Mit Überraschung haben wir den Leserbrief des Sportskameraden Grotevent zur Kenntnis genommen, da er als Vizepräsident Spieltechnik doch eigentlich genauer über die Situation informiert sein sollte und selber für die Sperren der Vereine verantwortlich ist.

Dass es ein großes Problem im Schiedsrichternachwuchs gibt, ist uns bekannt und auch wir versuchen unseren Teil zur Problemlösung beizutragen. Wenn Herr Grotevent gerade den Leistungssport in der Verantwortung sieht, fragen wir uns, warum Sperren für Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls nur bis zur Oberliga ausgesprochen werden!?

In unserem Fall ging es lediglich darum, dass wir das Schiedsrichtersoll von 5,4 Schiedsrichtern (60 Prozent von 9 Schiedsrichtern) hätten erfüllen können, es leider wegen Missverständnissen innerhalb des Vereins zu einer verspäteten Meldung von 2 weiteren Schiedsrichtern gekommen ist. Mit diesen 2 Schiedsrichtern wäre das Soll von 5,4 erfüllt worden. Die abschließende Meldung erfolgte auch noch rechtzeitig vor dem letzten Lehrgang. Bei den 2 weiteren Schiedsrichtern handelt es sich auch um voll ausgebildete Schiedsrichter, die nur noch einen Regelupgrade hätten erhalten müssen. Mit etwas gutem Willen wäre hier bestimmt eine andere Lösung im Interesse des lippischen Handballs möglich gewesen.

Wenn es so einen Bedarf an Schiedsrichtern gibt, stellt sich uns die Frage, warum man dann nicht diese verspätete Meldung akzeptiert hat? Geht es hier um lösungsorientiertes oder eher um sanktionsorientiertes Handeln?

Uns ging es nicht darum, die finanziellen Zuwendungen, die in Form einer Strafe pro fehlenden Schiedsrichter an den Handballkreis Lippe gezahlt werden, zu verhindern sondern, dass lediglich die Spielsperre so nicht bestehen bleiben sollte. Da uns bewusst ist, dass diese Situation nur durch die verspätete Meldung aus den o.g. besonderen Gründen entstanden ist.

Der Grund, warum wir noch keine Schiedsrichter für den Lehrgang im Oktober gemeldet haben, liegt darin, dass eine Mailanfrage vom 31.08.14 von uns an Herrn Grotevent bis jetzt unbeantwortet geblieben ist.

Aus unserer Sicht können wir das Problem nur gemeinsam lösen und mit koordinierten Aktionen für Schiedsrichtenachwuchs werben.

Harald Schultze
Eschenweg 21
32832 Augustdorf

Vors. TuSG Augustdorf

Hintergrund: Ohne Schiedsrichter kein Handball
Zu „Keine Testspiele: Blüsse kritisiert Kreis“ LZ vom 6./7. September

Da ist also der Geschäftsführer der HSG Augustdorf / Hövelhof Andreas Blüsse verärgert und kritisiert den Handballkreis Lippe, der aufgrund des Schiedsrichtermangels keine Testspiele zuließ: „Damit haben uns die Verantwortlichengeschwächt, wir sind ein Aushängeschild Lippes.“ Ein Aushängeschild? Dazu gehört aber doch sicherlich mehr, als sich aus nah und fern eine gute Oberligamannschaft zusammenzustellen und damit auch hoffentlich guten Handballsport zu zeigen. Gerade Vereine, die für sich das Label „Leistungssport“ beanspruchen, haben eine besondere Verantwortung dafür, dass auch die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Und zu den Voraussetzungen gehört eben auch die einfache Aussage: „Ohne Schiedsrichter kein Handball“. Die meisten Vereine im Handballkreis Lippe stellen mindestens 60 Prozent des geforderten Solls und mehr, aber 13 Vereine erfüllen erschreckender Weise diese Verpflichtung nicht. Dafür werden sie für Freundschaftsspiele und Turniere gesperrt. Aber was soll es, die Männer in der Oberliga-„Leistungsklasse“ bekommen ja in der ganzen Saison die Schiedsrichter gestellt. Woher sie kommen, bleibt gleichgültig. Warum soll man dann selber welche ausbilden lassen? Zur Information: Der Handballkreis Lippe bietet im Oktober einen weiteren Schiedsrichter-Anwärterlehrgang an, zu dem noch gemeldet werden kann. Die HSG Augustdorf / Hövelhof hat die möglichen anvisierten Sportkameraden allerdings schon wieder zurückgezogen. Ein Aushängeschild?

Henning Grotevent
Friedenauer Straße 2
Blomberg