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Team HandbALL | Bernd Großmann | 03.11.10
Kein schönes Wochenende für die Aufsteiger zur Handball-Oberliga, denn sie wurden am 7. Spieltag ziemlich gerupft. Die Titelfavoriten hingegen feierten samt und sonders deutliche Erfolge.

Verblüffend allemal die derbe 20:33-Packung des SV Teutonia Riemke gegen eine HSG Menden-Lendringsen, die sich eindrucksvoll im Konzert der Spitzenteams zurückmeldete. „So wie wir uns präsentiert haben, war das ein Klassenunterschied“, räumte SVT-Coach Dieter Lenz unumwunden ein und ergänzte: „Wir müssen uns schnell aus dieser Lethargie befreien. Jeder muss jetzt begreifen, dass es um den Klassenerhalt geht, sonst bekommen wir arge Probleme.“ HSG-Trainer Björn Wißuwa hatte die Partie im Vorjahr als die wichtigste der Hinserie bezeichnet und war entsprechend begeistert vom Auftritt seiner Schützlinge, die nicht nur in puncto Beweglichkeit und Aggressivität Vorteile besaßen, sondern auch technisch zu überzeugen wussten und eine Vielzahl sauber herausgespielter Tore erzielten. Ganz bitter war für die Bochumer, denen man das Fehlen von Samija stark anmerkte, die Anfangsphase der zweiten Hälfte, denn sie benötigten zwölf Minuten bis zum ersten Treffer, gerieten dadurch mit 13:24 ins Hintertreffen. „Wir haben uns auf unser eigenes Spiel konzentriert und die Trainingselemente gut umgesetzt“, lobte Wißuwa.

Gut begonnen, einen 14:19-Pausenrückstand beim 24:25 fast wettgemacht, am Ende aber doch mit 30:36 unterlegen: Neuling HSG Gütersloh musste vor 300 Zuschauern erkennen, dass gegen den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck einige starke Phasen nicht reichen, um Zählbares einzufahren. HSG-Trainer Hagen Hessenkämper mochte die positiven Aspekte nicht in den Vordergrund stellen: „Wir haben viel zu viele leichte Tore über halbrechts und die Abwehrmitte bekommen. Schon im Training ist mir die fehlende Bereitschaft, sich zu quälen, aufgefallen.“ Bielefelds Linkshänder Kopschek konnte fast nach Belieben schalten und walten, erzielte elf Tore. Auch Kreisläufer Heins setzte sich mit hohem Körpereinsatz immer wieder durch. Weil die Hausherren nach der Aufholjagd dicke Chancen durch Wiemann (Strafwurf) und Haubrock (Gegenstoß) ausließen, konnte der TuS sich rasch wieder auf fünf Tore absetzen. „Der Sieg war absolut verdient und auch wichtig für uns“, blickt Bielefelds Coach Walter Schubert angesichts der kommenden geballten Vergleiche mit den Topteams sorgenvoll auf seinen knappen Kader. In Gütersloh standen ihm nur acht Feldspieler zur Verfügung.

Die HSG Lemgo II bestand die Generalprobe vor dem freitäglichen Gipfeltreffen gegen Augustdorf/Hövelhof mit Bravour und siegte beim Abstiegskandidaten TV Verl in einer sehenswerten Partie mit 38:31. „Gegen fast jeden anderen Gegner hätte das heute gereicht“, war Verls Coach Jens Freier durchaus angetan von seinen Schützlingen, doch fünf Gegentore ein Serie zum 5:10 gaben rasch die Richtung vor. Lemgo hatte in allen Belangen leichte Vorteile, gefiel vor allem durch sein präzises Tempospiel. Angetrieben vom Holländer Wong, dem Coach Niels Pfannenschmidt die beste Saisonleistung attestierte, und Torjäger Binder setzten sich die Lippestädter bis auf 32:24 ab.

Auch Vorjahres-Vizemeister VfL Gladbeck nahm seine Auswärtshürde souverän und setzte sich beim Regionalliga-Absteiger Ibbenbürener SpVg mit 39:32 durch. Die Truppe von Trainer Thorsten Heil („Wir haben von Anfang an den Rückraum nicht in den Griff bekommen und waren viel zu passiv“) enttäuschte nicht nur defensiv, sondern verstand es auch nicht, die großgewachsenen VfL-Akteure in der Abwehr in Bewegung zu bringen. Das Fehlen eines Linkshänders machte sich deutlich bemerkbar, zudem fehlte eine Alternative für den nach gutem Start abbauenden Jäger. Nur Wiedemann konnte sich häufig durchsetzen, doch das reichte nur, um die sich mit fünf Gegentoren in Folge zum 12:19 abzeichnende Niederlage ergebnismäßig in Grenzen zu halten. Neben Klasmann ragte beim Gast der frühere Ibbenbürener Kintrup heraus. Coach Holger Krimphove war trotz des glatten Erfolges an alter Wirkungsstätte nur bedingt zufrieden: „Wir haben oft zu spät attackiert, die Führung nur verwaltet. Wenn es dumm läuft, dann kommen sie noch mal ran.“

Den Anschluss ans Mittelfeld festigte der ASV Hamm mit seinem 28:23-Erfolg über einen verbissen kämpfenden TSV Hahlen. Nach schleppendem Beginn (1:1, 8.) nahm die Partie Fahrt auf, war es vor allem der ASV, der Druck entwickelte und sich auf 12:7 absetzte, weil Hochelüchter und Co. präzise abschlossen, während ihnen Keeper Schröder den Rücken frei hielt. Die Ostwestfalen fanden aber ins Match zurück, gingen ihrerseits mit 16:15 in Front. „Schade, dass wir in dieser Phase zwei Hundertprozentige vergeben haben“, meinte TSV-Coach Detlef Meyer. Hamm fing sich wieder und kam, weil Schröder nach der Pause allein 14 schwere Bälle abwehrte, nach vier Toren in Serie zum 22:17 nicht mehr in Gefahr.

Im Vorjahr lagen noch zwei Klassen zwischen dem TV Menden-Schwitten und dem Soester TV. Der Neuling aus Menden war im direkten Duell also klarer Außenseiter, weshalb Spielertrainer Tihomir Knez nach dem 30:34 auch keineswegs sauer war: „Wir haben gegen eine bessere Mannschaft verloren, das wirft uns im Kampf um den Klassenerhalt nicht um.“ Der STV operierte mit einer sehr offensiven Deckung und provozierte damit reichlich Ballverluste bei den Hausherren, deren Spielmacher-Youngster Klein sichtlich nervös wirkte. Knez und Trattner fanden zwar häufig Lücken, was zum 4:1 führte und bis zum 11:11 Spannung bescherte, waren aber letztlich zu sehr auf sich allein gestellt. Die Soester wirkten mannschaftlich geschlossener und gleichmäßiger besetzt, und weil sich der TVS reichlich Zeitstrafen einfing, war an eine Überraschung nicht zu denken.

Riesenjubel beim VfL Mennighüffen, der gegen den HC TuRa Bergkamen nicht nur die ersten Pluspunkte sammelte, sondern beim 34:24 auch absolut überzeugte. „Wir haben alles umgesetzt, was im Training erarbeitet wurde“, lobte Coach André Torge seine Schützlinge, die in der Anfangsphase Glück hatten, als Bergkamen reihenweise das Gestänge traf. Doch beseelt vom 4:0, zogen sie auf 12:5 davon, was auch an der Galaform von Keeper Triantaffilou lag. Im Angriff ragte zudem der erst 19-jährige Kröger mit elf Toren heraus. Kritisch wurde es für den VfL nur, als die Gäste nach der Pause auf 16:13 verkürzten. Es blieb aber ein Strohfeuer, so dass der schon mit zwei Zeitstrafen bedachte Themann nicht mehr einsteigen musste, die Fans ihr Team mit standing ovations feierten und TuRa-Coach Christof Reichenberger konstatierte: „Mit solchen Leistungen stehen wir im Abstiegskampf.“

TV Verl – HSG Lemgo II 31:38 (15:21). TV-Tore: Wieland (8), Ortjohann (8), Baltic (4), Fröbel (4/2), Voss (3), Niehüser (1), Gottsleben (1), Vothknecht (1), Diekmann (1/1). HSG-Tore: Binder (11/4), Brückl (5), Haenen (5), Link (4), Prüßner (4), Wong (3), Rauchschwalbe (2), Schmidt (2), Possehl (1), Werner (1).

SV Teutonia Riemke - HSG Menden-Lendringsen 20:33 (13:20). SVT-Tore: Bekston (5), Lüning (3), Wild (3), Speckamp (3), Braun (2), Aufermann (2), Geukes (1), Schröder (1). HSG-Tore: Genau (10), Becker (5), Goeke (3), Loos (3), Zenka (3/1), B. Wittke (2), van der Hurk (2), Heunemann (2), Müller (2/1), Köck (1).

TV Menden-Schwitten – Soester TV 30:34 (13:17). TVS-Tore: Knez (9/2), Trattner (8), Gudat (6), Koerdt (3), Becker (3), Harnischmacher (1). STV-Tore: Loer (8/4), Praest (7), Eckervogt (6), Wunderlich (6), Rückert (3), Flor (2), Luther (1), Schrage (1).

HSG Gütersloh – TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck 30:36 (14:19). HSG-Tore: Zöllner (8), Buhrmester (5), Haubrock (5), Wiemann (5/1), Schönhoff (3), Gast (3/1), Schlüter (1). TuS-Tore: Kopschek (11), Heins (7), Gojacic (6/2), Hoff (4), Grothaus (3), Hippe (3), Jahr (1), Niehaus (1).

Ibbenbürener SpVg– VfL Gladbeck 32.39 (13:20). ISV-Tore: Wiedemann (11/4), Jäger (5), Fütterer (4), Honerkamp (3), Elbert (3), Westkamp (2), Richter (2), Ortmann (1), Hüsener (1). VfL-Tore: Klasmann (10/1), Kintrup (7), Mollenhauer (5), Schmedt (4), Marcinowski (4/1), Mazur (3), Kunze (2), S. Deffte (2), Müller (1).

ASV Hamm – TSV Hahlen 28:23 (13:12). ASV-Tore: Hohelüchter (7), Bicker (4), Geukes (4), Lodenkemper (4), Mund (4/3), Ruhrmann (3), Degen (2). TSV-Tore: Meyer (7), Thielking (5/2), Rohlfing (4), M. Pohlmann (4), J. Pohlmann (3).

VfL Mennighüffen – HC TuRa Bergkamen 34:24 (16:10). VfL-Tore: Kröger (11), Bextermöller (5), Themann (4), Bolte (4/1), Daumann (3), Paland (2), Gimpel-Henning (1), Ph. Budde (2), L. Budde (1), Orgel (1). HCT-Tore: Katsigiannis (7/3), Weßeling (6), Pohl (5), Grüter (3/2), Nowaczyk (2), Baykan (1).
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