Sechs Tore Rückstand nach 30 Minuten, immer noch zwei Treffer zurück nach 55 Minuten - und dennoch schaffte Handball-Zweitligist HSG Tarp-Wanderup mit dem 28:27 beim Süd-Konkurrenten HBW Balingen-Weilstetten den Einzug in die nächste DHB-Pokal-Runde. Mit dementsprechend viel Selbstvertrauen gastieren die Schleswig-Holsteiner heute, Samstag, um 16.45 Uhr bei der HSG Augustdorf/Hövelhof.

Allerdings wollen die Hausherren ihrerseits den Rückenwind mit zwei gewonnenen Punktspielen in Folge nutzen. "Es wäre fahrlässig, durch das Unterschätzen des Gegners das Erreichte der Saison aufs Spiel zu setzen", sagt Augustdorfs Trainer Diethard von Boenigk. Stark ersatzgeschwächt und ohne den beruflich verhinderten Trainer Peter Rickertsen machten sich die Norddeutschen auf die 880-Kilometer-Tour. Letztlich war es der überragende Simon Plähn, der mit seinem 14. Treffer die Super-Leistung krönte. Nicht erst seit Mittwochabend weiß von Boenigk: "Das ist eine ganz unbequeme Truppe, die spielen ihren Stiefel runter, egal, ob sie mit fünf Toren hinten liegen. Gegen diese Truppe kannst du eigentlich nicht glänzen, die musst du nieder kämpfen." Die Musketiere erwartet ein schwerer Monat November mit Auswärtsspielen in Schwerin und Hildesheim, die nicht "von Pappe" sind. "Gegen Tarp müssen wir halt das zeigen, was wir können. 60 Minuten lang müssen wir geduldig sein", gibt Diethard von Boenigk die Parole aus. Personell ist beim heutigen Gastgeber alles im grünen Bereich. Nicht nur, dass der mit einem Doppelspielrecht für den TBV Lemgo ausgestattete Sven-Sören Christophersen zur Verfügung steht. Auch der Einsatz von Christian Grunow (Probleme im Halswirbelbereich) dürfte nichts im Wege stehen. Während Torwart Rene Selke seine Mandelentzündung auskuriert hat, steht hinter Lars Deppe (Fußverletzung) noch ein kleines Fragezeichen.