Er ist mit Abstand der Pechvogel der Saison. Immer wieder musste Maik Lissel, Rechtsaußen des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf/Hövelhof, einen Rückschlag nach dem anderen verkraften. Jetzt plagt er sich mit einem Knorpelschaden im bereits operierten linken Knie herum. Mit dem in Rödinghausen wohnenden 31-Jährigen unterhielt sich LZ-Redakteur Oliver König.

LZ: Herr Lissel, in Ihrer schweierigen Sitaution die wichtigste Frage vorweg: Wie geht es Ihnen?
Maik Lissel: Ein bisschen besser. Aber es gibt noch keine kontinuierliche Besserung. Im Moment muss ich Knorpel aufbauende Präparate schlucken, am nächsten Mittwoch folgt dann ein weiterer Termin bei Dr. Dickob in Bielefeld. Wie lange es noch dauert, weiß ich selbst nicht. Bei Belastung wird das Knie dick.

LZ: Erst die Knie-Operation, dann eine Blinddarm-OP, im weiteren Verlauf Achillessehnen-Beschwerden und jetzt wieder eine Knorpelreizung - was für eine Pech-Saison.
Maik Lissel: Ich glaube, der Körper sagt: Hör' auf, lieber Maik. So etwas habe ich noch nie erlebt. Dabei wurde mir bescheinigt, dass ich in den Spielen, in denen ich dabei war, gut gespielt habe. Eine Vertragsverlängerung stand sozusagen im Raum.

LZ: Und nun?
Maik Lissel: Ich höre nach der Saison auf - definitiv.

LZ: Nur bei der HSG Augustdorf / Hövelhof?
Maik Lissel: Nein, ganz mit dem Handball. Sicher werde ich irgendwo mittrainieren. Die Familie soll jedoch im Vordergrund stehen.

LZ: Mittlerweile hat der Verein auf Ihr Verletzungspech reagiert und mit Marco Mitschke einen Zugang verpflichtet. Fällt es schwer, so eine Entscheidung zu verstehen?
Maik Lissel: Nein. Das ist doch legitim. Teammanager Stephan Neitzel hat mit mir darüber gesprochen. Ich habe keine Probleme damit. Vor fünf, sechs Jahren wäre ich noch durchgedreht. Aber: Ich will mich nicht als "Seuchenvogel" aus Augustdorf verabschieden und möchte noch ein paar Spiele bestreiten.


Auf dem Absprung: Nach einer weiteren Knieverletzung will Maik Lissel nach Saisonende mit dem Handballspielen aufhören.