Was sind das für OWL-Derbys in der 2. Handball-Bundesliga? Die HSG Augustdorf/Hövelhof verliert zweimal auswärts mit nur einem Tor Unterschied, gewinnt aber ihr bislang einziges Heimspiel - natürlich mit einem Tor Unterschied. Der heutige Gegner vom TuS N-Lübbecke (18 Uhr, Witex-Halle) gewinnt sein bisher einziges Duell bei einem Nachbarn - mit einem Tor Unterschied. Die Antwort auf die Frage, welches Ergebnis heute Abend auf der Anzeigetafel aufleuchtet, ist nach diesen Statistiken eigentlich einfach zu beantworten. Dagegen spricht aber eindeutig ein anderes Gesetz.

Denn der Kontrahent aus Lübbecke hat mit traumhaften 64:0 Punkten den Aufstieg seit langem in der Tasche. "Der Name, der Gegner, die Erfolgsserie - das sollte Motivation genug sein", wirft HSG-Trainer Diethard von Boenigk zusammen mit seiner Mannschaft nicht von vornherein die Flinte ins Korn. Gerade nach der in den Schlussminuten erlittenen Heimpleite gegen Bernburg haben die Musketiere in den anschließenden Trainingseinheiten Gas gegeben. Von Boenigk: "Wenn ich mich ärgere, ärgere ich die Spieler auch."

Im letzten Heimspiel der Saison wollen die Augustdorfer ihr Können - wie schon mehrfach in dieser Saison - demonstrieren. "Wir müssen sehen, dass wir uns gegen die bärenstarke Deckung nicht so viele Verluste erlauben und selbst in 1:1-Situationen den linken Rückraum und die Rückraum-Mitte-Position kontrollieren. Wir müssen eben Ruhe bewahren und druckvoll agieren", hat der Coach das ein oder andere Rezept parat liegen, um den langen Tag rund um die Witex-Halle vielleicht in allerbester Stimmung ausklingen zu lassen. Denn bereits um 11 Uhr beginnt das Rahmenprogramm inklusive eines Prominentenspiels gegen 15 Uhr. Außerdem erwarten die HSG-Verantwortlichen zum Meister-Auftritt ein volles Haus. Zumal 120 Karten von der Jugendabteilung des VfL Schlangen und rund 100 Karten vom TuS N-Lübbecke abgenommen wurden.

(Noch) nichts Neues gibt es in Sachen Neuverpflichtungen. Allerdings spielte in der vorletzten Woche mit dem 22-jährigen Manuel Honerkamp aus Münster "ein interessanter Mann" (HSG-Teammanager Stephan Neitzel) für die Kreisläufer-Position vor.


Der letzte Auftritt vor vermutlich vollem Haus: Vor dem Augustdorfer Matthias Struck (links) geht der Hildesheimer Tomek Tluczynski in Deckung. Und wie siehts heute mit der Lübbecker Abwehrformation aus?