"Mini-mini-minimal 800." Für Friedhelm Brune stand schon vor der Begegnung seiner HSG Augustdorf / Hövelhof in der 2. Handball-Bundesliga mit Spitzenreiter Eintracht Hildesheim fest, dass eine Zuschauerzahl darunter enttäuschend gewesen wäre. Dass es am Freitagabend nur ein paar mehr gewesen waren, tat der Stimmung beim jubelnden Geschäftsführer der Musketiere Lopshorn Spielbetriebs- und Marketing GmbH und Co.KG keinen Abbruch.

Denn wie viele andere auch wusste Brune: "Diese Partie hatte noch wesentlich mehr Besucher mehr verdient." Doch die Fans in der Witex-Halle sorgten für eine eher seltene Atmosphäre, die der wiedergenesene Stefan Dessin nachher als "geil" bezeichnete. Szenenapplaus beim Gang zum Pausentee, stehende Ovationen schon Minuten vor der Schluss-Sirene und ein Abklatschen der feiernden Reihe 1 mit jedem Spieler. "Eine Super-Unterstützung", lobte Torwart Ronny Krüger den "achten Mann", der gerade in schwierigen Situationen der spannenden Schlussphase hinter der Mannschaft gestanden habe.

Und das von Trainer Diethard von Boenigk so gern bezeichnete "Kollektiv" hatte es verdient. "Wir kämpfen bis ans Limit", unterstrich Dessin die Bemühungen seiner jungen Nebenleute, die darüber hinaus auch noch spielerische Akzente setzten. Er selbst freute sich nach der mehrwöchigen Verletzungspause über sein Comeback - und dann noch gegen die alten Kollegen. "Das war aber nicht so geplant", schmunzelte der Rückraumspieler.

Die HSG Augustdorf / Hövelhof wirbelt nach dem vierten Sieg in Folge und dem freitäglichen big point die 2. Liga durcheinander. "Wir haben uns das erarbeitet", sah Torwart Ronny Krüger die Leistung seiner Truppe in den vergangenen Wochen so richtig belohnt. Und Diethard von Boenigk ergänzte: "Die Mannschaft belohnt sich selbst. Es läuft. Es passt vom Torwart bis zum Linksaußen."