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Team HandbALL | Bernd Großmann | 05.04.11
Den Derbysieg in Augustdorf im Gepäck, demonstrierte Handball-Oberliga-Spitzenreiter HSG Lemgo II auch beim ersten Auftritt vor fast 400 Zuschauern in Menden (am Samstag geht es im Topspiel zur HSG Menden-Lendringsen) seine derzeit bestechende Verfassung und fügte einem allerdings auch völlig indisponierten TV Menden-Schwitten eine 52:23-Rekordniederlage bei.

TV Menden-Schwitten – HSG Lemgo II 23:52 (11:30)
Im Hinspiel hatte der TVS noch gut mitgehalten (31:35), doch seitdem haben sich die Formkurven konträr entwickelt. 1:6, 6:13. 8:19 (20.) und 11:30 zur Pause – das waren die Zwischenstationen eine historisch deutlichen Pleite für die Schwittener. „Ein richtig schlimmer Tag, der verdammt weh tut“, bilanzierte der ernüchterte TVS-Spielertrainer Tihomir Knez und ergänzte kämpferisch: „Ich werde nicht weglaufen, das ist nicht meine Art.“ Sein Team war dem Tempospiel der spielfreudigen Lippestädter nicht gewachsen. Vor allem Rechtsaußen Haenen unterstrich warum er die Torschützenliste der Oberliga anführt. „Mich freut, dass die Jungs bis zuletzt Gas gegeben und sich nicht auf dem klaren Vorsprung ausgeruht haben“, resümierte HSG-Trainer Nils Pfannenschmidt.

TVS-Tore: Klein (6), Harnischmacher (6/2), Knez (4),Trattner (3), Koerdt (2), Pasche (1), Spiekermann (1). HSG-Tore: Haenen (13/5), Prüßner (8), Schmidt (7), Binder (6), Possehl (4), Link (3), Niemeyer (3), Ziegler (3), Werner (3), Wong (2)

HSG Augustdorf / Hövelhof – VfL Gladbeck 34:29 (14:12)
Gut erholt vom 26:29 gegen Lemgo, raubte derweil HSG Augustdorf / Hövelhof mit einem verdienten 34:29-Sieg dem VfL Gladbeck die letzten Titelhoffnungen. „Wir haben eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt“, freute sich Co-Trainer Udo Schildmann über die gute Deckungsarbeit der „Sandhasen“, die den starken VfL-Angriff kaum zur Entfaltung kommen ließen. Nach dem 9:9 erhöhten die Hausherren das Tempo, setzten sich zur Freude der 350 Fans auf 18:13 (35.,) ab und leisteten sich keine gravierende Schwächephase, scheinen also für das nächste Spitzenspiel in Bielefeld gut gerüstet. Gladbecks Coach Holger Krimphove resümierte enttäuscht: „Wir sind auf eine Mannschaft getroffen, die routiniert ihren Streifen heruntergespielt und auf unsere Fehler gewartet hat – und davon haben wir reichlich gemacht.“ Unzureichendes Rückzugsverhalten und eine löchrige Deckungsmitte waren ausschlaggebend für den Rückstand. Und als der VfL nach dem 24:21 gleich drei Chancen zur Verkürzung vergab, war die Niederlage perfekt.

HSG-Tore: Kemeny (8/6), Görder (7), D. Gote (4), Lutschizki (4), Hofmann (3), Hengsbach (3), Imre (2), Bracksiek (1), Hegemann (1), Reinhold (1). VfL-Tore: Kintrup (9), Mollenhauer (4), Schmedt (4), Klasmann (4/1), Marcinowski (2), Mazur (2), Deffte (1), Giesbert (1), Kunze (1), Müller (1)

Ibbenbürener SpVg – TSV Hahlen 25:25 (9:7)
Der TSV Hahlen konnte seinen Negativtrend zumindest bremsen, ergatterte bei der zum Abstieg verurteilten Ibbenbürener SpVg nach kapitalem Fehlstart (0:4, 4:9) noch ein 25:;25-Remis. „Wir wollten eigentlich beweisen, dass wir Oberliga-tauglich sind. Das ist uns jedoch nicht gelungen“, meinte ISV-Coach Thorsten Heil. Die 6:0-Abwehrformation entledigte ihre Aufgaben zwar zufrieden stellend, doch im Angriff häuften sich die Fehlwürfe und Ballverluste, konnte nur Jäger überzeugen. Hahlen schloss zum 14:14 auf und blieb dank Thielkings Tordrang ebenbürtig, ging sogar in der Endphase zwei Mal in Führung, so dass auch bei TSV-Coach Detlef Meyer die Freude über den Punktgewinn gebremst ausfiel.

ISV-Tore: Jäger (8/1), Vollgold (4), Richter (3), Schulte (3), Elbert (3), Alfing (2/2), Honerkamp (1), Hüsener (1). TSV-Tore: Thielking (12/4), Walther (5/1), Hilla (2), Rohlfing (2), J. Pohlmann (2), Stübber (1), Ruhe (1)

SV Teutonia Riemke – HC TuRa Bergkamen 37:29 (17:6)
Der SV Teutonia Riemke verschaffte sich durch ein souveränes 37:29 über den HC TuRa Bergkamen wider ein positives Punktekonto, dürfte damit selbst bei fünf Absteigern den Klassenerhalt in der Tasche haben. Die ersatzgeschwächten Bergkamener hingegen müssen sich vor allem bei Leistungen wie im ersten Durchgang noch Sorgen machen. Gestützt auf einen überragenden Keeper Zidorn, der zehn freie Bälle abwehrte, verschaffte sich die Truppe von Dieter Lenz über 6:1 und 11:3 einen 17:6-Pausenvorsorung. Im Blickpunkt standen vor allem die starke Deckung und der glänzend aufgelegte Torhüter Mike Zidorn, der zehn freie Bälle abwehrte. In der Kabine munterte HCT-Coach Christof Reichenberger seine Schützlinge wortgewaltig auf und sah plötzlich ein ganz anderes Team, das mit einem 6:0-Lauf auf 17:12 verkürzte. Jetzt schickte Bochums Trainer Dieter Lenz Erzfeld zwischen die Pfosten, was sich ebenso positiv auswirkte wie die Unterstützung der „Die haben ein tolles Gespür. Als es kritisch wurde, waren sie da“, lobte Lenz. Sein Kollege Reichenberger resümiere: „Mit nur acht gesunden Spielern konnten wir die Fehler aus Durchgang eins nicht mehr wettmachen.“

SVT-Tore: Aufermann (7/3), Lüning (6), Schröder (5), Samija (4), Barth (4), Bekston (4), Geukes (3), Braun (2), Driesel (2). HCT-Tore: Heinemann (7), Wesseling (4), Kleeschulte (3), Baykan (2), Katsigiannis (2), Lingstädt (2), Grüter (1), Pohl (1)

HSG Gütersloh – Soester TV 35:43 (20:15)
Der Soester TV feierte bei Aufsteiger HSG Gütersloh seinen sechsten Sieg in Serie und kletterte mit dem 43:35 auf Rang vier. Mit nur sechs etatmäßigen Stammkräften hatte die Truppe von Dirk Lohse zunächst alles im Griff (5:8), geriet aber, als der vorgezogen operierende Praest mit Pferdekuss ausfiel, mit fünf Toren in Rückstand, weil Gütersloh in der Endphase von Durchgang eins alles gelang, Harbert vom eigenen Kreis das leere Soester Gehäuse zum 20;:15 traf. Als Praest aber zurückkehrte und gleich als Torschütze mit links und rechts den in Sonderbewachung genommenen Loer entlastete, wendete sich das Blatt, was auch an einer deutlichen Steigerung von Keeper Krechel lag. „Auf einmal war der Ball für uns eine heiße Kartoffel, sind wir voll in die Soester Konter gelaufen“, beschrieb HSG-Coach Hagen Hessenkämper, wie es zum 24:29 kommen konnte. Mit einem Fünferpack zum 34:43 schnürte Soest endgültig das Punktepaket.

HSG-Tore: Ortjohann (7), Christ (6), Buhrmester (5), Gast (5/1), Harbert (4), Haubrock (3), Wiemann (3/1), Schönhoff (2). STV-Tore: Loer (6/3), Jaschke (1), Praest (13), Flor (6), Ketterer (2), Rückert (8), Wunderlich (7)

TV Verl – TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck 30:38 (14:17)
Ohne sich sonderlich ins Zeug zu legen, gewann der Tabellenzweite TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck beim Vorletzten TV Verl mit 38:30. Die Hausherren hatten kurzerhand den eigentljch zu Testzwecken geladenen Christoph Steen, der bis Januar für den niederrheinischen Oberligisten Übach-Palenberg aktiv war, für zwei Spiele verpflichtet, damit nicht wieder Trainer Lars Gottwald („Das ist nicht mein Leistungsniveau“) ins Tor musste. Verl hielt dank guter Angriffsaktionen von Wieland und Klöpping im ersten Abschnitt gut mit, was die Laune von Gästecoach Walter Schubert („Ich habe drei Abwehrvarianten erprobt, aber es hat nichts funktioniert“) ziemlich trübte. Immerhin deutete seine Mannschaft auch ohne den erkrankten Gojacic mit schnellen und dynamischen Angriffen an, warum sie in der Rückrunde noch unbesiegt ist. Mitte der zweiten Hälfte war mit dem 22:30 alles gelaufen.

TV-Tore: Fröbel (7/4), Wieland (6), Diekmann (6/2), Niehüser (4), Klöpping (4), Lützkendorf (2), Reithage (1). TuS-Tore: Kopschek (9), Hoff (6), Heins (6), Niehaus (6/3), Hippe (4), Jahr (3), T. Grothaus (2), Ludwigs (2)

VfL Mennighüffen – ASV Hamm 28:28 (12:17)
Immerhin noch 120 Zuschauer verfolgten das Bemühen des VfL Mennighüffen, die Rote Laterne an Verl weiterzugeben. Und dank eines energischen Endspurtes gelang der Truppe von Frank Käber tatsächlich noch ein 28:28-Remis gegen einen ASV Hamm, der nach 50 Minuten noch souverän mit 24:18 geführt hatte. Neumanns Siebenmeterparade gegen Höflich aber war wie ein Weckruf für den Ostwestfalen, die jetzt mächtig aufs Tempo drückten und tatsächlich durch Boltes Treffer 30 Sekunden vor Schluss noch einen Punkt ergatterten. „Meine Mannschaft hat eine gute Moral gezeigt und den Zähler redlich verdient“, freute sich Käber, während sein Kollege Carsten Schröder beklagte: „Wir haben vier Strafwürfe verworfen und eine Vielzahl klarsten Chancen einfach liegen gelassen.“

VfL-Tore: Kiel (5), Paland (4), Theise (4/3), Bolte (3), Bextermöller (3), Peitzmeier (3), Balctoc (3), Kröger (2), Daumann (1). ASV-Tore: Mund (7/3), Lodenkemper (5), Geukes (4), Ruhrmann (3), Bicker (3), Höflich (3/1), Hohelüchter (2), Degen (1)

Torschützen
Nicht nur sein Team Lemgo II, sondern auch dessen bester Schütze Arjan Haenen hat einen komfortablen Vorsprung, liegt in der Handball-Oberliga-Torschützenliste jetzt schon elf Treffer vor dem lange Zeit führenden Soester Max Loer, der wiederum ein solides Polster gegenüber dem Rangdritten Christopher Klasmann (Gladbeck) aufweist. Mittlerweile haben schon 32 Schützen eine dreistellige Ausbeute erreicht. Hier die Spitzengruppe:

Haenen (Lemgo II ) 205/60
M. Loer (Soest) 194/83
Klasmann (Gladbeck) 185/37
Katsigiannis (Bergkamen) 180/46
Thielking (Hahlen) 178/54
Trattner (Schwitten) 161
Knez (Schwitten) 151/41
Gojacic (Jöllenbeck) 150/56
Genau (Menden-Lendr.) 148/8
Kopschek (Bielefeld) 144/18
Kemeny (Augustdorf) 144/85
Wiedemann (Ibbenbüren) 141/30
Kintrup (Gladbeck) 139
Praest (Soest) 134
Binder (Lemgo II) 131/11
Weßeling (Bergkamen) 122/1
Mollenhauer (Gladbeck) 117/5
Jäger (Ibbenbüren) 116/5
Görder (Augustdorf) 115
Mund (Hamm) 114/36
Degen (Hamm) 105/20
Klein (Schwitten) 110/16
Hoff (Bielefeld) 109
Bextermöller (Mennighüffen) 108/33
Rückert (Soest) 107
Zöllner (Gütersloh) 107
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