Eigentlich wollte sich Eckart Bracksiek, bis vergangenen Samstag Trainer des Handball-Regionalligisten HSG Augustdorf / Hövelhof, zurückhalten und zu seiner Freistellung keine Kommentare abgeben. Eigentlich. Doch nach der HSG-Pressemitteilung vom Montag (die LZ berichtete) bezog der Rechtsanwalt Stellung.

Fakt sei, so Bracksiek, dass es nach der Partie gegen die SG Schalksmühle/Halver zu keinem Eklat gekommen sei. "Diese Geschichte ist aufgebauscht worden. Ich bin sogar von Teilen der Mannschaft ausdrücklich gebeten worden, mich zu den Schiedsrichtern zu äußern. Und ich habe nur gesagt, dass sie schlecht waren. Ich gehe schließlich nicht zu einer Pressekonferenz, um eine Märchenstunde abzuhalten", betonte der beurlaubte Übungsleiter. Schalksmühles Coach Mathias Grasediek hingegen hatte für die Bracksiekschen Äußerungen laut einem Bericht der Westfälischen Rundschau Halver nur ein Kopfschütteln übrig: "Das ging gar nicht." "Völlig unüberlegt" (Bracksiek) habe die Geschäftsführung dann entschieden, den Trainer freizustellen.

"Die Gründe liegen woanders. Wir haben keine gemeinsame Linie für die Zukunftsplanung gefunden", meinte der Lemgoer, der das Amt vom Duo Meereis/Schildmann übernommen hatte. Eine Aussage, die HSG-Geschäftsführer Andreas Blüsse so nicht stehen lassen wollte. "Es gibt keinen anderen Grund. Einzig und allein die Pressekonferenz war der Punkt. Wir wollten die Saison mit ihm zusammen zu Ende spielen." Eckart Bracksiek bemängelte zudem, dass die Spieler-Gehälter während der Saison um 30 Prozent gekürzt und Akteure wegen finanzieller Probleme freigestellt worden seien. "Richtig ist", so Geschäftsführer Wolfgang Huppke, "dass im Verlauf der Serie Gehälter wegen desolater Leistungen einbehalten wurden. Sobald Punkte eingefahren worden wären, hätten wir es wieder drauf geschüttet." Spieler wie Wladimir Stukalin und Daniel Holl seien aus beruflichen oder privaten Gründen gegangen, und Matthias Ruckh habe in Bremen einen Arbeitsplatz gefunden und stehe zumindest bei Heimspielen zur Verfügung.

Eckart Bracksiek betonte: "Es kann nicht sein, dass mir falsches Verhalten nachgesagt wird. Schon am vergangenen Donnerstag hat es ein Gespräch mit der Geschäftsführung gegeben, die mit dem Auftritt in Opladen nicht zufrieden war. Das war ein erstes Anzeichen."