Eine „fantastische Deckung“ hatte nicht nur Trainer Laszlo Benyei gesehen. Diese zog dem besten Angriff der Handball-Oberliga die Zähne. HSG Augustdorf / Hövelhof besiegte HSG Menden-Lendringsen mit 22:17 (13:4).

Selbst eingefleischte Fans der „Sandhasen“ rieben sich die Augen. Was die heimische HSG in den ersten 30 Minuten gegen Oberliga-Tabellenführer Menden-Lendrigsen in die Halle zauberte, war außergewöhnlich. Selten hat ein Team eine Taktik so konzentriert umgesetzt.

„Wer mehr leichte Tore erzielt, gewinnt“, hatte Benyei vor dem Spiel gesagt. Die Gäste hatten es anschließend nicht leicht. Extrem beweglich auf den Beinen zeigte sich der Augustdorfer Abwehrverband. Bis zur Neunmeterlinie wurde jeder Angreifer konsequent angegangen. Lücken taten sich dabei selten auf und die Wurfversuche des Tabellenführers, der seine Verzweiflung durch kräftiges Durchwechseln dokumentierte, wurden fast immer zur sicheren Beute des gewohnt stark haltenden Ronny Krüger. Erst in der 27. Minute (!) kassierte er das dritte Gegentor.

Vorne zeigten sich die „Sandhasen“ ebenso taktisch diszipliniert. Angriffe wurden mit hohem Tempo, aber durchaus länger ausgespielt, als in den meisten vergangenen Begegnungen. Dabei lenkte Jonas Bagel sein Team sehr effizient. Auch offensiv blieben Fehler im überschaubaren Rahmen. Das änderte sich zu Beginn der zweiten Hälfte. Die Gäste starteten den Versuch der Aufholjagd und Augustdorf kam ihnen mit einigen unkonzentrierten und hektisch vergebenen Angriffen dabei entgegen. Doch fing sich das Team nach zehn Minuten beim 15:10 wieder und baute die Führung auf neun Tore (21:12, 51. Minute) aus. Daran, dass der Vorsprung am Ende wieder auf fünf Tore zusammenschmolz, wollte Benyei „nicht viel kritisieren“. Dafür hatte ihn sein Team, ebenso wie sich selbst zuvor mit Außergewöhnlichem entzückt.