Drei Spiele in Folge verloren hier, zwei Partien auf Reihe nicht gewonnen dort. Dass es zwischen den Handball-Zweitligisten HCE Rostock und HSG Augustdorf/H. nicht unbedingt zu einem Leckerbissen kommen würde, war klar. Den Gästen wars schließlich egal, sie gewannen mit 26:25 (15:12).

Eine Zentnerlast dürfte der Spielgemeinschaft nach den 60 Minuten vor 600 Zuschauern in der Rostocker Stadthalle von den Schultern gefallen sein. Die beiden Ein-Tore-Niederlagen in Hildesheim und gegen Altenholz hatten allen Beteiligten arg zugesetzt, nun folgte gestern Abend der erste Befreiungsschlag, weil auch das Glück im richtigen Moment zur Seite stand.

"Das war ein Spiel zweier total verunsicherter Mannschaften", hatte HSG-Bundesligaobmann Klaus Wandke schnell ausgemacht. Die Chancenauswertung ließ hüben wie drüben zu wünschen übrig. Spätestens nach der 13:9-Führung hatten die Musketiere das Match aber scheinbar sicher in der Hand. Selbst durch den Rostocker Anschluss (16:17) ließen sich die Gäste nicht beirren und erspielten sich erneut einen Vier-Tore-Vorsprung. Doch statt nachzulegen, wurde es am Ende wieder eng. Jedrzej und Hrabal scheiterten beim 24:20, zwei sichere Tempogegenstöße fanden beim 26:24 nicht den Weg ins Ziel. "Letztlich war der Sieg aber verdient", hatte Wandke die spannende Schlussphase schon fast vergessen. Pluspunkt des Aufsteigers war das hervorragende Kreisspiel mit einem bärenstarken Jens "Howie" Freier. Nicht nur, dass der 34-Jährige fünfmal ins Schwarze traf, sondern durch seine Einstellung zog er auch seine Mannschaftskameraden mit. Überhaupt war Freier ganz besonders motiviert, da er an Rostock bislang fast nur schlechte Erinnerungen hatte und meist als Verlierer nach Hause fahren musste.

Während Torben Gottsleben nach seiner Bänderdehnung 60 Minuten auf der Bank Platz nehmen musste, griff Per Wilhelm mit einer Manschette um den Daumen wieder aktiv ins Geschehen ein, als nämlich Rückraumspieler Libor Hrabal Mitte der zweiten Halbzeit dringend eine Pause benötigte.

"Ich hoffe, dass uns dieser Sieg genügend Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben geben wird", dachte Klaus Wandke schon an das kommende Wochenende, wenn die HSG in der Witex-Halle auf die HSG Tarp-Wanderup trifft.