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Ein Altmeister entzauberte mit magischen Paraden den TSV Altenholz bei seinem Höhenflug in der Zweiten Handball-Bundesliga. Mit 28:30 (13:12) unterlag der TSVA vor 650 Zuschauern in der Edgar-Meschkat-Halle der HSG Augustdorf/Hövelhof mit ihrem 41-jährigen Torwart-Routinier Lutz Grosser. Die Luft reiche nicht mehr für 60 Minuten, hatte der Ex-Lemgoer zu Beginn seines überraschenden Engagements bei der HSG angekündigt. Sein atemloses Fazit nach 60 famosen Minuten und 20 Paraden in Altenholz klang gänzlich anders: "Ich habe jetzt wieder die nötige Spielausdauer. Vieles spielt sich ohnehin im Kopf ab."

Stimmt, der deutsche Meister von 1997 schien seine Widersacher schon zu Beginn der Partie "auszugucken". Torge Greve, Hauke Müller und dreimal Linksaußen Christian Schöppner scheiterten in kurzer Folge. Auf der Gegenseite kam Augustdorf/Hövelhof, ohne etatmäßigen Linkshänder im Rückraum angetreten, zu leichten Toren gegen eine defensive Altenholzer 4:2-Abwehr. Später agierten Carsten Mahnecke und Christian Schöppner in der Deckung offensiver. Florian Töllner, von der Leistung seines Gegenübers scheinbar angespornt, parierte jetzt wichtige Bälle, leitete Tempogegenstöße von Matthias Steinkamp und Mahnecke ein – wichtige Tore. "Wir treffen schlecht und führen trotzdem", resümierte TSVA-Spielertrainer Wolfgang Schwenke die ersten 30 Minuten. "Haben wir in diesem Spiel eine Quote von vielleicht 70 Prozent, dann gewinnen wir."
Doch dieser Wunsch erfüllte sich nicht. Das Spiel blieb spannend. In der 40. Minute übernahm Schwenke das Regie-Zepter von Rasmus Gersch (Schwenke: "Er hat in Angriff und Abwehr unglücklich agiert"), Hauke Müller gelangen aus dem Rückraum endlich drei wichtige seiner insgesamt elf Tore, ermöglicht durch unermüdliches Kreuzen und Freisperren von Schwenke und dem kämpferisch einmal mehr überzeugenden Torge Greve. Noch in der ersten Halbzeit war Müller gegen die körperlich überlegene HSG-Abwehr nur schwer zum Zug gekommen.

Beim 23:21 durch Rechtsaußen Patrick Hentschel (50.) schien der TSVA doch auf der Siegerstraße, die mit Trommeln und Rasseln bewaffnete Augustdorfer Fangemeinde verstummte zusehends. "Dann vergeben wir wieder drei Hundertprozentige", zürnte Schwenke. Er selbst agierte in dieser Phase unglücklich, traf nicht, vertändelte beim Gegenstoß den Ball. Der Rest ist Magie: Lutz Grosser pariert Siebenmeter gegen Müller (56.) und Schwenke (60.), bleibt sicherer Rückhalt seines Teams. "In so einer Phase werfen die eben doch in ihre Zuckerecke. Die von Wolfgang kannte ich", so Grosser. Die HSG zog von 25:26 (55.) auf 25:29 (58.) davon. Der TSVA kämpfte, Mahnecke und Schöppner trafen, offene Manndeckung, 28:30 durch Müller. Doch der ungelenke HSG-Joker Per Wilhelm (Grosser: "Der bricht sich beim Wurf alle Ohren") entschied die Partie mit dem 28:30. "Da zeigt sich, wie wichtig in entscheidenden Phasen ein sehr guter Torwart ist", so Schwenke, der zudem "mangelnde Lauffreudigkeit" bemängelte. Immerhin, auch Florian Töllner verbuchte immerhin 16 gehaltene Bälle. Doch dieser Tag gehörte dem Altmeister.
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