Die HSG Augustdorf / Hövelhof hat die erfolgreichste zweite Jahreshälfte ihrer jüngeren Vereinsgeschichte hinter sich. Mit 12:12 Punkten beendet der Handball-Oberligist aus der Senne das Jahr 2016 auf einem guten siebten Platz und kann im letzten Hinrundenspiel am 14. Januar in Sundwig unter Umständen sogar noch um zwei Positionen nach oben klettern.

Nachdem in den vorherigen drei Spielzeiten zu diesem Zeitpunkt jeweils nur acht (2015/2016), sieben (2014/2015) und acht (2013/2014) Zähler auf der Habenseite standen, können die Verantwortlichen die Winterpause diesmal ganz beruhigt angehen. "Wir befinden uns momentan in den Regionen, in denen wir am Ende landen wollen. Wir hatten das eine oder andere Spiel dabei, in dem es vom Ergebnis her nicht so gelaufen ist wie geplant, dafür konnten wir auswärts zwei schwere Partien gewinnen. Zwölf Punkte sind deshalb gut", resümiert ein zufriedener Teammanager Udo Schildmann.

Trotz der positiven Ausbeute sind noch einige Baustellen vorhanden. Auffällig waren im bisherigen Serienverlauf vor allem die teilweise extremen Leistungsschwankungen. Auf gute Aktionen folgten manchmal schwächere, die den jeweiligen Gegner unnötig stark machten. "Die Fehlerquote ist definitiv noch zu hoch. Insgesamt gesehen brauchen wir mehr Konstanz und müssen Spiele, in denen wir überlegen sind, souveräner gestalten", kritisiert Udo Schildmann. Die Schwächephasen sind allerdings in Teilen auch den wenigen Wechsel-Möglichkeiten geschuldet.

Durch den Abgang von Marvin Anzer kurz vor Weihnachten und Langzeit-Ausfall Max Kühn, der sich nun ebenfalls aus beruflichen und privaten Gründen verabschiedet, ohnehin aber nie richtig den Anschluss geschafft hat, umfasst der Kader lediglich elf Akteure. "Dass wir nicht über eine breite, gut besetzte Bank verfügen, ist sicherlich ein Problem. Wir halten die Augen nach Verstärkungen aber natürlich offen", verspricht Schildmann. Aber: Die Sandhasen sind deutlich torgefährlicher als in der Vergangenheit und haben mit den beiden Neuzugängen Felix Bahrenberg (64/2 Tore) und Patrik Pristas (57/22) erheblich an Durchschlagskraft gewonnen. Steigerungspotenzial ist hier lediglich noch im Zusammenspiel des neu formierten Rückraums, zu dem neben Bahrenberg und Pristas auch Routinier Matthias Struck gehört, vorhanden. "Die Jungs müssen lernen, die Torgefahr von Matthias und Felix noch besser zu nutzen, indem die beiden mehr in entsprechende Wurfpositionen gebracht werden", hat Schildmann erkannt. Solide steht in den meisten Fällen die Abwehr und der junge Torwart Robin Wetzel hat an den bisherigen zwölf Spieltagen schon viele starke Aktionen gehabt.

Mit dabei ist mittlerweile ein weiterer Neuer: Auf Linksaußen läuft vorerst bis zum Ende der Spielzeit Ivan Poparic im HSG-Trikot auf. Der 19-jährige Kroate wohnt derzeit beim lippischen Fußball-Coach Ivan Maros, hat sich selbst in der Senne vorgestellt und zuvor auch schon beim Drittligisten Handball Lemgo II mittrainiert. "Mal schauen, wie er sich entwickelt. Vorerst ist er als Ergänzung vorgesehen", berichtet Schildmann.