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Team HandbALL | Bernd Grossmann | 12.10.10
Sie scheint sich bereits zu trennen, die Spreu vom Weizen in der Handball-Oberliga, denn am 5. Spieltag konnten sich alle Teams der Spitzengruppe mehr oder minder deutlich durchsetzen.

Richtig spannend ging es in Ibbenbüren zu, wo der gastgebende ISV dem Mitabsteiger HSG Lemgo II einen packenden Kampf lieferte und nur denkbar knapp mit 30:31 unterlag. Die Freude über die gute Leistung wollte sich deshalb bei den Akteuren nicht einstellen, aber Trainer Thorsten Heil lobte: „Die Mannschaft hat Charakter gezeigt, es hat richtig Spaß gemacht, denn wir haben die Außenseiterrolle prima ausgefüllt.“ Als aus dem 2:0 ein 4:9 wurde, deutete sich eine klare Niederlage an, doch Jäger und Co. kämpften sich wieder heran, gingen sogar mit 14:13 in Front und lieferten dem spielstarken Gast einen offenen Kampf, der erst verloren war, als Lemgo kurz vor Schluss mit 31:28 führte. HSG-Coach Niels Pfanneschmidt hob die Einsatzbereitschaft seiner Leistungsträger Link (stechende Schmerzen in der Wurfarmschulter) und Haenen (starke Achillessehnenprobleme) hervor. Aber auch die Einwechselung von Youngster Possehl und Keeper Formella (wehrte drei Siebenmeter ab) machte sich bezahlt.

Vor knapp einem Jahr musste Trainer Jörg Harke noch seinen Hut nach einem 31:31-Unentschieden beim ASV Hamm II nehmen, jetzt machte der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck gegen eben jenen Kontrahenten den geglückten Start in die neue Saison mit einem 32:26-Erfolg endgültig perfekt. Dabei hatte es bis zur Halbzeit nicht gut für die Bielefelder ausgesehen. „Wir haben nicht besonders in unserer 3:2:1-Deckung gestanden“, meinte Trainer Walter Schubert. Auch eine Umstellung auf eine 5:1-Abwehr brachte nichts, weil der der eheemaligen Jöllenbecker Kreisläufer Geukes nicht zu bremsen schien. Nach heftiger Halbzeitansprache von Schubert steigerte sich der Gast, machten Gojacic und Niehaus „hinten dicht“, während im Angriff vor allem Hoff, Kopscheck und Gojacic die Akzente setzten. Als Geukes mit dritter Zeitstrafe vom Feld musste (45.), schwand der biss zum 22:22 (50.) anhaltende Hammer Widerstand, imponierte der TuS mit toller Wurfausbeute, denn von 29 Angriffen wurden 22 erfolgreich abgeschlossen.

Trotz bislang bester Saisonleistung reichte es für den HC TuRa Bergkamen beim Regionalliga-Absteiger Soester TV nicht zum Punktgewinn, behielten die Schützlinge von Dirk Lohse mit 36:35 die Oberhand. Bergkamen hielt lange den beim 15:10 herausgeholten Vorsprung, befand sich auch nach 54 Minuten (32:28) noch auf der Siegerstraße, ließen dann aber mehrere glasklare Chancen aus, was der nun extrem offensiv deckende STV nutzte, um sich zum 36:34 entscheidend abzusetzen. „Auf diese Leistung kann man aufbauen“, war TuRa-Coach Christoph Reichenberger dennoch zufrieden. Kollege Lohse meinte: "Wir haben immer an uns geglaubt, aber ein Remis wäre sicher gerechter gewesen."

Aufsteiger HSG Gütersloh fing sich beim 32:40 gegen die HSG Menden-Lendringsen eine schmerzhafte Lektion in Sachen Tempospiel ein. Nicht die eigentlich gerne auf Konter setzenden Hausherren, sondern der Gast aus Menden demonstrierte Torgefahr mit Schnellangriffen, machte damit die Hälfte seiner 40 Treffer, dabei oft aus der Schnellen Mitte heraus. "Das war teilweise überragend", strahlte Gästecoach Björn Wißua, dessen Team vor allem über die linke Seite mit Becker und Zenka (zusammen 19 Tore) enormen Druck ausübte. Spätestens nach dem 8:16 war den 250 Zuschauern klar, dass ihr Team diesmal überfordert sein würde. "Über das Rückzugsverhalten bin ich generell enttäuscht", kritisierte Güterslohs Trainer Hagen Hessenkämper seine Mannschaft, die nie näher als auf drei Tore herankam.

Schlusslicht VfL Mennighüffen kassierte gegen den Titelkandidaten VfL Gladbeck eine ernüchternde 20:32-Niederlage, leistete im Rückraum den Offenbarungseid und verspielte Kredit bei den eigenen Zuschauern. VfL-Trainer André Torge holte seine Jungs sofort nach Abpiff zur heftigen Manöverkritik in die Kabine, denn außer Kröger agierte kein Spieler mit Augenmaß. Die Konzeptionen werden mit gehörigem Sicherheitsabstand zur knackigen Gladbecker 6:0-Deckung vorgetragen, zudem war Gladbeck Torwart Schmidt bestens disponiert. Die größte Baustelle scheint derzeit auf der Mittelposition zu liegen, denn es fehlt an Ideen und Tempo. Auch die Abwehr wirkte indsponiert, konnte sich vor allem Klasmann nach Herzenslust austoben.

Kein Derby mit besonderen Gesetzen lieferten sich der TV Verl und die HSG Augustdorf-Hövelhof, denn der Abstiegskandidat unterlag dem Spitzenreiter trotz engagierter Gegenwehr mit 29:34. Die Freier-Sieben lief zwar nach dem 4:3 stets hinterher, machte es dem in der Defensive diesmal nicht sattelfesten und mit neun Zeitstrafen bedachten Favoriten aber mit einer offensiven 4:2-Deckung schwer, sich endgültig abzusetzen. Die 250 HSG-Fans unter den 400 Besuchern waren bester Laune, als ihr Team auf 23:17 enteilte (42.), doch Verl gab nicht auf, kaum auf 20:23 heran und wollte von Lutschizkis dritter Zeitstrafe profitieren, vergab aber einige Großchancen, während bei Augustdorf Görder oder Kreisläufer Hengsbach immer wieder Einzelaktionen erfolgreich abschlossen.

Drittes Unentschieden für den weiter sieglosen Aufsteiger TV Schwitten der das 32:32 gegen den TSV Hahlen aber durchaus als Erfolg feiern durfte, denn Harnischmacher konnte erst sieben Sekunden vor Schluss ausgleichen. Beide Teams und die 330 Zuschauer haderten mit der Regelauslegung der Hagener Unparteiischen Heidasch/Serafini, die die faire Partie mit 15 Zeitstrafen und fünf Roten Karten zerpfiffen. Der TVS begann druckvoll (10:5), schloss dann aber oft überhastet ab. Als binnen 60 Sekunden Thielking und Hilla nach normalen Fouls mit der dritten Zeitstrafe ausfielen, schien Hahlen am Boden, doch wenig später kassierte der neben Spielertrainer Knez überragende Trattner eine völlig überzogene Rote Karte. Hektisch die Endphase mit Kleins Fehlpass und anschließendem Hahlener Stürmerfoul sowie der eine Sperre nach sich ziehenden Roten Karte für Meyer, die den TSV fast noch mehr ärgerte als der Punktverlust.



TV Verl - HSG Augustdorf/Hövelhof 29:34 (10:14). TV-Tore: Diekmann (10/5), Ortjohann (6), Klöpping (5), Wieland (4), Baltic (3), Niehüser (1). HSG-Tore: Görder (9), Kemény (9/5), Hengsbach (5), Imre (3), Gote (3), Lutschizki (2), Bracksiek (1), Hegemann (1), Kaltenborn (1).

Ibbenbürener SpVg – HSG Lemgo II 30:31 (14:13). ISV-Tore: Jäger (8), Wiedemann (6/3), Fütterer (4), Elbert (3), Honerkamp (3), Westkamp (2), Richter (2), Hüsener (1), Alfing (1). HSG-Tore: Haenen (10/2), Link (5/3), Binder (4/1), Wong (3), Prüßner (3), Possehl (3), Brückl (2), Werner (1).

Soester TV - HC TuRa Bergkamen 36:35 (17:21) STV-Tore: Eckervogt (10/5), Loer (8), Rueckert (6), Praest (5), Flor (2), Ketterer (2), Luther (1), Schrage (1), Wunderlich (1). HCT-Tore: Katsigiannis (11/3), Weßeling (7), Pohl (6), Kleeschulte (4), Gallus (2), Grüter (2), Dar. Nowaczyk (2), Dam. Nowaczyk (1)

HSG Gütersloh - HSG Menden-Lendringsen 32:40 (14:10). HSGG-Tore:Gast (7/4), Schönhoff (6), Stammeier (6), Haubrock (5), Schulze (4), Zöllner (3), Harbert (1). HSGM-Tore: Becker (10), Zenka (9/2), Genau (5), B. Wittke (4), Loos (4), P. Wittke (3), Goeke (2), Heunemann (1), Köck (1), Müller (1).

VfL Mennighüffen – VfL Gladbeck 20:32 (7:16). VfL-Tore: Kröger (8), Bextermöller (5), Orgel (3), Bolte (2/1), Peitzmeier (1), Budde (1). VfL-Tore: Klasmann (10/1), Schmedt (7), Kunze (4), Marcinowski (4/3), Kintrup (3), Mazur (2), Giesbert (1), S. Deffte (1/1).

ASV Hamm - TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck 26:32 (15:10.). ASV-Tore: Höflich (5), Hohelüchter (4), Lodenkemper (4), Degen (4/1), Bicker (3), Geukes (2),Ch. Dressel (2),Mund (2/2). TuS-Tore: Gojacic (8/1), Kopschek (7), Hoff (5), Hippe (4), N. Grothaus (4), T. Grothaus (3), Niehaus (1).

TV Schwitten – TSV Hahlen 16:16 (32:32). TVS-Tore: Knez (11/4), Trattner (8), Koerdt (3), Harnischmacher (3), Gudat (3), Becker (2), Dodt (1), Klein (1), Pasche, TSV-Tore: M. Pohlmann (8/2), Meyer (7), Thielking (5), Rohlfing (5), Ruhe (4/4), Hilla (2),


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