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Team HandbALL | Bernd Großmann | 15.02.11
Hin und wieder gibt es sie in der diesjährigen „Drei-Klassen-Gesellschaft“ der Handball-Oberliga doch, die faustdicken Überraschungen. Eine lieferte die abstiegsbedrohte ASV Hamm, die den bisherigen Spitzenreiter VfL Gladbeck mit 28:26 bezwang – und das hochverdient. Angespornt von ungewohnt großer Kulisse (600 Zuschauer), boten die Schützlinge von Spielercoach Carsten Schröder, der schon nach dem Abschlusstraining viel Optimismus verbreitet hatte, eine kämpferische Galavorstellung, mit der sie aus dem 13:15 (32.) ein 28:23 machten und so den Gladbecker Endspurt locker verkraften konnten. Vor allem die Abwehr inklusive Keeper Hartwig machten einen tollen Job, hatte nur mit Kintrup ihre liebe Mühe und Not. VfL-Coch Holger Krimphove kommentierte: „Hamm war hochmotiviert, wir haben zu lasch gespielt. Das war ein echter Rückschlag im Titelkampf.“

ASV-Tore: Mund (5), Bicker (5), Lodenkemper (4), Ruhrmann (4), Geukes (3), Degen (3), Hohelüchter (3), Ruby (1). VfL-Tore: Kintrup (8), Mollenhauer (6), Klasmann (5/1), Schmedt (4), Mazur (2), S. Deffte (1)

HSG Gütersloh – HSG Lemgo II 24:29 (11:14)
Und das vor allem weil zeitgleich die HSG Lemgo II beim ehrgeizigen und von 280 Zuschauer gestützten Aufsteiger HSG Gütersloh mit 29:24 triumphierte. Die Hausherren imponierten mit starker Defensive und gutem Keeper Plum, doch im Angriff war Summe einfache Ballverluste und vergebener Großchancen zu hoch, um den neuen Spitzenreiter ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen. Gästecoach Niels Pfannenschmidt war bis zum 18:19 alles andere als zufrieden mit der unkonzentrierten Spielweise seiner Mannschaft, bei der nur Binder positiv herausstach, kommentierte aber angesichts der Tabellenentwicklung versöhnt: „Gut zu wissen, dass wir aber auch solche Spiele gewinnen können.“ Kollege Hagen Hessenkämper beklagte die schlechte Wurfausbeute und versprach: „Wenn sich bei einigen Spielern die Trainingsbeteiligung nicht bessert, werde ich sie auch weiterhin nicht einsetzen."

HSGG-Tore: Zöllner (6), Schönhoff (6), Wiemann (5), Haubrock (3), Schulze (2/2), Buhrmester (1), Harbert (1). Tore Lemgo: Binder (9/2), Haenen (4), Schmidt (4), Possehl (4), Werner (3), Niemeyer (3), Prüßner (1), Wong (1)

Soester TV – TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck 30:34 (15:15)
Weiter in Lauerstellung bleibt der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck, der ohne Goalgetter Kopschek die hohe Hürde beim Soester TV mit 34:30 nahm. Der hatte in der Endphase auch wegen des Fehlens von Eckervogt und Luther nicht mehr die Kraft, um gegenzuhalten, zumal Coach Dirk Lohse etliche Schiedsrichterentscheidungen kritisierte: „Wir sind klar benachteiligt worden, das war eine Zumutung.“ Der STV begann stark (6:2), kam durch einen Trickwurf des ohnehin treffsicheren Loer zum 15:12, doch der TuS glich noch bis zum Seitenwechsel auf. Bis zum 23:21 lief es für den Ex-Regionalligisten nach Wunsch, doch als Gästecoach Walter Schubert („An Soester Stelle würde ich mich auch über die Schiris aufregen“) Trittin zwischen die Pfosten beorderte, kippte das Match, gelangen den von Gojajic, Hoff und Kreisläufer Heins angeführten Bielefeldern vier Tore in Serie, nutzten Soest auch zwei Unterzahltreffer nichts mehr.

STV-Tore: Loer (11/7), Wunderlich (5), Ketterer (4), Flor (3), Praest (3), Schrage (3), Önder (1). TuS-Tore: Gojacic (9/5), Hoff (8), Heins (6), Jahr (4), Grothaus (2), Niehaus (2/1), Hippe (1), Volmer (1)

SV Teutonia Riemke – HSG Augustdorf/Hövelhof 27:26 (12:15)
Auch der Tabellenvierte HSG Augustdorf / Hövelhof konnte die Erfolgsserie des SV Teutonia Riemke nicht bremsen. Die Bochumer feierten mit dem 27:26 den Ausgleich ihres Punktekontos, dürften nach sieben ungeschlagen überstandenen Spielen fast schon aller Abstiegssorgen ledig sein. „Das hätte ich vor ein paar Wochen nach unserer Negativserie nicht für möglich gehalten“, staunte Trainer Dieter Lenz über die tolle Entwicklung seines Teams, das sich selbst durch einen 12:17-Rückstand nicht irritieren ließ und enorme Willenskraft an den Tag legte. Imponierend vor allem die Vorstellung des erst 20-jährigen Bekston, der nach dem Wechsel siebenmal ohne jeden Fehlwurf traf, dabei auch zehn Sekunden vor Schluss das stürmisch gefeierte Siegtor erzielte. HSG-Teammanager Udo Schildmann meinte: „„Wir haben uns total aus der Ruhe bringen lassen und uns viel zu viele technische Fehler erlaubt“, beklagte aber auch das einseitige Strafzeitenverhältnis von 0 zu 6 im zweiten Abschnitt.

SVT-Tore: Bekston (8), Aufermann (6/4), Driesel (4), Samija (3), Schröder (2), Eisberg (1), Braun (1), Speckamp (1), Geukes (1). HSG-Tore: Görder (7), Lutschizki (5), Hengsbach (4), D. Gote (4), Kemeny (4/3), Hofmann (2/1)

TSV Hahlen – HC TuRa Bergkamen 31:32 (13:15)
Hochdramatisch verlief die Endphase beim Mittelfeld-Duell zwischen dem TSV Hahlen und dem HC TuRa Bergkamen, das die Gäste mit 32:31 für sich entschieden und so ihrem Coach „Curry“ Reichenberger das schönste Geschenk zum 39. Geburtstag machten. Beide Teams mussten mit knappem Kader auskommen, waren am Ende stehend k.o. Hahlen glich einen 20:23-Rückstand aus, schnupperte am Punktgewinn als Thielking 20 Sekunden vor dem Ende das 31:31 markierte. Im Gegenzug aber sorgte mit Gallus der beste Bergkamener für die erneute Führung. Und weil Thielking mit dem Abpfiff seinen einzigen Siebenmeter-Fehlwurf produzierte, durfte sich HCT-Keeper Massat als zweiter Matchwinner feiern lassen, konnte selbst Römermann (schied früh mit Verdacht auf Gehirnerschütterung aus) wieder lachen.

TSV-Tore: Thielking (12/6), Stübber (7), Hilla (6), Meyer (2), Rohlfing (2), Walther (1), Wähler (1). HCT-Tore: Katsigiannis (11/3), Weßeling (8), Gallus (6), Heinemann (3), Grüter (2), Pohl (2)

TV Menden-Schwitten – TV Verl 34:31 (15:12)
Mehr als achtbar zog sich der Vorletzte TV Verl beim TV Menden-Schwitten aus der Affäre, denn obwohl ihm im Laufe der Partie drei Akteure (Lütkendorf, Klöpping und Reithage) ausfielen, brachte er die phasenweise sehr unkonzentriert agierenden Knez-Schützlinge in Bedrängnis und verlor nur knapp mit 31:34. Als die Hönnestädter mit einer Sechser-Serie das 12:8 erzielt hatten, schien alles auf der fest eingeplanten Heimsieg hinzudeuten, doch die Truppe von Lars Gottwald ließ nicht locker, verteidigte engagiert und besaß in Fröbel und Kreisläufer Niehüser zwei sichere Vollstrecker. Beim TVS hingegen war Trattner weitgehend abgemeldet – und doch wichtige Figur im nach dem 23:24 nötigen Endspurt, als er zwei Treffer beisteuerte. Bester Akteur war Spielmacher Klein, der seinen Kreisläufer Gudat optimal bediente.

TVS-Tore: Knez (9/2), Gudat (7), Becker (6/1), Klein (5), Koerdt (3), Trattner (2), Pasche (2). TVV-Tore: Niehüser (9), Fröbel (9/2), Diekmann (5), Dittrich (4), Wieland (2), Klöpping (1), Braun (1)

VfL Mennighüffen – HSG Menden-Lendringsen 26:40 (10:19)
Der VfL Mennighüffen bot beim 26:40 gegen die HSG Menden-Lendringsen einer der blamabelsten Vorstellungen seiner in Kürze beendeten Oberliga-Ära ab, war mit dem Ergebnis sogar noch gut bedient, weil die Mendener in der Endphase ein wenig lässig agierten. Gegen die 5:1-Abwehrformation der sogar ersatzgeschwächten Wißuwa-Schützlinge fand der VfL nach dem 6:8 kein Mittel, hatte auch in der Abwehr größte Probleme und lag schon zur Pause mit neun Toren hinten. Mennighüffens Coach Frank Käber ärgerte sich aber nicht nur über die vielen Mängel, sondern auch die Meckerei untereinander: „Das geht nicht. Wir müssen wenigstens zusammenhalten.“ Sein Kollege Björn Wißuwa verlebte einen selten entspannten Abend: „Wir sind gut in den Gegenstoß gekommen und haben auch spielerisch eine klare Linie gehabt.“

VfL-Tore: Kiel (6), Peitzmeier (4), Kröger (3), Bextermöller (3), Bolte (3), Theise (3), Daumann (2), Baltic (1), L. Budde (1). HSG-Tore: Genau (9/1), Müller (8/3), Heunemann (6), Goeke (5), Loos (5), Vogler (3), B.Wittke (2), Zenka (2)

Torschützen
Es wird wieder enger an der Spitze der Handball-Oberliga-Torschützenliste, denn der Soester Max Loer konnte mit seinen elf Toren gegen Bielefeld gegenüber dem Gladbecker Christopher Klasmann reichlich Boden gutmachen und den Abstand auf drei Tore verkürzen. Auf Rang vier hinter den Lemgoer Arjan Haenen stürmte den Hahlener Henrik Thielking vor. Hier der aktuelle Stand:

Klasmann (Gladbeck) 156/28
M. Loer (Soest) 153/65
Haenen (Lemgo II ) 142/44
Thielking (Hahlen) 139/48
Katsigiannis (Bergkamen) 138/36
Trattner (Schwitten) 132
Kopschek (Bielefeld) 129/18
Knez (Schwitten) 126/34
Wiedemann (Ibbenbüren) 124/24
Gojacic (Jöllenbeck) 120/47
Genau (Menden-Lendr.) 118/5
Kintrup (Gladbeck) 111
Kemeny (Augustdorf) 109/63
Zöllner (Gütersloh) 99
Jäger (Ibbenbüren) 99/4
Görder (Augustdorf) 95
Weßeling (Bergkamen) 95/1
Binder (Lemgo II) 95/9
Klein (Schwitten) 91/13
Degen (Hamm) 89/20
Praest (Soest) 87
Mollenhauer (Gladbeck) 87/3
Samija (Riemke) 85/22
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