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Team HandbALL | Bernd Großmann | 15.05.12
Am Finaltag der Handball-Oberliga gab es zwar noch ein attraktives Spitzenspiel, das der Soester TV mit seinem zwölften Sieg in Serie dank Wiedaus Treffer in letzter Sekunde mit 34:33 (nach 31:33-Rückstand) gegen den schon als Meister feststehenden VfL Gladbeck gewann. Auch der Spenger 33:30-Erfolg bei der HSE Hamm, mit dem sich die Ostwestfalen die Vizemeisterschaft sicherten, besaß nur Prestigecharakter. Relevant war allein die Frage, wer im Fernduell zwischen Gütersloh und Möllbergen Rang zwölf einnehmen und, falls Eintracht Hagen absteigt und damit die eigene Reserve zum Zwangsabsteiger macht, in der Oberliga bleiben kann. Der Neuling aus Möllbergen gewann zwar mit 32:28 beim ASV Hamm II; doch da Gütersloh daheim gegen Bielefeld-Jöllenbeck mit 37:31 triumphiert, bleibt die HSG dank des besseren direkten Vergleiches vorne, wird sich eventuell noch bis Juni Wochen gedulden müssen, ehe die sportliche Zukunft besiegelt ist.

Ich erspare mir ansonsten am Finaltag eine kurze Zusammenfassung, sondern füge die Zeitungsartikel schön sortiert. Ihr habt mehr zu lesen – und ich spare mir, da ja noch der Saisonrückblick zu schreiben ist, etwas Zeit.

Soester TV – VfL Gladbeck 34:33 (16:16)
STV-Tore: Praest (7), Flor (6), A. Loer (5), Wiedau (4), Ketterer (3), Rückert (3), M. Loer (3), Bekel (2), Schönle (1)
VfL-Tore: Mollenhauer (7), Schomburg (7/4), Schmedt (6), Tesch (6), Kintrup (5), Hüsener (1), Marcinowski (1)

Soest: Auch Meister VfL Gladbeck konnte den Siegeszug der Soester Oberliga-Handballer nicht stoppen. Mit einem 34:33 (16:16) landeten die Schlüsselträger den zwölften Sieg in Folge und eroberten zum Abschluss der Saison 11/12 den dritten Tabellenplatz im westfälischen Handball-Oberhaus. Daniel Wiedau machte den insgesamt 19. Saisonsieg des STV mit seinem Wurf eine Sekunde vor Schluss perfekt. „Ich habe gar nicht auf die Uhr geschaut, sondern einfach draufgehalten, weil ich eine Lücke sah“, so der 19-Jährige, der in der nächsten Saison richtig anpacken will in der Oberliga. Gut drei Minuten vor Schluss sahen die Schützlinge von Trainer Dirk Lohse noch wie die Verlierer im Duell mit dem künftigen Drittligisten aus, lagen 31:33 hinten. Doch die Schlussphase gehörte den Schlüsselträgern, deren Keeper Andreas Tesch gegen seinen künftigen Verein mit zwei abgewehrten Siebenmetern in den letzten hundert Sekunden einen entscheidenden Beitrag dazu leistete, dass mit dem letzten Angriff aus dem Gleichstand, für den zuvor Axel Loer und Basti Ketterer gesorgt hatten, noch ein Sieg wurde. Der Jubel im Soester Lager war nach Wiedaus 34:33 überschäumend, als wenn der STV Meister geworden wäre. Die Gastgeber hatten sich zuvor mit dem Meister ein Duell auf Augenhöhe geliefert, das deutlich machte, was für die Schlüsselträger in dieser Saison drin gewesen wäre, wenn sie sich nicht um Weihnachten herum eine Art sportlicher Auszeit genommen hätten. Mit Bravour stemmte sich das Team den VfL-Topshootern Mollenhauser und Kindt entgegen, wenngleich diese zu einigen Treffern kamen. So wogte das Spielgeschehen mit wechselnder Führung stets hin und her, wobei die Hausherren nach einem 7:10-Rückstand mit einer weitgehend offenen Deckung zum Erfolg kamen, den Spieß umdrehten und mit einem Gleichstand in die Kabinen gingen. Auch nach dem Kabinengang agierte der STV mit verschiedenen Deckungsvarianten und blieb vorn vor allem dank Nilas Praest am Drücker, der in seinem letzten Spiel für den STV hervorragend traf, ehe er nach einem rüden Foul zu Boden ging und sich eine Platzwunde am Kinn zuzog. Seinen Ausfall kompensierten die Bördestädter gleichwohl, kamen vor allem durch Axel Loer aus dem Rückraum und Dominik Flors Konter zum Erfolg.

In der Schlussphase schenkte zwar VfL-Kreisläufer Alexander Tesch seinem Bruder im Soester Tor dreimal ein. Doch – wie erwähnt – schlug der STV noch einmal entscheidend zurück.

Gladbeck: Wer sich in der Sporthalle des Soester Börde-Berufskollegs auf einen ruhigen Saisonausklang eingestellt hatte, der lag falsch. Für beide Mannschaften ging es im letzten Saisonspiel quasi um nichts mehr. Die Glabecker sind Oberliga-Meister, der Aufstieg in die 3. Liga ist seit drei Wochen besiegelt. Der Soster TV ist Vierter.

Und dennoch entwickelte sich von Beginn an ein hochklassiges Spiel, beide Teams agierten mit offenem Visier. Keine Mannschaft konnte sich absetzen, die Führungen wechselten stetig. Erst lag der Gastgeber vorn, dann die Gladbecker, dann wieder der Soester TV. Zur Pause stand es 16:16.

Auch nach der Pause änderte sich nicht viel. Es war weiterhin ein Spiel auf des Messers Schneide, es war spannend. In der Endphase wurde es sogar noch hektisch. Die Gladbecker führten mit einem Tor und bekamen in den letzten zwei Minuten zwei Siebenmeter zugesprochen. Doch sowohl Jörg Schomburg als auch Timo Marcinowski verfehlten das Ziel. Besser machten es die Soester in der Schlusssekunde – der Ball zappelte im Gladbecker Tor, nach 60 Minuten stand es 32:33 aus Sicht des VfL. Trainer Holger Krimphove: „Wenn wir nur einen Siebenmeter machen, passiert hier gar nichts mehr.“ Einen Vorwurf wollte und konnte der Coach seinem Team aber nicht machen. Es dauerte fünf Minuten, bis sich die Gladbecker von dieser Niederlage erholt hatten und gemeinsam mit dem Soester TV feierten.Die Kreisstädter hatten in ihrer Sporthalle eine Großleinwand aufgestellt, auf der das Endspiel des DFB-Pokals zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern gezeigt wurde. Es wurde gegrillt, das eine oder andere hopfenhaltige Kaltgetränk zu sich genommen. „Die Stimmung war super“, so Krimphove. „Die Soester haben für einen Saisonabschluss ganz schön was auf die Beine gestellt.“ Krimphove und seine Aufstiegsmannschaft machen jetzt erst einmal Pause. Das Team trifft sich erst Anfang Juli wieder. Bis dahin sollen die Spieler aber schon individuell trainiert haben. Grundlagenausdauer- und Krafttraining hat der Trainer aufgegeben. Im Juli beginnt dann die harte Vorbereitung auf das Abenteuer 3. Liga. Anwurf zur neuen Saison ist am ersten September-Wochenende.

ASV Hamm II – TuS Möllbergen 28:32 (13:16)
ASV-Tore: Skarbalius (10/1), Lodenkemper (4), Mund (4/1), Datema (3), Ruby (2), Degen (1), Ch. Dressel, A. Dressel (2), Ruhrmann (2)
TuS-Tore: Altvater (7), Hilla (5), Camen (5), Oevermann (4), Kurz (4/2), Berg (3), Tewes (3), Westermann (1)

Hamm: Der ASV Hamm II beendet der dritte Spieljahr in der Handball-Oberliga mit einer 28:32 (13:16)-Heimniederlage. Damit beendet die Truppe des scheidenden Hammer Trainers Rob de Pijper in der Endabrechnung den zehnten Tabellenplatz. Trotz des Abschluss-Erfolges kam auch bei den ostwestfälischen Gästen keine Feierstimmung auf. Da zeitgleich auch die HSG Gütersloh gegen Bielefeld gewann, verbleibt der TuS auf einem Abstiegsplatz und muss nunmehr für die Handball-Verbandsliga planen.

Die ohne Carsten Schröder, Mathias Geukes und Alexander Bicker spielenden Hammer knüpften in der Partie nicht an die guten Vorwochenleistungen an. „Unsere Abwehr stand nur phasenweise sicher, und vorne haben wir einfach zu viele Möglichkeiten verschenkt“, erklärte ASV-Betreuer Thomas Kowalke, der lediglich die Vorzüge von Torhüter Jannik Presch und auch die gute Trefferausbeute von Dainius Skarbalius (zehn Tore) erwähnte. „Jannik hat uns Mitte der ersten Hälfte mit seiner guten Leistung im Spiel gehalten“, lobte Kowalke das gute Stellungsspiel des jungen Keepers.

Nach einem möglichen Heimsieg über den ehrgeizigen aber auch äußerst nervös wirkenden Gast sah es nur bis zur 15. Minute (6:6) aus. Doch dann kassierten die Gastgeber vier Konter-Tore in Folge und waren zur Pause

(13:16) noch froh über den knappen Rückstand. Mit drei schnellen Treffern von Tobias Lodenkemper und Christof Ruhrmann – zum 16:16 (32.) – meldeten sich die Hammer nach dem Seitenwechsel zwar zurück, doch danach war wieder Funkstille im Hammer Sturm. „Da fehlte uns der richtige Druck, zudem haben wir erneut klare Chancen liegen gelassen“, erklärte Kowalke den erneuten und dieses Mal entscheidenden Gästevorsprung (16:19), dern die Niederlage des ASV besiegelte.

Minden: ASV Hamm II - TuS Möllbergen 28:32 (13:16): „Schade, dass es nicht gereicht hat. Wir hätten es vorher eintüten müssen. Auf ein anderes Team angewiesen zu sein, ist immer unglücklich“, bedauerte TuS-Trainer Hagen Hessenkämper den direkten Vergleich gegen den Viertletzten Gütersloh nicht gewonnen zu haben. „Ich kann mir gut vorstellen, dass Hagen die Relegation schafft. Ohne die dünne Personaldecke wären deutlich mehr als 17 Punkte drin gewesen.“ Seine Schützlinge hatten in Hamm das Nötige, um den Klassenerhalt auf der Zielgeraden doch noch zu bewerkstelligen. Sie verabschiedeten sich mit einer guten Vorstellung aus der Oberliga. Nach zehn Minuten hatten sie bereits fünf Tore Abstand zwischen sich und den ASV gelegt. Zwar kamen die Hausherren immer wieder ran, aber die Butter vom Brot nehmen ließen sich die Mühlenkreisler nicht mehr. Vor allem dank einer guten Abwehrleistung.

HSG Gütersloh – TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck 37:31 (20:14)
HSG-Tore: Zöllner (8), Schönhoff (8), Stockmann (6), Ch. Harbert (6), Haubrock (4), Buhrmester (3), Pries (2)
TuS-Tore: Kopschek (11/2), Jahr (4), T. Grothaus (2), Hoff (2), Heins (2), Hippe (2), N. Grothaus (2), Vogelsang (2), Ludwigs (2), Niehaus (1), Volmer (1)

Gütersloh: Mit einem starken Saisonausklang beim 37:31 (20:14)-Heimsieg über den TuS 97 Bielefeld Jöllenbeck sicherte Handball-Oberligist HSG Gütersloh in der Abschlusstabelle den zwölften Tabellenplatz, der bei günstiger Konstellation in der dritten Liga samt anschließender Relegation der vier Drittletzten noch eine theoretische Chance auf den Klassenerhalt offen lässt.

Offen blieb vor gut 120 Zuschauern die Frage, warum die Mannschaft von Philipp Christ nicht bereits in den Vorwochen den Hebel umgelegt hatte, um gegen Hahlen oder Hamm II die fehlenden vier Punkte zum direkten Klassenerhalt einzufahren. Doch erst am Samstag zeigte das Team, dass es in der vierthöchsten Liga bleiben will und so dort auch hingehört. Die Gütersloher stellte eine über weite Strecken konzentrierte Abwehr, die mit Eugen Rogalski im Tor einen überragenden Rückhalt hatte. Endlich wurden im Angriff die Chancen konsequent genutzt, endlich zeigten die Gastgeber im Angriff Durchschlagskraft und die spielerischen Mittel, um die im zweiten Durchgang offensiv deckende TuS-Defensive auszuspielen. Benjamin Zöllner zeigte gegen seine künftigen Mitspieler eine starke Leistung, genau wie Kreisläufer Florian Haubrock, der zweite Spieler, der vor dem Anpfiff verabschiedet (Richtung SpVg Steinhagen) wurde.

Das ohne Thorsten Harbert (Knieverletzung) angetretene Team deutete auch an, wie es in der Zukunft guten Handball spielen will. Mit Biss und Willen, mit einem Marcel Schönhoff, dessen Leistungskurve ebenfalls steil nach oben zeigte, mit einem Daniel Pries in der Mitte und auch einem Youngster Max Kollenberg. Auch Marian Stockmann spielte stark und Christoph Harbert ist mittlerweile eindeutiger Führungsspieler im HSG-Gefüge.

Als mangels Alternativen auf der Bank die Puste einiger HSG-Akteure knapp wurde, kamen die Jöllenbecker, angeführt vom hochmotivierten Spenge-Wechsler Sebastian Kopschek, wieder auf vier udn beim 29:26 auf drei Treffer heran. Doch diesmal setzte die HSG gleich nach und fuhr, angefeuert von den stehenden Zuschauern, Saisonsieg Nummer sieben ein.

Somit ist Zittern am kommenden Wochenende, dem Finale in der dritten Liga, und bei der Relegation mit Hagen Daumen drücken bis zum Juni angesagt.

Benjamin Zöllner, noch HSG Gütersloh, demnächst Bielefeld-Jöllenbeck: „Warum wir nicht auch gegen Hahlen und Hamm so gespielt haben, weiß ich nicht. Es war komisch, gegen die neue Truppe zu spielen. Es hat aber auch Spaß gemacht, vor allem bei dem Sieg."

Bielefeld: Für die Gastgeber ging es in diesem OWL-Derby noch um einen letzten Strohhalm. Die Gäste dagegen wollten Kosmetik an ihrem Punktekonto betreiben. Am Ende mussten alle mit dem 37:31 (20:14) der HSG Gütersloh gegen den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck leben. Ob das Resultat noch irgend einen Nutzen haben wird, bleibt offen.

Gütersloh ist in der Abschlusstabelle Viertletzter, was eigentlich den direkten Abstieg nach sich zieht. Sollte jedoch Eintracht Hagen aus der dritten Liga absteigen und damit die eigene Reserve aus der Oberliga schieben, könnte das zum Rettungsanker für die HSG werden. Unwichtig war dieser letzte Coup also nicht, weil sich die Dalkestädter so auf dem Hoffnungsplatz hielten.

Für den TuS 97 ging es nach vier Siegen in Folge um deutlich marginalere Ziele. Ein ausgeglichenes Punktekonto hatten sich Team und Trainer gewünscht. Doch schon in der ersten Hälfte waren die Weichen dafür falsch gestellt. „Nach einer Viertelstunde gerieten wir in Rückstand, der bis zur Pause dann zu hoch wurde“, erklärte Trainer Walter Schubert. Obwohl er in der Abwehr mit immer neuen Varianten den Gegner ausbremsen wollte, blieb Gütersloh am Drücker. „Da haben wir uns nicht so toll angestellt“, so Schubert über die vergeblichen Versuche mit der 3:2:1, 6:0 und am Ende sogar 3:3 und mit der 4:2-Formation. Ein wenig Hoffnung kam für die Bielefelder noch auf, nachdem sie sich auf 24:27 herangearbeitet hatten. Schubert gab zu: „Wir haben darauf gehofft, dass Gütersloh die Puste ausgeht.“ Doch der TuS suchte im Angriff wieder vorschnell den Abschluss. „Wir haben die zweiten dreißig Minuten zwar 17:17 unentschieden gestaltet, aber es war einfach nicht mehr zu schaffen, das Spiel zu gewinnen“, meinte Schubert realistisch. Einzig der Auftritt des noch Güterslohers und künftigen Jöllenbeckers Benjamin Zöllner (8 Tore) machte Freude. Schubert meinte amüsiert: „Vielleicht hat er sich ein Wettschießen mit Sebastian Kopschek geliefert.“ Immerhin sah der Coach schon mal, wer für den nach Spenge wechselnden Kopschek künftig aus dem Rückraum für zahlreiche Tore sorgen kann.´ TuS 97: Kern/Nolte; T. Grothaus (2), Hoff (2), Niehaus (1), Heins (2), Kopschek (11/2), Jahr (4), Hippe (2), N. Grothaus (2), Vogelsang (2), Kiel, Ludwigs (2), Volmer (1).

HSE Hamm – TuS Spenge 30:33 (13:16)
HSE-Tore: Trattner (7), Krings (6/6), M. Honerkamp (4), Hartmann (3), Lommel (2), Stefek (2), Sterz (2), Wiesmann (2), Rezun (1), Schulz (1)
TuS-Tore: Ebbinghaus (8/6), Czauderna (6), Reinsch (6), Mylius (5), Huesmann (4), Dessin (2), Bußmeyer (1), Kolios (1)

Hamm: Am Ende einer langen Saison, die gerade in der Endphase von viel Verletzungspech gekennzeichnet war, war bei der HSE Hamm die Luft heraus. Mit 30:33 (13:16) verloren die Hammer gegen den TuS Spenge und kassierten damit ihre vierte Niederlage in Folge. Die Begegnung war in der ersten Halbzeit lange ausgeglichen, wobei die Gastgeber meistens einem knappen Rückstand hinterherliefen. „Wir hatten ein paar Fehler bei freien Würfen im Angriff und haben uns mehrere Tempogegenstöße eingefangen“, erklärte Ex-Coach Michael Reiners, der für das Saisonfinale noch einmal auf die Trainerbank bei der HSE zurückgekehrt war. „Insgesamt war es ein Sommerkick, bei dem keine der Mannschaften wusste, was die Schiedsrichter machen. Sie haben das Spiel nicht entschieden, aber eine Linie wäre schön gewesen.“ Aber nicht nur der Trainer, auch die gut 120 Zuschauer in der Sporthalle der Friedensschule zeigten mit Pfiffen ihren Unmut über viele Entscheidungen der Unparteiischen. Als die HSE am Ende von Durchgang eins gleich zweimal in Unterzahl agieren musste, setzte sich der Tabellenzweite aus Ostwestfalen bis zur Pause auf 13:16 ab. Nach dem Kabinengang versuchten die Hammer alles, um die Partie noch umzubiegen. Das Spiel wurde schnell gehalten und auch kämpferisch überzeugte die HSE, doch wie schon in den letzten Partien schwanden bei den Gastgebern mit zunehmender Dauer langsam die Kräfte, weil die Alternativen von der Bank fehlten und die Stammkräfte am Ende platt und abgekämpft wirkten.

Drei bis vier Tore betrug der Rückstand in der Regel, wobei den Hammern immer dann ein einfacher Fehler unterlief oder TuS-Schlussmann Sascha Grote eine überragende Parade gelang, wenn die Chance bestand, auf zwei oder einen Treffer zu verkürzen. Auch Jan Ober arbeitete vor seinen Teamkollegen gut in der Abwehr und störte den Spielaufbau der HSE effektiv. Knackpunkt war beim Stand von 22:24 (52.) eine erneute Glanzparade des Gästetorwarts und ein gut vorgetragener Tempogegenstoß zum 22:25. In der letzten Spielminute kochten dann noch einmal die Emotionen hoch, als Spenges Trainer Heiko Holtmann 55 Sekunden vor dem Ende in Überzahl bei fünf Treffern Vorsprung noch eine Auszeit nahm. „Ich empfinde das als grob unsportlich. Das ist eine Provokation und völlig respektlos“, war Michael Reiners erbost. „Man muss mit Anstand verlieren, aber auch gewinnen können.“ Unrühmlicher Höhepunkt war elf Sekunden vor dem Abpfiff noch die Rote Karte für Johannes Ebbinghaus (TuS Spenge) für eine grobe Unsportlichkeit.

Als Ausrede für die 30:33-Niederlage wollte Michael Reiners aber weder die Schiedsrichterleistung noch seinen „Rumpfkader“ geltend machen. „Wir haben verdient verloren, weil wir zu viele freie Bälle verworfen haben. Aber alle haben sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und ich bin froh, dass ich noch einmal auf der Bank sitzen durfte.“

Spenge: Die Akteure des TuS Spenge taten am letzten Spieltag der Handball-Oberliga das, was er in der Rückrunde meistens schaffte: Sie gewannen ihr Spiel. Mit dem 33:30 (16:13)-Erfolg bei HSE Hamm sicherten die Spenger die Vizemeisterschaft. Nur der VfL Gladbeck liegt am Ende vor dem TuS. „Kompliment an die Mannschaft. Sie hat die Spannung bis zum Ende hoch gehalten und sich völlig verdient durchgesetzt“, sagte Trainer Achim Frensing. Sein Team führte von Beginn an. „Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben gleich zwei Hammer Ballverluste zu Gegenstoß-Toren genutzt“, so der Spenger Coach. Diesen Vorsprung gaben die Spenger, die auf den angeschlagenen Linksaußen Dennis Mathews verzichten mussten, nicht mehr aus der Hand. Nur eines hatte der Spenger Coach zu bemängeln: „Wir haben noch ein paar klare Gelegenheiten liegen lassen, sonst wäre die Partie noch eher entschieden gewesen.“ So kamen die Gastgeber, bei denen noch einmal ihr Ex-Trainer und zukünftiger Coach der TSG Altenhagen-Heepen, Micky Reiners, auf der Bank saß, noch einmal auf 23:24 heran. Dann aber legten die Spenger wieder einen Zahn zu und warfen sich uneinholbar mit 33:26 nach vorne. Am Ende betrieben die Hammer noch ein wenig Ergebniskosmetik. „Das war insgesamt noch einmal eine starke Leistung“, sagte Achim Frensing.

SG Schalksmühle-Halver – HSG Augustdorf / Hövelhof 40:32 (22:17)
SG-Tore: Feldmann (7), Krüger (7), Burmeister (6), Gutmanis (6), Herzog (5/1), Brauckmann (4), Buff (3), Hitzemann (2/1)
HSG-Tore: Schuster (10), Stukalin (7/2), Görder (5), Hengsbach (3), Tempelmeier (3), Bracksiek (2), Kaltenborn (2)

Lüdenscheid: SG Schalksmühle-Halver - HSG Augustdorf-Hövelhof 40:32 (22:17). Versöhnlicher Abschluss einer insgesamt enttäuschenden Saison. Mit einem Heimsieg verabschiedete sich die Mannschaft von Trainer Mathias Grase-diek in die Sommerpause. Das letzte Saisonspiel stand im Zeichen des Abschieds. Vor dem Spiel wurden Torhüter Dennis Zielony nach fünf Jahren im SGSH-Trikot, Thomas Hitzemann und Andreas Buchholz, der wegen einer Fingerverletzung nicht mehr spielen konnte, nach jeweils drei Spielzeiten unter viel Applaus der nur noch wenigen Zuschauer am Löh verabschiedet. Auch bei den nicht anwesenden Nils Derksen und Philipp Turck bedankten sich Ken Börner und Jan Schriever aus dem SGSH-Vorstand. In den letzten 60 Minuten der Saison zeigten die Grasediek-Schützlinge noch einmal eine gute Partei. Zwar war die schnelle 3:0-Führung (2:9 durch Daniel Buff, Daniel Krüger und Christian Feldmann genauso schnell wieder weg (3:4, 6.; 4:6, 8.), doch mit Krügers Tempogegenstoß zum 7:6 (10.) gaben die Gastgeber die Führung nicht mehr aus der Hand. In der Folge entwickelte sich ein typisches Saisonabschluss-Spiel, bei dem man beiden Mannschaften anmerkte, dass es um nichts mehr geht. Die Grasediek-Sieben setzte sich vor dem Wechsel auf 18:12 (22., Kevin Herzog) ab und bauten den Vorsprung im zweiten Durchgang auf 39:26 (53., Burmeister) aus. In der Schlussphase gelang Augustdorf nur noch Ergebniskosmetik. tom

SV Teutonia Riemke – HC TuRa Bergkamen 30:36 (11:17)
SVT-Tore: HCT-Tore: Zidorn; Lüning (9), Driesel (4), Barth (4), Stöckmann (3), Eisberg (3/1), Wild (2), Samija (2), Erzfeld (1), Schröder (1), Aufermann (1)
HCT-Tore: Lehmkemper (9), Grüter (6/3), Weßeling (5), D. Honerkamp (4), Katsigiannis (4/1), Krohne (3), Cromm (2), Schrage (2), Pohl (1)

Bochum: Das Kapitel Oberliga ist beendet für die Herren Teutonia Riemkes: Auch im letzten Saisonspiel gegen den HC TuRa Bergkamen setzte es eine Pleite - 30:36 (11:17) hieß es nach erneut sehr fehlerhaften 60 Minuten. „Wir sind wegen unserer technischen Fehler und dem Tiefschlaf in der Abwehr ins offene Messer gelaufen“, so Trainer Dieter Lenz. Nach dem 10:10 hatte man einen „extremen Hänger“. Bergkamen bedankte sich, zog bis zur Pause auf 16:10 davon, danach auf 14:27: „Wir haben uns Würfe ohne Sinn und Verstand genommen.“

6:0-Punkte aus den letzten drei Spielen, das ist die erfreuliche Bilanz des scheidenden Trainers Ingo Wagner. Diesmal gewann Handball-Oberligist HC TuRa Bergkamen in Riemke mit 36:30 (17:11).

Bergkamen: 6:0-Punkte aus den letzten drei Spielen, das ist die erfreuliche Bilanz des scheidenden Trainers Ingo Wagner nach seiner zwischenzeitlichen Doppelfunktion als Frauen- und Männercoach. „Wir haben ja auch wieder an einem Samstag gespielt“, meinte er augenzwinkernd und verwies darauf, dass die letzten drei Erfolge jeweils an diesem Wochentag errungen wurden. Zu Beginn der Partie musste er jedoch eine Hiobsbot-schaft verdauen: Wegen einer Magen- und Darmgrippe konnte sein Top-Torschütze (152 Treffer) Mats Wiedemann kein Spiel mehr für seinen alten Verein bestreiten. Wiedemann wechselt, wie schon seit längerer Zeit bekannt, zu seinem ehemaligen Trainer „Curry“ Reichenberger nach Hamm zur HSE. Die erste Viertelstunde verlief beim Absteiger in Bochum recht ausgeglichen. 8:8 stand es nach 15 Minuten. Dann aber setzten sich die Gäste aus Bergkamen lang-sam aber sicher über 10:12 (20.) und 10:16 (25.) ab. „Man merkte aber, dass von Riemke nicht mehr diese Gegenwehr kam, als wenn es noch um etwas gehen wür-de“, stellte der Trainer nach dem Spiel fest. „Wir hatten dann aber auch mit ‚Stammi‘ einen starken Torhüter zwischen den Pfosten, der richtig guten gehalten hat.“ Nach der Anfangsviertelstunde „kamen wir über die erste und zweite Welle zu vielen einfachen Toren“, freute sich Wagner. Der Mannschaft spielte, nachdem am vergan-genen Wochenende der Klassenerhalt „eingetütet“ worden war, befreit auf. So ging nach dem Seitenwechsel das muntere Toreschießen weiter. Teilweise lag der HC TuRa mit neun Treffern in Front (22:13, 35.) und geriet nie auch nur ansatzweise in Gefahr, die Halle als Verlierer zu verlassen.

„Ein großes Kompliment an die Mannschaft, sie hat von der ersten bis zur 60. Minute sehr konzentriert gespielt, obwohl es ja um nichts mehr ging“, lobte Wagner sein Team. „Der Ausfall von Wiedemann wurde von Henning Lehmkemper gut kompensiert, der hat seine Sache über 60 Minuten am Kreis sehr gut gemacht.“ Nach dem Schlusspfiff reiste die Mannschaft schnell zurück nach Bergkamen, um die eigene Reserve genauso zu unterstützen wie es auch der unermüdliche Fanclub tat, dem Ingo Wagner noch einen besonderen Dank aussprach. Mit 21:34 Punkten be-endete der HCT die Saison als Elfter.

TSV Hahlen – VfL Eintracht Hagen II 27:26 (14:12)
TSV-Tore: Rohlfing (10), Thielking (6/3), Stübber (4), M. Pohlmann (4), König (1), Ruhe (1), Müller (1)
VfL-Tore: Kaufmann (9/1), Kötter (7), Anders (3), Bourquin (3), Sideri (2), Keim (2)

Minden: TSV Hahlen - VfL Eintracht Hagen II 27:26 (14:12): „Wir wollten uns mit Anstand verabschieden. Und das ist uns auch gelungen“, verbuchte Hahlens Co-Trainer Malik Besirevic den dritten Saisonsieg seiner Mannschaft als versöhnlichen Abschluss. Immerhin stellte ein Hahler Spieler trotz des Abstieges noch eine Bestmarke auf. Mit 234/50 Treffern sicherte sich Henrik Thielking einmal mehr die Torjägerkrone. „Das ist aber nur ein schwacher Trost“, meinte der TSV-Bomber nach dem Dank an die wenigen Zuschauer bei der Hahler Abschiedsvorstellung. Für Trainer Stephan Böker geht es nun darum, das Team für künftige Aufgaben beisammenzuhalten. „Wir gehen davon aus, dass alle bleiben. Bisher hat niemand Abwanderungsgedanken geäußert“, erklärte TSV-Obmann Friedhelm Ruhe.

Hagen: Im letzten Spiel der Oberliga-Saison hat es die Handballer des VfL Eintracht Hagen II noch erwischt. Beim Tabellenletzten TSV Hahlen unterlagen die Eintrachler mit 26:27 (12:14). Die Rumpftruppe der Hagener, bei denen der Bundeswehrsoldat Nicolaj Jacob unabkömmlich war, bestand aus sechs Feldspielern und zwei Torhütern. „Heute werden nicht viel Tore fallen“, prognostizierte Hagens Übungsleiter Gerard Siggemann vor dem Spiel. Er sollte recht behalten. Mit der Leistung seiner Truppe war der Trainer zufrieden. Das VfL-Team kam gut ins Spiel und führte mit 6:4. Beim 10:10 (20.) glichen die Gastgeber aus. Mit einer Manndeckung gegen Silas Kaufmann fand der Gästetrainer die entscheidende Maßnahme, um eine 20:14-Führung ( 50.) herauszuspielen. Hagens Rumpftruppe steckte aber nicht auf und erzielte 35 Sekunden vor Schluss den Anschlusstreffer. Zu mehr reichte es nicht mehr.
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