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Team HandbALL | Bernd Grossmann | 14.09.10
Zum Auftakt der Handball-Oberliga standen besonders die Ex-Regionalligisten im Fokus, denn von Ihnen erwartet man ja, dass sie im Titelkampf tüchtig mitmischen.

Das gilt aber nicht für die Ibbenbürener SpVg, die ja einen starken Aderlass zu beklagen hatten und mit dem 28:36 gegen den SV Teutonia Riemke zudem einen rabenschwarzen Start hinlegten. Eine Vielzahl von technischen Patzern und ungenauen Anspielen ermöglichte es den Bochumern, ihr Konterspiel meist mit Abschluss durch Braun aufzuziehen und die Punkte fast im Vorbeigehen mitzunehmen. Ohne die Glanztaten von ISV-Keeper Peters hätte es ein Debakel gegeben, aber auch so war der neue Coach Thorsten Heil („Wir haben uns selbst geschlagen, sind durch eigene Mängel ins offene Messer gelaufen“) wie die gut 200 Zuschauer maßlos enttäuscht. Nach dem 10:11 ging nämlich beim immerhin noch mit neun regionalliga-erfahrenen Akteuren angetretenen Gastgeber lange gar nichts mehr, zogen die von Samija und Lüning gelenkten Riemker bis auf zwölf Tore (30:18) davon. „Nach der holprigen Vorbereitung und misslungenen Generalprobe war damit nicht zu rechnen“, freute sich SVT-Coach Dieer Lenz.

Ein ganz enges Match lieferten sich der TSV Hahlen und die HSG Menden-Lendringsen, wobei die Ostwestfalen am Ende mit 26:25 ebenso glücklich wie verdient die Oberhand behielten. „Ein Auftaktsieg gegen solch einen starken Gegner ist unheimlich wichtig", konnte Hahlens Trainer Detlef Meyer der der Jubel-Orgie seiner Mannschaft genussvoll zusehen. Als der überragende Thielking nach 53 Minuten beim Stande von 23:23 die Rote Karte (dritte Zeitstrafe, weil er für eine Gegenspieler eine Hinausstellung gefordert hatte) sah, schien sich das Blatt zugunsten der favorisierten Hönnestädter zu wenden, doch Zenka traf beim Siebenmeter den Pfosten, während Hilla (sah noch Rot bei Verhinderung des letzten Gegenstoßes) und Jan Pohlmann (2), der via Innenpfosten und Hinterkopf von Keeper Kohl das 26:24 erzielte, den TSV-Triumph perfekt machten. HSG-Trainer Björn Wißuwa haderte er vor allem mit der auch durch fünf Pfostenknaller zum 3:9-Rückstand führenden Startphase: „Es war eine Mischung aus individuellen Fehlern in der Abwehr und fehlender taktischer Disziplin im Angriff.“

Anders als im Vorjahr (35:32) gelang es dem HC TuRa Bergkamen gegen den VfL Gladbeck nicht mehr, mit einem fulminanten Endspurt das Spiel zu drehen. Letztlich setzte sich der Titelanwärter mit 31:27 durch, durfte Coach Holger Krimphove zufrieden konstatieren: „Wir haben bei einer Spitzenmannschaft das Spiel aus der Deckung heraus gewonnen. Das passiert uns nicht so häufig.“ Neben Keeper Tim Deffte, der 25 Bälle abwehrte, lobte Krimphove vor allem Deckungsorganisator und Spielmacher Sven Deffte. Die Vorentscheidung fiel, als die Gäste mit sieben Toren in Folge auf 24:17 enteilten. Jetzt krempelte der herausragende HTV-Regisseur Katsigiannis die Ärmel hoch, leitete eine bis zum 23:25 (49.) führende Aufholjagd ein, doch als beim VfL endlich die Außen trafen, wurden die Zweifel am Auswärtssieg zerstreut, nutzte auch nichts mehr, dass HCT-Coach Christoph Reichenberger bei eigenen Angriffen der Torwart herausnahm.

Das Absteiger-Duell zwischen dem Soester TV und der HSG Lemgo bescherte den hoch gehandelten Youngstern von der Lippe einen eindrucksvollen 36:28-Erfolg. Beide Teams begannen sehr nervös, erst der siebte Wurf landete im Kasten. 20 Minuten lang hielt der STV mit, dann musste Keeper Weber verletzungsbedingt ausscheiden, brachte es Nachfolger Meckel bis zur Pause nur noch auf eine Parade, da Lemgos Kreisläufer Brückl nicht zu bremsen war. Als auch noch Axel Loer mit Knieverletzung passen musste, gab es für Trainer Dirk Lohse kaum noch Hoffnung, auch wenn Neuzugang Praest sein beidhändiges Wurfvermögen andeutete. Beim Gast drehte nun der Holländer Haenen auf und steuerte sein Team über 28:21 (48.) zum glatten Sieg.

Über 500 Zuschauer verfolgten das Lokalderby zwischen Aufsteiger HSG Gütersloh und dem TV Verl, wobei die Anhänger des Aufsteigers mehr Grund zum Jubel hatten, denn ihr Team siegte mir 30:27. Daran war nach 23 Minuten nicht zu denken, denn Gütersloh hatte äußerst nervös begonnen und lag mit 7:12 in Rückstand. HSG-Trainer Hagen Hessenkämper entschloss sich nun, die Verler Rückraumasse Ortjohann und Wieland in Manndeckung zu nehmen – eine Aktion mit durchschlagender Wirkung, denn die Gäste gerieten aus dem Rhythmus, haderten immer häufiger mit den Schiedsrichtern und eigenen Nebenleuten. Beim 19:19 hatte der Aufsteiger den Gleichstand geschafft, und nach dem 22:22 erzielte er gegen resignierende Verler acht Tore in Folge, veridneten sich vor allem Schönhoff und Mittelmann Gast Bestnoten. „Die Disziplinlosigkeiten meiner Mannschaft waren eine Frechheit. Wir haben gegen die 4:2-Abwehr nur Standhandball gespielt“, kommentierte TV-Coach Jens Freier.

Der VfL Mennighüffen lieferte dem hohen Favoriten HSG Augustdorf/Hövelhof einen großen Kampf, hatte aber mit 22:25 das Nachsehen. „Das war eine Steigerung der Mannschaft um hundert Prozent zu den zuletzt schwachen Testspielen, die Jungs haben super gekämpft und werden so gegen Teams auf Augenhöhe auch gewinnen“, lobte VfL-Trainer André Torge seine Jungs, übersah aber auch die Mängel nicht: „Wir haben uns einige überhastete Würfe genommen und zwei Siebenmeter vergeben.“ Diese Phase nutzte die HSG, um sich zum 21:17 das entscheidende Polster zu verschaffen. Kurz vor der Halbzeitpause hatte Hofmann Glück, dass sein Faustschlag gegen Bextermöller („Mir wurde schwarz vor Augen“) nicht zur Roten Karte führte. Trotzdem kam der VfL, da Keeper Neumann 20 Bälle parierte, zum Ausgleich und sogar einer 17:16-Führung, ehe die cleveren Benyei-Schützlinge mit fünf Treffern in Folge konterten.

Gleich bei seinem ersten Oberliga-Match büßte der TV Menden-Schwitten seinen Heimnimbus (zwei Spielzeiten lang ungeschlagen) ein und musste sich dem TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck mit 30:34 beugen. Eine Halbzeit lang hatte der TVS demonstriert, warum ihm der Durchmarsch aus der Landesliga gelungen war. Spielertrainer Tihomir Knez und vor allem Trattner wirbelten im Rückraum, zudem glänzte Torhüter Neuzugang Peichert. Bis zum 16:13 lief es ausgezeichnet, doch im zweiten Abschnitt sahen die 350 Zuschauer einen insgesamt gleichmäßiger besetzten Gast, der seine Abwehr stabilisierte und vorne durch Gojacic, Hippe und Kopschek Mächtig Druck entwickelte. „Als Bielefeld offensiver gedeckt hat, hatten wir keine Antwort mehr. Wir mussten für jeden Treffer sehr hart arbeiten“, analysierte Knez, der sich auf keinen Fall an Niederlagen gewöhnen will, aber auch einräumte: Bielefeld konnte praktisch ohne Qualitätsverlust durchwechseln, das war schon beeindruckend.“ Auch TuS-Coach Walter Schubert sah dies so: „Mit der Umstellung auf 5:1-Abwehr haben wir Knez als Anspielstation ausgeschaltet, hatten zudem konditionelle Vorteile. Die erste Halbzeit aber hat mir gar nicht gefallen.“

Ibbenbürener SpVg - SV Teutonia Riemke 28:36 (11:17). SpVg-Tore: Wiedemann (8), Richter (7), Fütterer (5), Elbert (3), Ortmann (3), Honerkamp (2). SVT-Tore: Braun (8), Samija (8/3), Lüning (7), Aufermann (5), Barth (2), Geukes (2), Eisberg (1), Schröder (1), Al-Youssef (1), Wild (1).

Soester TV - HSG Lemgo II 28:36 (14:19). STV-Tore: Ketterer (6), Flor (5), Rückert (4), M. Loer (4/3), Eckervogt (3), Praest (3), Schrage (2). A. Loer (1). HSG-Tore: Haenen (8/1), Brückl (5), Link (5), Werner (5/1), Binder (5/1), Schmidt (3), Prüssner (2), Rauchschwalbe (2), Possehl (1).

HSG Gütersloh - TV Verl 30:23 (10:13). HSG-Tore: Wiemann (7/2), Schönhoff (6), Zöllner (4), Christ (4), Schulze (4/1), Gast (3), Buhrmester (1), Harbert (1). TV-Tore: Wieland (7/4), Ortjohann (5), Schuster (3), Fröbel (2), Lützkendorf (2), Diekmann (2/1), Gottsleben (1), Voss (1).

VfL Mennighüffen - HSG Augustdorf/Hövelhof 22:25 (11:12). VfL-Tore: Kröger (6), Bextermöller (6/2), Orgel (4), Bolte (2), Theise (2), Paland (1), Gimpel-Henning (1). HSG-Tore: Gote (6), Bracksiek (4/2), Reinhold (3), Görder (3), Hofmann (3), Lutschizki (2), Kemeny (2), Hengsbach (1), Imre (1).

TSV Hahlen - HSG Menden-Lendringsen 26:25 (13:11). TSV-Tore: Thielking (9/4), J. Pohlmann (7), Meyer (3), Hilla (3), Rohlfing (1), M.c Pohlmann (1), Walther (1), Ruhe (1). HSG-Tore: Zenka (6/4), B. Wittke (5), Genau (5), Heunemann (3), Vogler (2), Goeke (1), Becker (1), Thiele (1), Müller (1).

TV Menden-Schwitten - TuS Bielefeld/Jöllenbeck 30:34 (16:14). TVS-Tore: Trattner (10), Klein (7/3), Knez (4), Gudat (3), Spiekermann (3), Dodt (1), Pasche (1), Koerdt (1). TuS-Tore: Gojacic (8/4), Kopschek (7), Hippe (5), Jahr (3), Niehaus (3), N. Grothaus (2), T. Grothaus (2), Braunheim (2), Heins (1), Hoff (1).

HC TuRa Bergkamen – VfL Gladbeck 27:32 (16:16). HCT-Tore: Katsigiannis (13/4), Gallus (4), Weßeling (4), Nowaczyk (3), Grüter (1), Pohl (1), Lingstädt (1). VfL-Tore: Klasmann (8/2), Kintrup (5), Mazur (5), Mollenhauer (4), Schmedt (4), Deffte (3), Kunze (3).
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