So schnell kann es in 60 Minuten Handball gehen. Da fährt Zweitligist HSG Augustdorf/Hövelhof bis Mitte der zweiten Halbzeit auf der Verliererstraße einer Auftaktniederlage entgegen und steht im Ziel doch als strahlender Sieger da. Mit 28:26 (9:14) gewannen die Musketiere beim HSV BW Insel Usedom.

Die Mienen der HSG-Verantwortlichen erhellten sich schon am Freitagnachmittag. Vom Deutschen Handball-Bund erhielten sie die Benachrichtigung über die Spielberechtigung von Neuzugang Wladimir Stukalin, der ein ordentliches Debüt feierte.

Und dennoch: Die Gäste boten eine schlappe erste Hälfte. Fast gar nichts wollte gelingen, da sprechen ganze vier Feldtore in 30 Minuten eine ganz deutliche Sprache. Prompt spielten sich die Hausherren von frenetisch unterstützten Fans in der "Pommernhölle" in einen wahren Rausch. Mattheus Zaremba war von der HSG-Deckung nie zu halten, und auch die Torhüter bekamen nichts zu packen.

Eine Änderung war auch nach dem Wechsel zunächst nicht zu spüren. Beim Usedomer 18:13 war die Gefahr groß, dass die Augustdorfer zum dritten Mal in Folge ein Auftaktspiel verlieren sollten. Aber die Gäste hatten wie schon in der Vorwoche im Pokalspiel einen großen Trumpf, den sie ausspielen konnten. Die Physis ist absolut intakt.

Die Mannschaft baute sich gegenseitig auf, hinten stand Ronny Krüger im richtigen Moment seinen Mann und urplötzlich hielt in der Halle Ernüchterung Einzug. Die Musketiere waren beim 18:18 dran und witterten Beute, als sie nach 52 Minuten erstmals in Führung gingen. Über 24:21 und 26:23 zogen sie entscheidend auf 27:24 davon.

Das war ein verdammt hartes Stück Arbeit, die aber mit zwei Punkten belohnt wurde. Während Manuel Honerkamp verletzungsbedingt passen musste, sprang für ihn Christoph Mylius 60 Minuten in die Bresche und erzielte ganz wichtige Treffer. Der Gripppe geschwächte Benedikt Schindelhauer musste die gesamte zweite Halbzeit auf Linksaußen spielen, da Christaki Kolios nach einer schwachen ersten Hälfte auf der Bank blieb.