgten das Spiel im Stehen. 180 Sekunden im Überblick: Dirk Schröder wirft das 25:24 für HL. Der Torschütze erhält eine Zeitstrafe, kann sich nicht beherrschen und bekommt weitere zwei Minuten - seine dritte Hinausstellung. Loyeks Foul wird mit zwei Minuten und Siebenmeter für die HSG bestraft. Ruckh ist frech und düpiert Lahme mit einem Heber - 25:25. In doppelter Unterzahl markiert Tempelmeier das 25:26. Nach einem HSG-Fehler scheitert Lohrbach an Krüger. Augustdorfs Knötig kommt frei zum Wurf - Außenpfosten. 27 Sekunden vor Schluss macht Malte Schröder mit dem 25:27 alles klar. Nach Stukalins Fehlwurf erhöht Tempelmeier auf 28:25.
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