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Team HandbALL | LZ vom 03.05.04 | 03.05.04
Nach dem letzten Heimspiel der Saison liefen die Spieler des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf/Hövelhof erstmals eine kleine Ehrenrunde und ließen sich von den begeisterten Zuschauern abklatschen. Erst im allerletzten Angriff verpassten die Musketiere gegen den Meister TuS N-Lübbecke die große Überraschung und mussten sich unverdienterweise mit 23:24 (10:14) geschlagen geben.

Der letzte Wurf der Partie sollte darüber entscheiden, ob die HSG als erste Zweitliga-Truppe dem OWL-Nachbarn einen Punkt abknöpfen konnte. Im Anschluss an die von Trainer Diethard von Boenigk, der darauf verzichtete für Torwart Ronny Krüger einen weiteren Feldspieler zu bringen, genommene Auszeit spielten die Musketiere alles oder nichts inklusive eines erhöhten Risikos. Denn, so gab Mittelmann Dainius Skarbalius einen Einblick in die Taktik, ein Kempa-Tor sollte das Unentschieden bringen. Doch bevor der Ball überhaupt nach Außen auf Matthias Struck kam, sprintete ein Lübbecker Abwehrspieler dazwischen. "Das wäre das Sahnehäubchen gewesen", hätte sich Skarbalius bei seinem Abschiedsspiel vor eigenem Publikum wahnsinnig gefreut. Viele andere warteten dagegen auf den alles entscheidenden Schuss. "Es ärgert mich, dass wir nicht noch einen Wurf gesucht haben", meinte von Boenigk später, nicht ohne anzufügen: "Mit dem Auftritt können wir zufrieden sein."

Wie Recht der Coach doch hatte. Nach einer nervösen, hektischen und jederzeit unruhigen ersten Halbzeit hatten sich die Hausherren in der Pause geschworen, noch einmal alles zu geben. "Wir wollten geduldig weiter spielen, um sie in der Schlussphase zu überlaufen", berichtete der überragende Torwart Ronny Krüger. Gesagt, getan. Beim 19:24 nach 48 Minuten schienen sich die Gäste ihrer Sache schon zu sicher, während die Augustdorfer noch einmal so richtig aufdrehten.

Ronny Krüger hatte sich den Frust aus dem Bernburg-Spiel in der vergangenen Woche durch ein paar Extra-Jogging-Runden von der Seele gelaufen und seinen Kasten fortan zugenagelt. In neun Angriffen fanden die Lübbecker gegen ihn und die glänzend disponierte Deckung kein Mittel mehr. "Der Torwart hat zugemacht, da konnte sich die Abwehr drauf verlassen", hatte Dainius Skarbalius ein Lob für seinen Schlussmann parat. Der verdiente Punkt war greifbar nahe, als Skarbalius selbst auf 23:24 verkürzte. Doch dann scheiterte der zukünftige Lübbecker Rolf Hermann an Cazal, und im letzten Angriff war das HSG-Risiko dann doch zu groß. "In der Schlussphase haben wir sie überrannt. Am Ende wollten wir nicht mehr in einen Angriff laufen. Dass wir den Ball nicht mehr fangen konnten, war Pech", wirkte der erneut in kämpferischer Hinsicht mit der Note eins ausgestattete Benedikt Schindelhauer irgendwie zufrieden. So ließen die Augustdorfer zusammen mit ihren Fans einen langen Tag in fröhlicher Runde ausklingen. Die HSG hatte innerhalb einer Woche die hohe Niederlage gegen Bernburg vergessen gemacht. So freute sich nicht nur Geschäftsführer Hermann Ludewig: "Die Spieler haben heute für Augustdorf gekämpft."


Ab durch die Mitte im Würgegriff: Augustdorfs Dainius Skarbalius in seinem Abschiedsspiel vor eigenem Publikum wird hier von Becker (verdeckt) und Andersson (rechts) gestoppt.


HSG Augustdorf / Hövelhof
Selke (1. - 23.), Kern (bei einem Siebenmeter), Krüger; Struck (5), Deppe (n.e.), Wilhelm (2), Skarbalius (4), Bonath (2), Grunow (1/1), Schindelhauer (2), Hermann (3), Habbe (4)

TuS N-Lübbecke
Szmal (1. - 47.), Cazal; Fölser (3), Andersson (2), Winnen, Hammarstrand (2), Ortmann (5), Becker (2), Wilgerodt (3), van Olphen (1), Tönnesen (6/2)

Siebenmeter
3/1:5/2 (Grunow scheitert zweimal an Cazal - Tönnesen wirft an die Latte, Krüger wehrt gegen Wilgerodt und Ortmann ab)

Zeitstrafen
3:2 (Grunow 2, Struck - Ortmann, van Olphen)

Auffälligste Spieler
Krüger, Struck, Schindelhauer (alle zweite Hälfte) - Szmal, Ortmann (beide erste Hälfte)

Zuschauer
1000

Schiedsrichter
Immel/Klein (Duisburg - Mühlheim/Ruhr)

Spielfilm
1:0, 1:2 (6.), 3:4, 4:5 (13.), 6:7, 6:10 (22.), 7:10, 7:13 (26.), 9:13, 10:14 (Pausenstand); 10:16 (32.), 11:17, 12:18 (37.), 13:19 (40.), 15:19 (40.), 16:21, 18:22 (45.), 18:23 (46.), 19:24 (48.), 23:24
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